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Vorträge und Posterpräsentationen (ohne Tagungsband-Eintrag):

I. Gebeshuber, M. Marik:
"Hupfauf auf der Wasserrutsche";
Vortrag: ORF TV Beitrag (Newton), TU Wien; 30.06.2006.



Kurzfassung deutsch:
tv.ORF.at http://tv.orf.at/groups/magazin/pool/newtonwasserrutsche
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HUPFAUF AUF DER WASSERRUTSCHE
Dass der Taucheranzug rau
ist und daher weniger
rutschig als Badehose und
Haut könnte eine
Erkenntnis aus dem Reich
der Tribologie sein.
Tribologie nennt man
nämlich jene Wissenschaft,
die sich mit den Grundlagen
von Reibung, Verschleiß
und Schmierung
beschäftigt.
Ille C. Gebeshuber, Physikerin, TU Wien: "Bei der
Wasserrutsche verwendet man Wasser als
Schmiermitte, wenn man kein Wasser hat, dann würden
die zwei Körper sehr stark aneinander haften. Das heißt
der Relativbewegung dieser zwei Körper
gegeneinander, ist eine große Kraft entgegengesetzt.
Wenn jetzt das Wasser als Schmierstoff dazwischen
kommt, dann braucht man viel, viel geringere Kraft, um
den Körper über die Wasserrutsche zu bewegen."
Wenn der ganze Körper auf der Rutsche aufliegt,
kommt es zur Misch-Reibung. Die Fläche, die aufliegt,
ist zu groß. Es gibt keinen geschlossenen
Schmierstofffilm. Nächster Schritt in der
Triblogieforschung: Eincremen. Das verringert die
Rauheit der Haut und verbessert die Schmierung.
Ille C. Gebeshuber, Physikerin, TU Wien: "Noch besser
als Wasser wäre zum Beispiel Seifenwasser. Da würde
man noch viel besser flutschen. Dieser Effekt tritt aber
auf, wenn man sich im Kreisverkehr bewegt nach dem
Regen. Da sind immer wieder organische, ölige
Substanzen gelöst, die von den Treibstoffen kommen
und dadurch wird die Reibungszahl geringer und es
kommt mit viel, viel höherer Wahrscheinlichkeit zum
Schleudern.Eine niedrige Reibungszahl bedeutet
Vollschmierung. Was beim Lenken eines Autos nicht
gewünscht wird. Im Motor aber sehr wohl, der soll
möglichst ohne Reibungsverluste, gut geschmiert,
funktionieren."
Apropos optimale Schmierung...
12,13 Sekunden schnell bedeutet: Hupfauf hat die
Kurven dieser 75 Meter langen Rutsche mit
durchschnittlich 22 km/h genommen. Die Kunst des
Rutschenbauers ist es, die Bremsstrecke im
Auslaufbecken für schwere Erwachsene genau so wie
für leichte Kinder zu berechnen.
Ing. Manfred Schmudermayer,
Wasserrutschen-Konstrukteur: "Das meiste schaut man
sich eigentlich irgendwo in der Natur ab. Wenn man in
der Natur unterwegs ist und einen Wildbach sieht, wie
der nach unten tost oder man hat Raftingtouren, dann
kann man schon Ideen ableiten und eine neue
Rutschbahn entwickeln."
Aber so eine wildbachähnliche Rutschbahn darf ihre
Benützer nicht einfach aus der Bahn kippen. Deshalb
gibt es Prüfer, die den Rutschenverlauf auf kritische
Stellen untersuchen. Ein Kästchen um den Bauch misst
die Kräfte nach allen drei Achsrichtungen im Raum. Und
was der mutige Prüfer subjektiv als unangenehm
empfindet, wird mit dem Gerät haarscharf
aufgezeichnet.
Ing. Robert Terp, TÜV Österreich:"Es ist so, dass ich
auch diese einzelnen Stelle herauszoomen kann und
eine einzelne Stelle von der Rutsche ganz genau
anschauen kann, ob die Kräfte jetzt zu groß waren, die
auf meinen Körper gewirkt haben, ob der Wasserfilm
durchbrochen worden ist oder nicht.
Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.