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Vorträge und Posterpräsentationen (ohne Tagungsband-Eintrag):

B. Devcic-Kuhar:
"Mit Ultraschall gegen Trombosen (Sonothrombolyse)";
Vortrag: Seminar Institut für Allgemeine Physik (IAP), TU Wien; 03.06.2003.



Kurzfassung deutsch:
Die Beschleunigung der Auflösung von Blutgerinnseln ist nicht nur ein interessantes wissenschaftliches Thema, sondern auch von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Therapie nach Herzinfarkten bzw. Thrombosen. Um einen Thrombus aufzulösen und den Blutdurchfluss wieder herzustellen, wird ein Medikament (Thrombolytikum) appliziert. Bei einem totalen Blutstau erfolgt das Eindringen des Thrombolytikums in den Thrombus ausschließlich durch Diffusion, ein sehr langsamer Prozess, der u.U. Stunden benötigt. Von außen in das Gewebe eingebrachter hochfrequenter Ultraschall beschleunigt die Thrombolyse. Obwohl der genaue Mechanismus der Ultraschall-Thrombolyse noch nicht bekannt ist, weiß man, dass Ultraschall im MHz-Frequenzbereich keine mechanische Zerstörung der Thromben verursacht. Es wird vermutet, dass der Lyseprozess vielmehr durch die Förderung der Diffusion des Thrombolytikums in den Thrombus unterstützt wird.
Im Rahmen einer bereits mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Allgemeine Physik und der Universitätsklinik für Innere Medizin II, AKH Wien werden die physikalischen und biologischen Effekte des Ultraschalls bei der Thrombolyse in vitro untersucht. Die aktuellen Forschungsergebnisse dieser Zusammenarbeit werden im Vortrag präsentiert. Insbesondere wird eine neuartige Methode vorgestellt, welche die Sichtbarmachung der Verteilung von fibrinolytischen Komponenten innerhalb des Thrombus nach der Beschallung ermöglicht. Unter Anwendung dieser Methode konnte erstmals gezeigt werden, dass das Thrombolytikum durch die Beschallung tiefer in den Thrombus eindringt, womit ein größerer Teil des Thrombusvolumens fibrinolytisch erfasst und schneller aufgelöst wird.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.