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@techreport{schönbauer97[TUW-143970],
    author = {Sch{\"o}nbauer, Arnulf and Rainer, Iris S. and Glenck, Emanuel and Smidt, Ena and Obernosterer, Richard and Schachermayer, Elisabeth and Rechberger, Helmut and Fehringer, Roland and Daxbeck, Hans and Stark, Wolfgang and Brunner, Paul H.},
    title = {{Z}uk{\"u}nftige {A}nforderungen an die {A}bfallwirtschaft in der {S}teiermark f{\"u}r den {\"{U}}bergang zu einer nachhaltigen {S}toffflu{\ss}wirtschaft ({P}rojekt {A}{W}{S} {S}teiermark)},
    institution = {{E}226 - {I}nstitut f{\"u}r {W}asserg{\"u}te und {R}essourcenmanagement; {T}echnische {U}niversit{\"a}t {W}ien},
    year = {1997},
    url = {http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_143970.pdf},
    abstract = {{D}as vorliegende {P}rojekt hatte zum {Z}iel, auf konzeptioneller {E}bene {M}a{\ss}nahmen und {F}orschungsbedarf vorzuschlagen, um die {A}bfallwirtschaft der {S}teiermark nach den {G}esichtspunkten einer nachhaltigen {S}toffwirtschaft auszurichten.\par
{I}n einem ersten {S}chritt wurde gepr{\"u}ft, welchen {B}eitrag die {A}bfallwirtschaft generell zu einer nachhaltigen {E}ntwicklung leisten kann. {A}nhand von neueren {D}efinitionen der {N}achhaltigkeit\par
wurde gezeigt, dass das {L}eitbild der {\"o}sterreichischen {A}bfallwirtschaft bereits weitgehend den {K}riterien einer nachhaltigen {E}ntwicklung entspricht. {D}ies spiegelt sich auch in den {Z}ielen des\par
{A}bfallwirtschaftsgesetzes des {B}undes (kurz {A}{W}{G}) wider; f{\"u}r das steierm{\"a}rkische {A}bfallwirtschaftsgesetz trifft das noch nicht in demselben {M}a{\ss}e zu.\par
{I}m {H}auptteil der {A}rbeit wurde der {I}st - {Z}ustand der steierm{\"a}rkischen {A}bfallwirtschaft analysiert und mit dem {S}oll - {Z}ustand verglichen, der aus den {Z}ielen einer nachhaltigen {A}bfallwirtschaft abgeleitet wurde. {O}bwohl der {B}lick schwerpunktm{\"a}{\ss}ig auf die {A}bfallwirtschaft gerichtet war, wurde die gesamte {V}olkswirtschaft inklusive {P}roduktion, {V}ersorgung und {K}onsum in die {U}ntersuchung miteinbezogen. {D}ie {B}egr{\"u}ndung f{\"u}r dieses {V}orgehen liegt darin, dass die {Z}iele der {A}bfallwirtschaft manchmal mit {M}itteln, die au{\ss}erhalb der abfallwirtschaft liegen, besser und effizienter zu erreichen sind. {B}eispielsweise kann nachhaltig orientierte {P}roduktgestaltung in {I}ndustrie und {G}ewerbe zu {K}onsumabf{\"a}llen f{\"u}hren, die kosteng{\"u}nstiger\par
und ressourcenschonender verwertbar sind.\par
{F}olgende {S}ektoren wurden in dieser {A}rbeit untersucht: {P}roduktions- und {V}ersorgung: {B}ergbau, {L}and- und {F}orstwirtschaft, {I}ndustrie und {G}ewerbe, {B}auwesen. {K}onsum: {P}rivater {H}aushalt.\par
{A}bfall- und {A}bwasserwirtschaft: {B}iochemische {V}erfahren, {T}hermische {V}erfahren, {A}bwasserreinigung, {D}eponie. {D}as methodisch {N}eue an der vorliegenden {A}rbeit bestand darin, dass die {U}nterschiede zwischen {I}st- und {S}oll - {Z}ustand auch anhand von {S}toffflussanalysen\par
aufgezeigt wurden. {D}araus konnten eine {V}ielzahl an {M}a{\ss}nahmen zur {E}rreichung des {S}oll-\par
{Z}ustandes erarbeitet werden. {I}n erster {P}riorit{\"a}t sind dies:\par
{D}amit die {A}bfallwirtschaft der {S}teiermark den {G}esichtspunkten der {N}achhaltigkeit entspricht, soll das {A}bfallwirtschaftsgesetz des {L}andes dem {B}undes - {A}{W}{G} angepasst werden. {W}ie im {A}{W}{G} soll zwischen {Z}ielen und {G}runds{\"a}tzen unterschieden werden, die nachsorgefreie {D}eponie\par
soll im {G}esetz verankert werden, und die stoffliche {V}erwertung soll der thermischen gleichgestellt werden. {P}rinzipiell ist anzustreben, dass die {Z}iele des {A}{W}{G} nicht nur innerhalb der {A}bfallwirtschaft erreicht werden, sondern dass auch in der gesamten {V}olkswirtschaft\par
{M}a{\ss}nahmen f{\"u}r eine effiziente {S}toffwirtschaft getroffen werden. {B}ergrecht, {G}ewerberecht\par
und {A}bfallwirtschaftsgesetz sollen alle dazu beitragen, die {Z}iele der {N}achhaltigkeit zu erreichen.\par
{D}azu m{\"u}ssen die drei {G}esetzesmaterien besser aufeinander abgestimmt werden.\par
{B}eim {V}ollzug soll der {I}nformationsfluss zwischen den drei {B}ereichen gef{\"o}rdert werden.\par
{W}ichtigste {M}a{\ss}nahme in der {V}ersorgung ist die {F}{\"o}rderung der {P}rodukt-, {V}erfahrens und\par
{S}ystemgestaltung nach nachhaltigen {K}riterien um wiederverwertbare beziehungsweise endlagerf{\"a}hige\par
{G}{\"u}ter zu erhalten. {D}ies kann durch die {A}uszeichnung beispielhafter {G}{\"u}ter, {V}erfahren und {P}rojekte sowie durch ein konsequentes {B}eschaffungswesen ressourcenschonender {P}rodukte und {S}ysteme durch das {L}and unterst{\"u}tzt werden.\par
{A}llgemein erschweren wichtige {R}andbedingungen das {E}rreichen nachhaltiger {Z}iele f{\"u}r die\par
{A}bfallwirtschaft. {I}n erster {L}inie betrifft dies den {W}iderspruch der {G}runds{\"a}tze der {V}olkswirtschaft ({W}achstum, derzeit materiell definiert) und der {A}bfallwirtschaft (vermeiden, d.h. weniger {M}aterialfluss). {A}ber auch naturwissenschaftliche ({E}ntropiesatz) und technologische ({R}ecyclingrate {\textless} 100{\%}) {G}esetzm{\"a}{\ss}igkeiten setzen {G}renzen bei der {K}reislaufwirtschaft und der {V}erwertung. {D}ie {M}{\"o}glichkeiten und {G}renzen der {V}ermeidung und {V}erwertung jeder\par
{A}bfallkategorie sind abzusch{\"a}tzen und in der {A}bfallwirtschaftsplanung zu ber{\"u}cksichtigen.\par
{A}uf logistischer {E}bene ist die {I}nformationsverarbeitung und -bereitstellung auszuweiten. {M}it einem {A}usbau des bestehenden {A}bfallwirtschaftsinformationssystems sollen auch abfallwirtschaftliche\par
{D}aten, die gewerberechtlich erhoben wurden, zur {V}erf{\"u}gung stehen.\par
{W}eiters soll im {A}bfallwirtschaftsinformationssystem die {M}{\"o}glichkeit bestehen, stoffliche {A}ngaben {\"u}ber {A}bf{\"a}lle einzuf{\"u}gen respektive eine {V}erkn{\"u}pfung mit {S}toffdatenbanken herzustellen.\par
{D}ie {A}bfallwirtschaft braucht eine {Q}ualit{\"a}tskontrolle um festzustellen, ob geplante bzw. bereits umgesetzte {M}a{\ss}nahmen zielf{\"u}hrend sind. {D}iese {Q}ualit{\"a}tskontrolle soll sich insbesondere\par
an den {Z}ielen des {A}bfallwirtschaftsgesetz orientieren. {D}ie {Q}ualit{\"a}tskontrolle soll {K}osten,\par
{E}missionen und {P}rodukte der wichtigsten {V}erwertungs- und {E}ntsorgungsverfahren anhand von {S}toffbilanzen erfassen und bewerten. {S}ie soll dazu dienen, {K}osten und {N}utzen der {B}ewirtschaftung\par
einzelner {A}bf{\"a}lle zu pr{\"u}fen und {P}riorit{\"a}ten zu setzen.\par
{V}on gro{\ss}er {B}edeutung f{\"u}r den {S}chutz des {M}enschen und der {U}mwelt in der {S}teiermark ist\par
die {F}orderung nach der {E}rrichtung einer {M}{\"u}llverbrennungsanlage f{\"u}r {R}estm{\"u}ll und andere\par
belastete, nur thermisch verwertbare {A}bf{\"a}lle. {I}nsbesondere organische {S}chadstoffe k{\"o}nnen nur durch dieses {V}erfahren zielkonform behandelt und verwertet werden.\par
{N}eben dem {A}braum aus dem {B}ergbau stellen die {A}bf{\"a}lle aus dem {B}auwesen die mengenm{\"a}{\ss}ig wichtigste {A}bfallgruppe in der {S}teiermark dar. {D}a die {B}austoffe zunehmend mit\par
nichtmineralischen {B}estandteilen vermischt werden, besteht {F}orschungsbedarf {\"u}ber die zuk{\"u}nftig\par
anfallende {A}rt und {M}enge wie auch die {Z}uordnung und die {B}ehandlung von {B}aurestmassen zur stofflichen und thermischen {W}iederverwertung und {D}eponierung.\par
{O}rganische {A}bf{\"a}lle, die sowohl im kommunalen ({H}aushaltungen) wie auch land- und forstwirtschaftlichen {B}ereich und deren nachgeschaltetem {G}ewerbe anfallen, besitzen ein erhebliches {P}otential an {N}{\"a}hrstoffen und {E}nergie. {B}ei der umweltschonenden {N}utzung dieser {R}ohstoffe\par
sind zuk{\"u}nftig vermehrt {A}spekte der {T}reibhauswirksamkeit und der langfristigen\par
{A}nreicherung von {N}{\"a}hr- und {S}chadstoffen in {B}{\"o}den zu beachten. {F}{\"u}r die {S}teiermark ist ein gesamtheitliches {K}onzept zur langfristigen, ressourcenschonenden {B}ewirtschaftung von organischen {A}bf{\"a}llen erforderlich.\par
{A}ufgrund des ungen{\"u}genden {W}issens {\"u}ber {A}bf{\"a}lle aus {I}ndustrie und {G}ewerbe kann derzeit nicht beurteilt werden, inwiefern die {B}ewirtschaftung dieser {A}bf{\"a}lle die {Z}iele des {A}{W}{G} erf{\"u}llt.\par
{I}n {Z}usammenarbeit mit {I}ndustrie und {W}irtschaft sind f{\"u}r die wichtigsten {A}bf{\"a}lle und deren {B}ehandlungsverfahren inklusive {D}eponien {B}ilanzen zu erstellen, die dar{\"u}ber {A}uskunft geben, welche {Z}iele erreicht werden, und wo noch {H}andlungsbedarf besteht.\par
{D}er {V}ollzug des {A}{W}{G} und der {D}eponieverordnung bez{\"u}glich deren {B}estimmung zur nachsorgefreien\par
{D}eponie soll forciert werden, um mittel- und langfristig zu entscheidend geringeren {E}missionen zu gelangen. {F}orschungsbedarf besteht beim {L}angzeitverhalten von vorbehandelten und bereits deponierten {A}bf{\"a}llen respektive {D}eponien.}
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Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.