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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

L. Prestros:
"Vergabe im öffentlichen Bereich - Vergleich EU mit angloamerikanischem Raum";
Betreuer/in(nen): W Oberndorfer, N. Weihsinger; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement, Abt. Baubetrieb & Bauwirtschaft, 2005.



Kurzfassung deutsch:
Der öffentliche Auftragssektor ist ein wesentlicher wirtschaftlicher Markt, so stellen z.B. öffentliche Aufträge alleine in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) zwischen 11 und 20% des jeweiligen Bruttoinlandsproduktes.

Aus diesem Grund erfolgt in allen Staaten eine Regelung des Vergabeverfahrens, um einen fairen und transparenten Wettbewerb zu erzielen, der mit einem wirtschaftlichen Einkauf für die Behörden verbunden ist.

In der vorliegenden Arbeit wird ein Überblick über die Vergabeverfahren der Vereinigten Staaten von Amerika, Kanadas und Großbritannien gegeben und diese angloamerikanischen Verfahren mit jenen der EU (mit genauerem Studium Österreichs) verglichen und die wesentlichen Unterschiede herausgearbeitet.

Die Art und Weise der Regelung der Vergabeverfahren hängt direkt mit dem Rechtssystem eines Landes zusammen.

Generell kann gesagt werden, dass in Ländern mit Common Law prinzipiell eine weniger strenge Regelung erfolgt, da der Beschaffungsvorgang der Bundesregierungen der Sphäre des Privatrechts zugeordnet wird, eine Vorgangsweise, die durch das englische Könighaus im 17. Jahrhundert hervorgerufen wurde.

In den Common Law-Ländern, zu denen das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, Kanada und die Vereinigten Staaten von Nordamerika zählen, erfährt der Vergabeprozess durch Präzedenzfälle grundlegende Änderungen.

Im Gegensatz dazu stehen jene Länder, deren Rechtssystem auf das römische Recht zurückzuführen ist, und in denen eine Regelung der Vergabe alleinig durch die Legislatur erfolgt. Ein Musterland in diesem Sinne ist Österreich, das mit einem Gesetz alle öffentlichen Aufträge erfasst.

Mit dem Eintritt eines Landes in die EU ist eine Öffnung des Marktes verbunden, die sich natürlich auch auf das Beschaffungswesen erstreckt. Geregelt wird hier die Vergabe der Mitgliedsstaaten durch die so genannte Vergaberichtlinie (Richtlinie 93/37), die ab 5 Mil. Euro greift und in nationales Recht umzusetzen ist. Die Vergabe aller Staaten wird auch ab gewissen Schwellenwerten durch internationale Abkommen beeinflusst, die vor allem eine stärkere internationale Öffnung des Marktes durch Beseitigung von diskriminierenden Maßnahmen beabsichtigen.

Trotz all dieser Eingriffe konnten sich in den nordamerikanischen Staaten und in den meisten europäischen Ländern im Unterschwellenbereich der internationalen Abkommen bzw. der Richtlinie einige Eigenheiten halten, zu denen die Protektion der einheimischen Wirtschaft und das Umsetzen politischer Ziele mit der Vergabe gehören.

Kurzfassung englisch:
Public procurement is an important player in the economic market, it represents between 11 and 20% of the gross domestic product in the European Union´s member states.

For this reason a regulation of public procurement can be found in all states which shall provide fair and transparent competition that is connected with value for money for the public authorities.

This thesis provides an overview of the procurement methods of the United States of America, Canada and Great Britain and compares the anglo-american systems with the European Union, especially with Austria.

The way public procurement is handled is depending on a country´s legal system. In the Common Law-countries procurement by the federal government is considered a subject of private law following a precedence involving the king of England in the 17th century. Therefore statuary restrictions are minimised.

This system of precedence is governing public procurement of the United States of America, Canada und Great Britain.

On the other hand - in countries whoes legal system is based on the Roman law - public procurement is directed through statutes. An example for this conduct is Austria, where the whole range of public procurement is regulated.

A state joining the European Union agrees to open its domestic market including public procurement to all member states. The directive 93/37 regulates the communities´ public procurement above the threshold of Euro 5 Mio.

International agreements which reduce discriminatory methods and produce an open market effect public procurement as well.

Beside all these impacts some particularities could be conserved in the United States of America, Canada and in the European states concerning amounts below the thresholds, which include favouring of national products and domestic politics.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.