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M. Gebert:
"Prozessorientierte Analyse und Optimierung der Bohrpfahlherstellung";
Betreuer/in(nen): G. Goger, L. Winkler; Interdisziplinäres Bauprozessmanagement, 2021.

Die Behauptung, dass im Bereich Bauwesen nur Prototypen gebaut werden und deshalb keine oder nur eine bedingte Standardisierung möglich ist, hält sich schon sehr lange. Immer häufiger finden dennoch Ansätze aus der Industrie den Weg Richtung Bauindustrie. Neben der Planung mit BIM-Modellen und der Anwendung eines LEAN-Managements, ist der Aufbau eines Prozessmanagements bereits jetzt keine Seltenheit mehr. Prozessabläufe müssen erhoben und visuell dargestellt werden, um daraus Optimierungen, Standardisierungen und mögliche Kennzahlen abzuleiten. Dieser Ansatz beschränkt sich aber nicht nur auf Managementprozesse, son-dern wird auch auf Ausführungsprozesse angewendet. Aus diesem Grund befasst sich diese Arbeit mit dem Vorgehen, wie der Bohrpfahlprozess im Bereich des Spezialtiefbaus, mit Hilfe eines Prozessmanagementansatzes erhoben, optimiert und daraus Kennzahlen abgeleitet werden können. Dabei wurde der mögliche Aufbau eines Prozessmanagements innerhalb eines Unternehmens am Beispiel der Porr AG untersucht. Danach wurden die aktuell gelebten Prozesse (IST-Prozesse) der Bohrpfahlherstellung, von der Akquise bis zum Abschluss der geplanten Ausführung, erhoben. Aufbauend auf diesen Prozessen wurden die zukünftigen Prozesse (SOLL-Prozesse) definiert. Die Basis hierfür waren Experteninterviews mit Personen aus dem Bereichen Spezialtiefbau und Prozessmanagement. Daran anschließend konnten mit Hilfe der Herstellungsdaten aus der Ausführung, Kennzahlen für den Baubetrieb erhoben werden. Die Kennzahlen im Bereich Baubetrieb umfassen Leistungswerte für die Vorgänge Aushub, Bewehrungseinbau und Betonage, sowie den Kraftstoffverbrauch und den CO2-Ausstoß. Die Prozesskennzahlen wurden mit Hilfe von Simulationen durch ein Prozessmanagement-Tool entwickelt. Diese beinhalten Kennzahlen zur Darstellung der Prozessstabilität (Prozessabweichung), Prozessdauer und Prozesskosten. Die Arbeit zeigt welche Möglichkeiten es gibt die Digitalisierung im Bereich des Bauwesens voranzutreiben. Darüber hinaus können die erkannten Potenziale und Kennzahlen als Grundlage für weitere Forschungsaufgaben herangezogen werden.

The assumption that only prototypes are built in the field of civil engineering and that therefore no or only limited standardisation is possible, has persisted for a very long time. Nevertheless, industrial approaches are increasingly finding their way into the construction industry. In ad-dition to planning with BIM models and the application of LEAN management, the built-up of process management is no longer a rarity. Process workflows have to be established and visually displayed in order to derive optimisations, standardisations and possible key figures. How-ever, this approach is not limited to management processes, but is also applied to execution processes. For this reason, this thesis focuses on the the process of bored piles in the field of special engineering. The construction process can be surveyed and optimized with the help of a process management approach, key figures were derived. For this purpose, a possible structure of process management within a construction company was examined, using Porr AG as an example. After that, the current processes (ACTUAL processes) of bored pile production, from acquisition to completion of the planned execution, were investigated. Based on these processes, the future processes (TARGET processes) were defined. The basis for this were expert interviews with people from the fields of special ground engineering and process management. Subsequently, with the help of the production data from the execution, key figures for the construction operation could be collected. The key indices in construction operations include performance values for the processes of excavation, reinforcement installation and concreting, as well as fuel consumption and CO2-emissions. The process key figures were developed by means of simulations by a process management tool. These include key figures for the representation of process stability (process deviation), process duration and process costs. These findings show the possibilities to advance digitalisation in the field of construction. Furthermore, the identified potentials and key figures can be used as a basis for further research tasks.

Spezialtiefbau; Bohrpfahlgründung; Prozessmanagement; Prozessdiagramme (BPMN2.0); Baubetriebliche Kennzahlen; Prozesskennzahlen

https://repositum.tuwien.at/handle/20.500.12708/18703