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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

D. Winkler, S. Biffl:
"Evaluierung von Werkzeugen für Distributed Pair Programming: Eine Fallstudie";
Vortrag: Conference on Software & Systems Engineering Essentials (SEE 2009), Berlin, Germany; 25.05.2009 - 27.05.2009; in: "Proceedings of Conference on Software & Systems Engineering Essentials (SEE 2009)", TU Clausthal, Germany, (2009), ISSN: 1860-8477; S. 111 - 122.



Kurzfassung deutsch:
Ein zentrales Ziel der industriellen Software Entwicklung ist die Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte innerhalb definierter Zeit- und Kostengrenzen (möglichst kurze Entwicklungszeiten bei möglichst kostengünstiger Herstellung) sowie eine schnelle Reaktionsfähigkeit auf geänderte Kundenanforderungen. Dieser Trend führt dazu, (a) Vorteile
agiler Techniken in der Softwareentwicklung nutzen und (b) die Softwareentwicklung
zu "globalisieren" und "zu verteilen". Diese zunehmende Globalisierung in der
Softwareentwicklung erfordert eine effiziente und flexible Vorgehensweise, eine strukturierte
Planung und eine enge Zusammenarbeit aller Mitglieder eines Entwicklungsteams.
Agile Prozesse, wie beispielsweise Scrum oder eXtreme Programming (XP), bieten
diese Flexibilität, in dem durch engen Kundenkontakt rasch auf geänderte Anforderungen
reagiert werden kann. Agile Praktiken, wie beispielsweise Pair Programming (PP),
ermöglichen eine effektive und effiziente Entwicklung von qualitativ hochwertigen Softwareprodukten.
Ein Pair, bestehend einem Driver und einem Observer, arbeitet gleichzeitig
am selben Produkt und nutzt dieselbe Entwicklungsumgebung. Während der Driver
die Entwicklungsarbeit, z.B. eine Implementierungsaufgabe, ausführt, wird er durch
den Observer unterstützt, der z.B. Qualitätssicherungsaufgaben, wie die Durchführung
kontinuierlicher Reviews, wahrnimmt. Diese Rollenzuteilung kann zyklisch wechseln.
Vorteile von PP sind beispielsweise (a) gesteigerte Produktivität, (b) verbesserte Qualität
der Produkte und (c) erhöhte Flexibilität durch die Einbindung in einen agilen Prozess.
Weiters bietet PP eine effiziente Möglichkeit, neue Teammitglieder in ein Projekt einzubinden
(PP als Lernmethodik).
Um diese Vorteile agiler Prozesse und Praktiken in einem globalen und verteilten Umfeld
nutzen zu können, sind effektive und effiziente Methoden und Werkzeuge erforderlich,
die einerseits die Stärken der Ägilitätünterstützen und andererseits die räumliche
Trennung der Teammitglieder quasi aufheben. In der Praxis existieren zahlreiche
Kollaborations-Werkzeuge, die unterschiedliche (Teil-)Aufgaben, wie z.B. Tools für die
Unterstützung der Kommunikation oder Document Sharing, unterstützen können. Die
Auswahl geeigneter Tools im jeweiligen Unternehmens- oder Projektkontext erfolgt in
der Regel durch Ausprobieren oder aus Erfahrungsberichten. Um passende Werkzeuge
zu finden, ist eine systematische Evaluierung der in Frage kommendenWerkzeuge erforderlich.
Der Einsatz geeigneter Tools muss die Bedürfnisse der Anwender - in diesem Fall ein
global verteiltes Pair - angepasst sein. Daher ist es notwendig, (a) einen Überblick über
die erforderlichen Anforderungen an das Werkzeug im jeweiligen Anwendungskontext
zu ermitteln, (b) ein effizientes Evaluierungsframework für die systematische Bewertung
derWerkzeuge zu erstellen und dieses (c) auf eine Auswahl möglicherWerkzeuge anzuwenden.
Die Anwendung dieses Evaluierungsframeworks ermöglicht (a) eine systematische Untersuchung über die Eignung ausgewählter Werkzeuge und (b) eine Unterstützung
bei der Auswahl eines möglichst passenden Werkzeugs im jeweiligen konkreten
Anwendungsfall.
Diese Präsentation richtet sich an (a) Projektleiter zur Entscheidungsunterstützung bei
der Auswahl geeigneter Werkzeuge in einem konkreten Anwendungsfall, (b) an Werkzeughersteller
zur systematischen Sammlung von Anforderungen an eine Werkzeuglösung
in einem konkreten Anwendungsbereich und kann somit als Ausgangsbasis für die
Verbesserung und Erweiterung existierender Lösungen dienen. Ziele der Präsentation
sind daher:
. Vorstellung einer generischen Vorgehensweise zur systematischen Evaluierung von
Werkzeugen in einem definierten Kontext.
. Anwendung einer systematischenWerkzeug-Evaluierung am Fallbeispiel von Distributed
Pair Programming (DPP):
- Sammlung und Klassifikation von Anforderungen an ein Werkzeug zur Unterstützung
verteilter Entwicklungen.
- Erstellung eines konkreten Evaluierungsframeworks.
- Durchführung der Evaluierung von möglichenWerkzeugen für die Unterstützung
von Distributed Pair Programming.
Ergebnisse der Arbeit sind eine grundlegende Vorgehensweise, wie bei der Evaluierung
von Werkzeugen vorgegangen werden kann sowie eine mögliche Unterstützung bei der
verteilten Entwicklung von Softwareprodukten durch Distributed Pair Programming.
Durch die Ergebnisse wird mögliches Verbesserungspotenzial von bestehenden Werkzeugen
aufgezeigt, die zur Weiterentwicklung der untersuchten Tools verwendet werden
können um Anforderungen der globalen und verteilten Entwicklung adressieren zu
können.


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_182797.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.