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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

L. Winner:
"Güterflussanalyse der Fakultät Bauingenieurwesen TU Wien";
Betreuer/in(nen): P.H. Brunner, B. Brandt; Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft, 2004.



Kurzfassung deutsch:
Das Ziel der Diplomarbeit bestand darin, Entscheidungsgrundlagen für die Optimierung des Stoff- und Energiehaushaltes von Dienstleistungseinrichtungen zu erarbeiten. Zu diesem Zweck wurden für die TU Wien als Ganzes sowie für die Fakultät für Bauingenieurwesen anhand der Methode der Stoffflussanalyse exemplarische Bilanzen der Flüsse und Lager der wichtigsten Güter und Energieträger erstellt.
Im ersten Schritt wurde die komplexe Dienstleistungs-Einheit "Fakultät für Bauingenieurwesen" in ein abstraktes System von räumlichen und zeitlichen Grenzen, von Prozessen, Güter- und Energieflüssen zerlegt. Im zweiten Schritt wurden anhand von Bestandsplänen, Kostenrechnung (Gas, Wasser, Fernwärme, Elektrizität), Inventurerhebungen und eigenen Abschätzungen die
für die Fragestellung relevanten Flüsse und Lager quantifiziert. Im dritten Schritt wurden Input-Output Bilanzen erstellt, und die ermittelten Resultate graphisch dargestellt. Anhand von Hochrechnungen und weiteren, von Abfallund Energiebeauftragten der TU Wien zur Verfügung gestellten Daten wurden Güter- und Energieflüsse für die gesamte TU Wien bestimmt und mit Literaturwerten anderer Universitäten verglichen.
Folgende Resultate wurden erhalten: Die wichtigsten Stellschrauben zur
Optimierung des Stoffwechsels eines im Bereich Lehre und Forschung aktiven Dienstleistungsbetriebes betreffen den Verbrauch an Wasser, Baumaterialien und Energie. Alle weiteren Güter, insbesondere restmüllähnliche Abfälle, Verpackungen und dergleichen, sind vergleichsweise unwichtig. Kriterien wie Lebensdauer und Nutzungsrate der Bauwerke (m2/Student resp. Beschäftigter), Isolierung des Bauwerkes, Wasserverbrauch der Armaturen, Nutzerverhalten bezüglich Wasser und Energie sind Schlüsselgrößen, deren Kontrolle mehr Nachhaltigkeit verspricht als die getrennte Sammlung von Abfällen.
Der Vergleich mit anderen Universitäten zeigt auf, dass ein erhebliches, im Detail noch wenig verstandenes Potential zur Optimierung des Stoffhaushaltes von Universitäten besteht.

Kurzfassung englisch:
The aim of this thesis was to support decisions regarding the optimization of mass and energy flows through service facilities. For this purpose exemplary balances of flows and stocks of goods and energy through the Vienna University of Technology (VUT) and the Department of Civil Engineering (CIVE) were established according to the method of "Material Flow Analysis".
In a first step, the complex organism "CIVE" was defined as an abstract system with spatial and temporal boundaries, processes and flows of goods and energy. In the second step, all relevant flows and stocks were quantified using construction plans, financial accounts (gas, water, long-distance heating, electricity), inventories and evaluations. Finally, input-output balances were calculated for CIVE and the results displayed in a transparent way. Based on projections and data about waste production and energy consumption, flows of
goods and energy were quantified for the whole VUT and compared with data from other universities.
The following conclusions result from this study: The key materials in the metabolism of a service facility for education and research are water, building materials and energy. All other goods are of less relevance, in particular packaging and similar waste materials. The control of the main variables durability, utilization of the buildings (m²/student and employee), insulation, water appliances, and user lifestyle concerning water and energy is by far
more important to reach a sustainable metabolism than separate waste
collection of plastics and biomass.
The comparison with other universities demonstrates that a considerable but poorly understood and not yet exploited potential for the optimization of the metabolism of universities exists.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.