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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

H. Kroiss, R. Fenz, A. Blaschke, M. Zessner:
"Quantifizierung der Exfiltration von Abwasser aus undichten Kanälen in das Grundwasser";
Vortrag: 34. Abwassertechnisches Seminar, Neubiberg, München; 06.06.2006; in: "Berichte aus der Siedlungswasserwirtschaft", H. Horn, W. Günthert (Hrg.); Technsche Universität München, 188 (2006), ISSN: 0942-914x; S. 7 - 25.



Kurzfassung deutsch:
Anhand gemessener Konzentrationen des Arzneimittelwirkstoffs Carbamazepin in Abwasser und Grundwasser und der Berechnung der Grundwasserbewe¬gung kann die Exfiltration von Abwasser aus undichten Kanälen quantitativ er¬mittelt werden. Carbamazepin ist ein sehr häufig verordnetes Medikament, das über die menschlichen Ausscheidungen quasi diffus über das ganze Einzugs¬gebiet in das kommunale Kanalnetz gelangt. Es eignet sich hervorragend als Tracer für häusliches Abwasser, da es im Boden und Grundwasser weder chemisch verändert noch zurückgehalten wird und im Grundwasser natür¬licherweise nicht vorkommt. Einträge aus anderen Quellen als den Haushalten sind vernachlässigbar. In kommunalem Abwasser beträgt die Carbamazepin¬konzentration ~ 1 µg/l. Die Bestimmungsgrenze liegt bei 1 ng/l. Damit kann Ab¬wasser im Grundwasser noch in einer Verdünnung von 1:1000 nachgewiesen werden. Über die messtechnische Erfassung des Carbamazepintransportes im Grundwasser unter dem Kanalnetz der Stadt Linz konnte festgestellt werden, dass über das gesamte Stadtgebiet, dort wo der Untergrund überwiegend gut durchlässig ist, ≤1 % des Abwassers quasi diffus exfiltriert. Mit der entwickelten Methodik konnte auch ein Schwerpunkt der Exfiltration lokalisiert und damit ein Gebiet mit hoher Sanierungspriorität identifiziert werden.


Online-Bibliotheks-Katalog der TU Wien:
http://aleph.ub.tuwien.ac.at/F?base=tuw01&func=find-c&ccl_term=AC06585913


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.