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Diploma and Master Theses (authored and supervised):

M. Dusek:
"Public Private Partnerships in Österreichs öffentlichem Hochbau";
Supervisor: A. Kropik, L. Prestros; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement, Abt. Baubetrieb & Bauwirtschaft, 2006.



English abstract:
Public Private Partnerships in Austria´s public structural engineering

PPP in Austria, in comparison to other countries, is to some extent a younger subject. While other countries, especially Great Britain, have already initiated the inclusion of private sector businesses into the fulfilment of public duties in the 1990´s, Austria chose to outsource several sectors from the federal government budget. Consequently, in Austria exists no unity about the content of PPP´s functional concept. The missing judicial boundaries for PPP has enabled the development of numerous different organisational models and forms of financing. Accordingly, the required supplemental solution finding is actually promoted, but it leads to conceptual confusion, too. Frequently, PPP is put on a par with Joint Venture Financing. While Joint Venture Financing concentrates only on the supply of private asset, "real" PPP means the creation of an efficiency benefit over the whole life span of real estate. This goal can only be achieved via extensive participation in the stages of financing, planning, construction, operation and utilisation of an object. Only this way, permanent inclination of costs can be guaranteed.

In order to secure the efficiency benefit, extensive economical feasibility studies need to be carried out within the bounds of the procurement process. The main criteria for this process are the optimised distribution of risk between the public and the private sectors. A fair distribution of risk based on the principle of better controllability through the respective actor is of vital importance for the economic advantage.

The national economy´s prerequisites in Austria are similar to other countries of the European Union. The increasing location competition, at national as well as at local level, demands competitive infrastructure. At the same time, the scarcity of financial resources restricts the scope of action of central and local governments. Likewise, there is a demand for alternative approaches for solutions. The construction industry can hope for new impetus through the involvement in areas of responsibility that were left to the public only in the past. PPP offers the construction industry new possibilities that, in addition to the pure construction business, open up new business areas such as maintenance and operation of public buildings. For medium sized companies in the building and construction industry, there would be a wide range of projects, particularly in relation to communal structural engineering, that they could offer solely or in cooperation with partners from the finance and service sectors. Classic areas of application traditionally have been in the fields of transport, public water supply and distribution and public waste management system. In the area of public structural engineering exists potential as well.

German abstract:
Das Thema Public Private Partnership (PPP) ist in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern noch ein eher junges. Während andere Länder, allen voran Großbritannien, schon in den 1990er Jahren Initiativen zur Einbeziehung privatwirtschaftlicher Unternehmen in die öffentliche Aufgabenerfüllung gestartet haben, wurde in Österreich die Strategie der Ausgliederung einzelner Sektoren aus dem Bundeshaushalt verfolgt. Aufgrund dessen existiert in Österreich auch noch wenig Einigkeit über den Inhalt des funktionalen Begriffs Public Private Partnership. Das Fehlen eines rechtlichen Rahmens für PPP hat die Entwicklung zahlreicher unterschiedlicher Organisationsmodelle und Finanzierungsformen ermöglicht. Dies fördert zwar die bedarfsgerechte Lösungsfindung, führt aber auch zu einem Begriffs-Wirr-Warr. Häufig wird Public Private Partnership mit Beteiligungsfinanzierungen gleichgesetzt. Diese beschränken sich auf die reine Beistellung privaten Kapitals. "Echte" Public Private Partnership hingegen bedeutet die Schaffung von Effizienzvorteilen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie hinweg. Dies kann nur über eine umfassende Beteiligung in den Phasen Finanzierung, Planung, Errichtung, Betrieb und Verwertung eines Objekts erreicht werden. Nur so lassen sich nachhaltig Kostensenkungen erzielen.

Um diesen Effizienzgewinn sicherzustellen, sind im Rahmen des Beschaffungsprozess umfassende Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen durchzuführen. Hauptkriterium ist hierbei eine optimale Risikoverteilung zwischen öffentlicher und privater Hand. Eine faire Risikoverteilung nach dem Prinzip der besseren Beherrschbarkeit durch den jeweiligen Akteur, ist für den wirtschaftlichen Vorteil von entscheidender Bedeutung.

Die volkswirtschaftlichen Voraussetzungen sind in Österreich ähnlich wie anderen Staaten der EU. Der größer werdende Standortwettbewerb, sowohl auf Bundesebene als auch im kommunalen Bereich, verlangt nach einer leistungsfähigen Infrastruktur. Gleichzeitig engt aber die Finanzknappheit der öffentlichen Hand deren Handlungsspielraum ein. Der Bedarf an alternativen Lösungsansätzen ist daher vorhanden.

Auch die Bauwirtschaft kann sich durch Beteiligung an bisher der öffentlichen Hand vorbehaltenen Aufgaben Impulse erhoffen. Public Private Partnership bietet für die Bauwirtschaft die Möglichkeit, über das reine Baugeschäft hinaus neue Geschäftsfelder im Bereich des Unterhalts und Betriebs von öffentlichen Bauwerken zu erschließen. Für den bauwirtschaftlichen Mittelstand gäbe es insbesondere im kommunalen Hochbau eine breite Palette von Projekten, die Bauunternehmen alleine oder in Kooperation mit Finanzierungs- und Dienstleistungspartnern anbieten könnten.

Die klassischen Anwendungsfelder von PPP waren bisher in den Sektoren Verkehr, Sieldungswasserwirtschaft und Abfallwirtschaft zu suchen. Aber auch im Bereich des öffentlichen Hochbaus besteht Potential. In Großbritannien und Deutschland nimmt die Anzahl an PPP-Projekten vor allem im Bildungs- und Gesundheitssektor stetig zu. PPP-Kompetenzzentren als zentrale Anlaufstellen unterstützten hierbei die öffentlichen Auftraggeber bei der Planung und Umsetzung von PPP-Vorhaben. Ähnliche Markttendenzen wie in diesen Ländern sind in Österreich noch nicht zu beobachten. Einzig im Krankenhaussektor kommen, durch die Beteiligung privater Krankenhausbetreiber, vermehrt PPP-Modelle zum Einsatz.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.