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Wissenschaftliche Berichte:

R. Kernbeis, W. Stark, P.H. Brunner:
"Der relative Beitrag von Kompost und Klärschlamm zu ausgewählten Stoffbilanzen des Bodens (Projekt BKKB)";
1995; 108 S.



Kurzfassung deutsch:
Auf das Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtete Bodenschutzkonzepte gehen davon aus, dass dem Boden gesamthaft nur soviele Stoffe zugeführt werden, wie auch wieder aus dem Boden durch Ernteentzug und andere Austräge entfernt werden. Der Boden soll im stofflichen Fließgleichgewicht sein. Soll es im Boden zu keiner Anreicherung von Stoffen kommen, muss der Eintrag von Stoffen in den Boden gleich dem Austrag sein.
Das Ziel der Arbeit war es, den Stoffeintrag von Klärschlamm und Kompost im Vergleich mit allen anderen Einträgen und dem Bodenaustrag anhand zweier Fälle für die Region Oberösterreich vergleichend darzustellen: Fall A: gleichmäßige Verteilung von Klärschlamm und Kompost und Fall B: Betrachtung von landwirtschaftlich genutzten Flächen, auf denen Klärschlamm oder Kompost nach oberösterreichischen Anwendungsrichtlinien aufgebracht wird. Daraus kann die Sinnhaftigkeit der landwirtschaftlichen Klärschlamm- und Kompostverwertung aus der Sicht der Nähr- und Schadstoffe beurteilt werden.

Ausgehend von der Frage nach dem Stellenwert der Klärschlamm- und Kompostanwendung in der landwirtschaftlichen Bodenbewirtschaftung, wurden Jahresstoffbilanzen für Acker- und Grünland erstellt. Anhand der Stoffbilanzen konnten Fragen nach der Veränderung des Bodenlagers, nach den Voraussetzungen für eine ausgeglichene Bodenbilanz und nach den größten Stoffflüssen in den Boden beantwortet werden.

Zur Erstellung der Bilanzen wurde die Methodik der Stoffflussanalyse benutzt. Das Vorgehen besteht im Wesentlichen darin, für die Prozesse Boden und Vegetation Informationen über den Stoffinput und Stoffoutput zu erhalten und in einem genau definierten Bilanzbild darzustellen. Nach Summierung der einzelnen spezifischen Stoffflüsse erkennt man, ob sich der Boden bezüglich seines Inputs und Outputs im Gleichgewicht befindet, und welches die wichtigsten Quellen und Senken sind.

Die auf diese Weise erhaltenen Resultate sind Werte, die für eine "durchschnittliche" Landwirtschaft gelten, die es in der Realität nicht gibt. Trotzdem sind die Schlussfolgerungen aus der Sicht der Landwirtschaft und Abfallwirtschaft generell richtig. Aus der Sicht der bäuerlichen Praxis ist es notwendig, für die hof- und parzellenspezifische Anwendung von Klärschlamm und Kompost, individuelle, maßgeschneiderte Stoffbilanzen zu erstellen.


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_144151.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.