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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

B. F. Damberger:
"Vergleich von "Ziegelbauten" und "Holzbauten" in bezug auf den globalen und regionalen CO2 Haushalt und die erzeugten Güter- und Energieströme";
Betreuer/in(nen): P.H. Brunner; Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft, 1995.



Kurzfassung deutsch:
In der vorliegenden Arbeit wurden drei Haustypen hinsichtlich des Energieverbrauchs für Produktion, Errichtung, Betrieb, Unterhalt, Abriss und Entsorgung untersucht. Die drei Haustypen waren ein Holzblockhaus der Firma ELK, ein Haus in Tafelbauweise der Firma HARTL HAUS und ein Ziegelhaus.
Der Energieaufwand für die Aktivität Wohnen wird bei einer Lebensdauer des Hauses von 80 Jahren zu über 80 % durch die Prozesse Heizen und Warmwasseraufbereitung verursacht. Der Rest verteilt sich auf die Prozesse Produktion und Entsorgung der Baumaterialien bzw. Baurestmassen, die Errichtung, die Instandhaltung, die Erneuerung und den Abriss der Häuser.

Die Produktion der Baumaterialien beträgt für alle drei Haustypen etwa 3 bis 5 % des totalen Energieverbrauchs. Erstaunlich ist, dass der Energieverbrauch für die Produktion der Baumaterialien eines Hauses aus Ziegeln, welche bei etwa 1.000 °C gebrannt werden, etwa gleich hoch ist wie der eines Holzblockhauses. Die technische Holztrocknung ist bei der Produktion von Gütern aus Holz mit etwa 70 % am Energieaufwand beteiligt. Ein verminderter Einsatz der technischen Trocknung würde den Holzeinsatz im allgemeinen und besonders das Holzblockhaus, das zu etwa 70 % aus Holz besteht, aus energetischer Sicht wesentlich günstiger gestalten.

Für die Heizung wird etwa 55 bis 65 % und für die Warmwasseraufbereitung etwa 24 bis 29 % der gesamten Energie verbraucht. Diese beiden Prozesse verbrauchen österreichweit 40 % der Energie und verursachen 32 % des CO2-Ausstoßes. Da in dieser Arbeit alle Haustypen nahezu idente k-Werte aufweisen, ergeben sich große Unterschiede nur bei der Verwendung unterschiedlicher Brennstoffe. Der energetische Wirkungsgrad von Erdgas oder Erdöl in Verbindung mit einem geeigneten Heizsystem ist gegenüber Steinkohle oder Holz um etwa 40 % höher. Die Energieeinsparung durch die Verwendung von Heizöl oder Erdgas anstatt von Holz oder Steinkohle für Heizung und Warmwasser ergibt etwa die Energiemenge, die für die Produktion von Baumaterialien von vier Einfamilienhäusern benötigt wird. Bei der Verwendung des nahezu CO2 neutralen Brennstoffs Holz sinkt der CO2-Ausstoß der betrachteten Häuser um 90 %, und bei der Verwendung von Erdgas sinkt der CO2-Ausstoß um etwa 40 % gegenüber dem Einsatz von Steinkohle.

Bei der thermischen Entsorgung der brennbaren Baurestmasse kann beim Blockhaus soviel nutzbare Energie gewonnen werden, wie für die Produktion von etwa 80 % der Baumaterialien eingesetzt wird. Beim Haus in Tafelbauweise sind es 40 % und beim Ziegelhaus 20 %.

Um ein CO2 schonendes Wohnen zu ermöglichen, ist die Wahl des Brennmaterials, eine gut gewartete Heizanlage und eine optimale Wärmedämmung am wichtigsten. An erster Stelle sollten alternative Energiequellen, wie die Sonnenenergie und nachwachsende Brennstoffe mit entsprechender Verbrennungstechnik genutzt werden. Als nächstbester Brennstoff sollte Erdgas verwendet und auf Kohle verzichtet werden.


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.