Bücher und Buch-Herausgaben:
E. Schachermayer, T. Lahner, P.H. Brunner:
"Stoffflußanalyse und Vergleich zweier Aufbereitungstechniken für Baurestmassen (Projekt STOVAUF)";
Umweltbundesamt GmbH,
Wien,
1997,
ISBN: 3-85457-437-1;
105 S.
Kurzfassung deutsch:
Ziel des Projektes STOVAUF ist es, Güter und Stoffe einer nassen Baurestmassensortieranlage zu bilanzieren, deren Eingangsmaterial gemäß der Trennverordnung für Baurestmassen gewonnen wird und dementsprechend gering verunreinigt ist. Insbesondere soll untersucht werden, wie die Eingangsmaterialien Bauschutt und Betonabbruch auf die Sortierfraktionen aufgeteilt werden, und ob und wie diese Verteilung vom Eingangsmaterial abhängt. Weiters soll überprüft werden, ob die Sortierfraktionen dieser Anlage die Qualitätskriterien für Bodenaushub- bzw. Baurestmassendeponien erfüllen.
Die Bilanzen werden mit dem Instrument der Stoffflussanalyse erstellt; als Stoffe wurden Aluminium (Al), Chrom (Cr), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Zink (Zn), Cadmium (Cd), Quecksilber (Hg), Blei (Pb), Schwefel (S) und Gesamtchlor (Cl) ausgewählt. Die Güterflüsse werden direkt auf der Anlage gemessen. Um die einzelnen Güter vor Ort repräsentativ beproben zu können, wird in einem Vorversuch die Methode der Probenahme (Zeitpunkt, Anzahl und Umfang der Proben, Probenahmestellen) festgelegt, und in zwei Hauptversuchen nach diesem Schema angewandt. Die Stoffkonzentrationen in allen Sortierfraktionen werden durch das Umweltbundesamt gemessen. Aus den Güterflüssen und den Stoffkonzentrationen lassen sich die Stoffflüsse durch die Anlage berechnen.
Die chemische Zusammensetzung der Eingangsmaterialien wird aus deren Massenflüssen und den berechneten Stoffflüssen bestimmt. Die Ergebnisse des Vorversuches und der beiden Hauptversuche belegen, dass die wiederverwertbaren Fraktionen (rund 90 Gewichtsprozent des Eingangsmaterials) der nassen Anlage eine sehr geringe Belastung mit Schwermetallen aufweisen; sie erfüllen ausnahmslos die Anforderungen der Richtlinien für Recyclingbaustoffe und entsprechen ebenso den Qualitätskriterien für Bodenaushubdeponien. Die nicht verwertbaren Sortierfraktionen Leichtgut und Abwassersediment (rund 10 Gewichtsprozent des Eingangsmaterials) überschreiten jedoch die Grenzwerte für organischen Kohlenstoff (mit Ausnahme des Abwassersedimentes aus der Aufbereitung von Betonabbruch) für Bodenaushub- und Baurestmassendeponie; die Grenzwerte für Quecksilber werden vom Abwassersediment aus der Aufbereitung von Bauschutt in Einzelfällen überschritten. Diese beiden Sortierfraktionen werden derzeit abgelagert. Es wird empfohlen, das Leichtgut thermisch zu verwerten und das Abwassersediment zu verfestigen.
Alle Versuche zeigen, dass organischer Kohlenstoff in der Leichtfraktion angereichert wird und Eisen im Eisenschrott. Als allgemeine Tendenz wurde eine Anreicherung von Schwermetallen im Abwassersediment festgestellt.
Ein Vergleich der Ergebnisse mit Arbeiten über trockene Aufbereitungsverfahren zeigt, dass prinzipiell beide Verfahren geeignet sind, bezüglich der stofflichen Qualität hochwertige mineralische Fraktionen zu produzieren. Sowohl der Literaturvergleich als auch die eigenen Untersuchungen belegen allerdings, dass die wichtigste Grundlage hierfür ein "sauberes" Eingangsmaterial ist, da weder nasse noch trockene Verfahren in der Lage sind, gezielt die stoffliche Qualität der Sortierprodukte zu verbessern. Daraus lässt sich folgern, dass für ein erfolgreiches Recycling von Baurestmassen die bestmögliche Trennung beim Abbruch auf der Baustelle (selektiver Rückbau) notwendig ist.
Elektronische Version der Publikation:
http://www.umweltbundesamt.at/publikationen/publikationssuche/publikationsdetail/?&pub_id=1009
Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.