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Zeitschriftenartikel:

A. Mahdavi, W. Pessenlehner:
"Über Gebäudemorphologie, Transparenz und Energie Performance";
Österreichische Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift (ÖIAZ), 149 (2004), 2-3; S. 88 - 94.



Kurzfassung deutsch:
Im Bestreben, die Effektivität der Beurteilung der Energieperformance von Gebäuden zu verbessern, gebrauchen manche Richtlinien und Standards skalierte Indikatoren zur Beschreibung der Gebäudegeometrie. Speziell zur Beschreibung der Kompaktheit, eine maßgebliche morphologische Eigenschaft eines Gebäudes, wurden in einer Anzahl von Abhandlungen numerisch skalierte Indikatoren formuliert. Zusammen mit den Informationen über die Wärmedurchlässigkeit der Gebäudehülle werden die Indikatoren dazu verwendet, eine Aussage darüber zu treffen, wie weit die Form eines Gebäudes für die Anforderungen hinsichtlich der Wärmedämmung von Bedeutung ist.
Dieser Zusammenhang wird dann in Form eines Kennwertes ausgedrückt, wie dies im LEK-Konzept geschieht (ÖNORM B 8110-1 2002).
Ein anderer Aspekt solcher Indikatoren ist, dass sie in verschiedenen Konzepten, die dem Planer Unterstützung während des Gestaltungsprozesses geben sollen, zur Anwendung kommen können, so zum Beispiel im Modell des "Design-Performance Space" (Mahdavi u. Gurtekin 2002a).
Neben der thermischen Qualität der Gebäudehülle und der Kompaktheit ist aber auch die Transparenz (Ausmaß und Verteilung der transparenten Teile der Gebäudehülle) eine Eigenschaft von Gebäuden, die auf die Energieperformance Auswirkungen hat. Sie ist jedoch bisher weder mittels eines Indikators beschrieben, noch hat sie in Richtlinien und Kennwerten Berücksichtigung gefunden.
Anhand von Variationen der Morphologie und Transparenz sollen nun für einen bestimmten klimatischen Kontext und für eine bestimmte Kategorie von Gebäuden mittels Energiesimulation die Zusammenhänge zwischen Kompaktheit, Transparenz und thermischer Performance (Heizwärmebedarf und Überwärmung) untersucht werden.
Zunächst soll durch die Ergebnisse überprüft werden, ob die in Richtlinien und Standards zur Beurteilung der Energieperformance formulierten Zusammenhänge zwischen Kompaktheit und Energieperformance zutreffen, und aufgezeigt werden, inwieweit die- neben der Wärmedurchlässigkeit der Gebäudehülle - ausschließliche Bezugnahme dieser Richtlinien auf die Kompaktheit von Gebäuden berechtigt ist.
Dann soll dargestellt werden, ob durch die Kompaktheit (aber auch Morphologie) von Gebäuden durch die vorliegenden Indikatoren ausreichend beschrieben ist, und gleichzeitig dadurch deren Eignung hinsichtlich der Verwendung in den verschiedenen Konzepten zur Berurteilung überprüft werden.

Kurzfassung englisch:
Certain energy-related building standards make use of simple numeric indicators to describe a building's geometric compactness. Typically, such indicators make use of the relation between the volume of a built form and its surface area. The indicators are then used along with information on the thermal transmittance of the building enclosure elements to evaluate the degree to which a building design meets the relevant thermal insulation criteria. Using extensive parametric thermal simulation, this paper examines the reliability of such simple compactness indicators for energy-related evaluative assessments given that buildings with the same compactness attribute could differ in enclosure transperence, orientation, and morphology.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.