[Back]

U. Gau:
"Eine mobile Kühlwand für Büroräume";
Supervisor: A. Mahdavi; Institut f. Architekturwissenschaften, Abteilung Bauphysik und Bauökologie, 2005.

Das Thema "Kühlen" in Büro- und Verwaltungsbauten wurde in den letzten Jahren aus mehreren Gründen ein immer wichtigeres Thema in der Gebäude- bzw. Haustechnik. In der Innenstadt von Wien ist der Anteil an Altbauten der Jahrhundertwende sehr hoch. Der nachträgliche Einbau einer zentralen Klimaanlage gestaltet sich oft sehr schwierig bzw. ist auf Grund der relativ niedrigen Kühllasten nicht rentabel.

Es soll eine mobile Kühlwand mit möglichst großer Kühlleistung entwickelt werden, die eine Unterschreitung der Taupunkttemperaturen, und den damit verbundenen Anfall an Kondensat, ohne bauliche und hygienische Schäden erlaubt. Die Leistung der Kühlwand wird von der Differenz zwischen operativer Raumtemperatur und mittlerer Deckenoberflächentemperatur bestimmt, dies bedeutet je größer die Differenz, desto höher die Kühlleistung. Eine in das System integrierte Begrünung kann das anfallende Kondensat in der integrierten Blumenwanne auffangen und zur "Bewässerung" benutzen.

Begrünte Innenräume tragen laut zahlreicher Untersuchungen zu verbesserten raumklimatischen Bedingungen bei. Anhand eines Referenzraumes wurde die Kühllast unter Verwendung der Software Ecotect berechnet. Alle Parameter wurden unter Berücksichtigung der Faktoren für die thermische Behaglichkeit eingegeben. Anhand dieses Ergebnisses erfolgte die Dimensionierung der Anlage. Weiters wurde nachgewiesen, dass es bei den gewählten Temperaturen zu keiner Unbehaglichkeit aufgrund der Asymmetrie der Strahlungstemperaturen kommt.

Die kühlung erfolgt einerseits durch Absorption der Wärme über die Wandfläche und Abtransport aus dem Raum via Wasser als Wärmeträger und andererseits durch das Kaltwasser führende Rohrsystem, das seine Kühlleistung über die Wand durch Strahlung und Konvektion an die Raumluft abgibt. Die Vorteile dieses Kühlsystems sind eine hohe Behaglichkeit durch zugfreie Luftgeschwindigkeit, niedriges Geräuschniveau, homogene Raumtemperatur, hohe Flexibilität, geringe Beschwerderate, weniger Schleimhaut- und Erkältungsbeschwerden.

Das Kühlsystem wird als 2-Leitersytem ausgeführt und alle Komponenten auf dieses Projekt abgestimmt. Die Wand besteht aus einer gebogenen Aluminiumplatte, an die Kupfermäander und das Rankgerüst für die Kletterpflanzen befestigt werden. Durch Verwendung leichter Materialien entstand ein flexibel einsetzbares Kühlelement, das an im Boden verlegte Wasserleitungen gekuppelt werden kann.

www.bpi.tuwien.ac.at