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Dissertationen (eigene und begutachtete):

L. Winkler:
"Digitales Datenmanagement für Injektionsarbeiten";
Betreuer/in(nen), Begutachter/in(nen): G. Goger, G. Stadler, H. Jünger; Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement, 2020; Rigorosum: 06.03.2020.



Kurzfassung deutsch:
An die Dokumentation von Spezialtiefbauarbeiten werden, durch das im Untergrund verborge-ne Bauwerk, besonders hohe Anforderungen gestellt. Mit der fortschreitenden Digitalisierung,sowie den einhergehenden Datenmengen, steigt der Bedarf an digitalen Datenmanagementsystemen. Diese nehmen bei Organisations- und Dokumentationsprozessen auf der Baustelle einezunehmend entscheidende Rolle ein. Sie schließen die Datenkette zwischen den Ausführungs-prozessen und Building-Information-Modeling sowie Enterprise-Resource-Planning Systemen.Ziel dieser Arbeit ist es, die standardisierten und projektspezifischen Anforderungen am Bei-spiel von Injektionsarbeiten zu ermitteln und darauf aufbauend ein Datenmanagementsystemzu modellieren und zu entwickeln.Etablierte Systeme bauen auf Tabellenkalkulationsprogrammen oder proprietären Program-men auf. Digitales Datenmanagement hingegen zeichnet sich durch direkte Schnittstellen,beginnend von den Sensordaten bis hin zur Abrechnung und Archivierung aus. Der Datenflussist durch standortunabhängige Kommunikationselemente charakterisiert. Neueste Forschungenin der Injektionstechnik gehen jedoch nicht auf die Gesamtanforderungen für diese Systeme ein.Eine Umfrage zu digitalen Datenmanagementsystemen wurde durchgeführt, deren Ergebnissesich in Leitfragen widerspiegeln, die als Grundlage für 22 Experteninterviews dienten. Darausergaben sich die standardisierten Anforderungen unter Einbeziehung internationaler Normenund Fachliteratur.Aufbauend auf den identifizierten Gesamtanforderungen wurde ein fünfstufiges Modell im Zugeder Forschungskooperation mit dem Unternehmen eguana in eine cloud-basierte WebplattformSCALESintegriert. Der Einsatz des digitalen Datenmonitoring bringt Verbesserungen imVergleich mit den tradierten Prozessen. Feldstudien zeigen die Funktionen der interaktivenVisualisierung, automatisierten Abrechnung, datenbasierten Bauzeitprognose und zentralenKommunikation zwischen Bauaufsicht und Bauleitung. Dokumentationsprozesse können biszu 70 % reduziert werden.Die Methodik und Forschungsergebnisse bilden ein Novum in der Diskussion digitaler Prozessefür die Ausführungsphase und können für die zukünftige Entwicklung anderer digitalerDatenmanagementsysteme herangezogen werden.

Kurzfassung englisch:
Due to the hidden work below ground, the documentation of underground civil engineering works is subject to high demands in order to make the invisible traceable. With advancing digitization, and the euer increasing amounts of data produced, there is a growing demand for digital data management systems. These are playing an increasingly important role in organizational and documentation processes at construction sites. They connect the data chain between execution processes, building information modeling and enterprise resource planning systems.The aim of this work is to determine the standardized and project-specific requirements using the construction method grouting as a case study to model and develop a new data management system.Established systems are built upon spreadsheets or proprietary programs. In contrast, digital data management is characterized by direct interfaces from the sensors to the billing and archiving. This data flow is characterized by location-independent communication elements. The latest developments in grouting works, however, do not address the overall requirements for these systems. A survey was conducted on digital data management systems. The results of this survey served as the basis for developing questions used in 22 expert interviews. This resulted in developing standardized requirements in line with international standards and technical literature. Based on the identified requirements, a five-step model was integrated into a cloud-based web platform, SCALES, as part of the research cooperation with the company eguana. The use of this digital data-monitoring program improves documentation in comparison to traditional processes.Field studies show the functionality of interactive visualization, automated billing, databased construction time forecasting and central communication between construction supervision and site management. When using this program, documentation processes can be reduced by up to 70 %.The methodology and research results are an innovation in the discussion of digital processes for the execution phase and can be used for the future development of other digital data management systems


Elektronische Version der Publikation:
https://repositum.tuwien.ac.at/obvutwhs/download/pdf/4831931