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J. Eberhardsteiner:
"Mechanische Charakterisierung von Holz - Von der Nanostruktur zur Baukonstruktion";
Vortrag: Seminar Institut für Allgemeine Physik (IAP), TU Wien; 08.05.2007.

Im modernen konstruktiven Holzbau kommen in zunehmendem Maße zweidimensionale Tragelemente zum Einsatz. Von Standardfällen abgesehen, bedarf es zur Berechnung und Bewertung des Deformations- und Festigkeitsverhaltens derartiger Holzkonstruktionen sowie zur Quantifizierung der im Bereich von Verbindungsmitteln auftretenden räumlichen Beanspruchungszustände des Einsatzes numerischer Simulationen.
Grundlage für die Anwendung numerischer Berechnungsverfahren ist die Verfügbarkeit geeigneter Materialgesetze. Das Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen (IMWS) der TU Wien ist seit mehr als zehn Jahren auf dem Gebiet der mechanischen Charakterisierung von Holz erfolgreich tätig. Aufbauend auf umfangreichen experimentellen Arbeiten zur quantitativen Beschreibung des mechanischen Verhaltens von Fichtenholz bei zweiachsiger Beanspruchung wurde zunächst ein Mehrflächenplastizitätsmodell zur Durchführung von Strukturberechnungen entwickelt. Gegenstand aktueller Forschungsaktivitäten ist der Einsatz der Kontinuumsmikromechanik im Zusammenhang mit der Entwicklung von so genannten Mehrskalenmodellen. Diese erlauben auf semi-analytische Weise die Prognose makros-kopischer Werkstoffeigenschaften unter Berücksichtigung mikrostruktureller (morphologischer, physikalischer, chemischer) Effekte auf verschiedenen Längenskalen im nm-, µm- bzw. mm-Bereich.