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Talks and Poster Presentations (with Proceedings-Entry):

J. Lukas, C. Hecht, J. Dreyer:
"Erhöhung der Dauerhaftigkeit von Stahlbeton gegenüber Karbonatisierung durch Applikation von Paraffin-Dispersionen";
Talk: 16. Internationale Baustofftagung - ibausil, Weimar; 2006-09-20 - 2006-09-22; in: "16. ibausil - Tagungsbericht", Band 2 (2006), ISBN: 3-00-018263-2; 619 - 626.



German abstract:
Der Karbonatisierungsprozess und daraus resultierende Schäden sind weitgehend bekannt. Im wesentlichen handelt es sich um eine Reaktion der Zementsteinphasen mit Kohlendioxid und möglicherweise mit anderen Dioxiden. In /1/ wird eine umfassende Zusammenfassung zu diesem Prozess gegeben. Die wichtigsten Phasen der Karbonatisierung sind dabei die Diffusion von CO2 durch die Kapillarporen des Betons, die Reaktion mit CO2 bzw. das Lösen des CO2 im Feuchtigkeitsfilm an der Porenwandung und schließlich die Neutralisation von Ca(OH)2 durch H2CO3.
Ist die Neutralisierung vollständig abgeschlossen, erhält der Zementstein eine höhere Dichtigkeit und eine bessere mechanische Festigkeit. Die Carbonatisierung hat also eine positive Auswirkung auf den Beton selbst /2/. Jedoch sinkt der pH-Wert des ursprünglichen alkalischen Porenwassers von ca. 12,6 auf ca. 8,3. Dringt die Karbonatisierung bis zum Bewehrungsstahl vor, verliert dieser dadurch seinen alkalischen Schutz, wird depassiviert und dadurch einer möglichen Korrosion ausgesetzt /3/. Dabei handelt es sich um einen elektrochemischen Prozess, welcher in zwei Teilprozessen abläuft, einem Oxidations- und einem Reduktionsprozess. Aus den Eisen- und Hydroxidionen (OH-) bilden sich, je nach Feuchtigkeits- und Sauerstoffangebot, Rostprodukte verschiedenster Modifikation. Weil das Volumen des Rostes ein Mehrfaches des Ausgangsstoffes beträgt, ist die Betondeckung einem Druck ausgesetzt, wodurch es zu den bekannten Schadensbildern kommt, z. B. Abplatzungen.
Für Betone werden in der EN 206-1 /4/ und in deren nationalen Anwendungsdokumenten /5-6/, in Abhängigkeit der Beanspruchung, Expositionsklassen definiert und dadurch technologische Anforderungen an den Beton gestellt.
Aus bestehenden Arbeiten ist ersichtlich, dass sich eine Behandlung von Baustoffen mit Paraffin günstig auf deren Dauerhaftigkeit auswirkt (siehe z. B. /7-14/). Grundgedanke zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit ist der Umstand, dass durch das Applizieren des Paraffins eine Poren verstopfende bzw. trennende Wirkung vom schädigenden Medium erreicht wird. Eine umfassende Behandlung des Themas ist unter anderem in /15/ enthalten. Wie bereits in /16/ gezeigt wurde konnte die Karbonatisierung zufolge Druckkarbonatisierung, durch die Penetration der gesamten Baustoffmatrix mit Paraffin, auf ein vernachlässigbares Maß reduziert werden. Im Rahmen dieser Arbeit werden unter der Anwendung von Wachsemulsionen oberflächennahe Schichten mit unterschiedlicher Dicke erzeugt und deren Wirkung auf den Karbonatisierungsfortschritt und die Auswirkungen auf die Wasseraufnahme untersucht.


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