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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

S. Gindl:
"Negation Detection in Medical Documents Using Syntactical Methods";
Betreuer/in(nen): K. Kaiser, S. Miksch; Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme, 2008; Abschlussprüfung: 31.03.2008.



Kurzfassung deutsch:
Medizinische Daten werden in der Regel in natürlicher Sprache abgespeichert. Dies liegt daran, dass medizinisches Personal im Normalfall keine Rücksicht auf eine spätere Verarbeitung in automatisierten Systemen nimmt. Die Informationen sind daher nicht sofort für eine Verarbeitung mit Computern verfügbar. Aus diesem Grund wurden vielfach Anstrengungen unternommen, um die Daten in ein für Computer verarbeitbares Format überzuführen.

Dieser Umstand gilt auch für medizinische Leitlinien (sogenannte "Clinical Practice Guidelines" (CPGs)). Sie sind, wie alle medizinischen Dokumente, ebenfalls in natürlicher Sprache verfaßt, ohne Rücksichtnahme auf eine computergestützte Verarbeitbarkeit. Die Einführung von medizinischen Leitlinien im klinischen Umfeld macht allerdings eine automatisierte Verarbeitung wünschenswert. In diesem Zusammenhang muß weiters beachtet werden, dass ein großer Teil der Information in medizinischen Leitlinien in negierter Form vorhanden ist. Die Tatsache, dass diese negiert vorliegt, macht sie aber deswegen nicht irrelevant oder weniger beachtenswert. Im Gegenteil, oftmals werden auf diese Art und Weise ungeeignete Behandlungsverfahren gekennzeichnet, beziehungsweise Behandlungen, die bei gegebenen physiologischen Zuständen nicht durchgeführt werden sollen oder dürfen. Solche Informationen können den Behandelnden helfen, die richtigen Therapieverfahren anzuwenden oder auch gewisse Verfahren abzulehnen. Dementsprechend ist die Erfassung von Negationen (die sogenannte "Negation Detection") in medizinischen Leitlinien ein essentieller Bestandteil für die automatisierte Weiterverarbeitung dieser Art von medizinischen Dokumenten. Entscheidungsprozesse werden somit beschleunigt und dies wirkt sich positiv auf die Behandlung der Patienten aus.

Um diese Aufgabe zu lösen haben wir Algorithmen entwickelt, die das Auffinden von Negationen in medizinischen Leitlinien ermöglichen sollen. Dazu benutzen wir syntaktische Verfahren, die die englische Grammatik gezielt ausnützen, um aufgetretene Negationen exakt aufzuspüren. Unsere gewonnenen Resultate zeigen, dass die Verwendung syntaktischer Methoden dabei hilft, die Identifikation von Negationen zu verbessern, wobei unsere Methoden nicht nur auf medizinische Dokumente, sondern auf jede Art von natürlichsprachlichem Text anwendbar sind.

Kurzfassung englisch:
Medical information is often stored in a narrative way, which makes the automated processing a difficult and time-consuming task. Persons responsible for the authoring of medical documents do not take care of a further processing with automated systems. So, information stored in medical writings is not directly usable for the processing with computers. Due to this, efforts have been made to transfer these narrative documents in a format easier processable with computers.

This matter of fact also applies to clinical practice guidelines (CPGs). As many medical documents, CPGs are written in a narrative speech as well, without regards to a computer-assisted processing. For the implementation of CPGs in medical facilities an automated processing is therefore desirable. An important fact is that a lot of information in CPGs is provided in a negated form, expressing that certain circumstances in patients or treatments are not available, existing or applicable. Although negated, this information is nevertheless very useful, since it can express the absence of certain conditions or diseases in patients. Moreover, negations can describe which treatment options should not be taken into account for a given patient, helping a practising physician or nurse in his/her decision process for the assortment of a proper treatment. Thus, a proper Negation Detection in CPGs is an important task for the automated processing of this type of medical documents. It helps to accelerate the decision making process and can support medical staff in their care for patients.

We developed algorithms capable of Negation Detection in CPGs. We use syntactical methods provided by the English language to achieve a precise detection of occurring negations. According to our results we are convinced that the involvement of syntactical methods can improve Negation Detection, not only in medical writings but also in arbitrary narrative texts.


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/pub-inf_5389.pdf



Zugeordnete Projekte:
Projektleitung Silvia Miksch:
Informationsextraktion aus evidenzbasierten Leitlinien


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.