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Bücher und Buch-Herausgaben:

M. Clara (Hrg.):
"Das Verhalten ausgewählter organischer Spurenstoffe bei der biologischen Abwasserreinigung";
Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft, TU Wien, Wien, 2004, ISBN: 3-85234-082-9; 185 S.



Kurzfassung deutsch:
Im Gewässerschutz gewinnen Substanzen an Bedeutung, welche im
Verdacht stehen, das Hormonsystem von Mensch und Tier zu beeinflussen,(endokrin wirksame Substanzen) sowie Arzneimittelrückstände. Viele dieser Substanzen gelangen über das Abwasser in die aquatische Umwelt, weshalb vor allem die Abwasserreinigung und die Leistungsfähigkeit von
Kläranlagen zur Entfernung organischer Spurenschadstoffe hervorzuheben sind. In der vorliegenden Arbeit wird mit dem Belebtschlammverfahren, das weltweit am häufigsten eingesetzte Verfahren zur Abwasserreinigung hinsichtlich dieser Fragestellung untersucht. Mit dem Membranbelebungsverfahren wird eine zusätzliche, zukunftsorientierte Technologie berücksichtigt.

Für die Entfernung der beschriebenen Substanzen sind unterschiedliche
Prozesse (Strippung, Adsorption, Abbau) relevant. Mittels entsprechender Methoden werden prozesscharakterisierende Parameter bestimmt. Die Untersuchungen wurden in unterschiedlicher Skalierung (Labor- und Pilotmaßstab) durchgeführt und die Ergebnisse an großtechnischen Anlagen angewandt. Das wesentliche Ziel der Arbeit lag in der Untersuchung, ob und in welchem Ausmaß ein Zusammenhang zwischen erreichbaren Restbelastungen und Bemessungs- und Betriebsparametern besteht, wobei hier das Schlammalter hervorzuheben ist. Mit zunehmendem Schlammalter wurden für die meisten der untersuchten Substanzen sinkende Ablaufkonzentrationen gemessen. Als Mindestanforderung wird ein Bemessungsschlammalter von rund 10 Tagen (bei 10°C) angegeben.

Neben diesen "abbaubaren" Verbindungen wurden einige der ausgewählten
Arzneimittelwirkstoffe nicht aus dem Abwasser entfernt und die
Ablaufkonzentrationen liegen im Bereich der Zulaufkonzentrationen. Da
diese Substanzen mit den derzeitig eingesetzten Technologien zur
Abwasserbehandlung nicht zurückgehalten werden, sind im Sinne einer
nachhaltigen Sicherung der Wasserressourcen und vor allem des
Trinkwassers entsprechende Technologien zu entwickeln. Auf mögliche
zusätzliche Verfahrensschritte wird im Verlauf der Arbeit hingewiesen.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.