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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

Martin Haas:
"Filmfestivalzentrum";
Betreuer/in(nen): Manfred Berthold; E270-1 Hochbau und Entwerfen, 2002.



Kurzfassung deutsch:
Nominierung Campus Masters Wettbewerb 2.2002

http://www.baunetz.de/campus-masters/Filmfestivalzentrum_67300.html

Filmfestivalzentrum
Martin Haas, Technische Universität Wien
Der Parkbereich Wiental - Auer-Welsbach Park - soll als grüne Spange über den Westbahnhof in die Innenstadt Wiens geführt werden. Diese neue großzügige Stadtlandschaft stünde den Bewohnern zur Verfügung und könnte nicht nur die Defizite in der Naherholung für die Bezirke 14+15 verbessern sondern auch ökologisch als grüne Lunge der Durchlüftung der Stadt einen wichtigen Beitrag leisten.
Der Entwurf des Filmfestival-Museum-Zentrums würde sich in diesen Park einfügen und als landschaftliche Struktur artikulieren. Der Entwurf passt sich ohne Widerspruch in das städtebauliche Gefüge ein. Er resultiert aus den Erfodernissen nach Integration in die Umgebung. So respektiert er durch seine topographische Oberfläche die Grünbereiche seiner unmittelbaren Nachbarschaft und wird zu einem ergänzenden urbanen Implantat im Gebiet.

Die bisher bestehende Parklandschaft, die sich aus dem Auer-Welsbach Park, dem Heinz-Conrads Park und dem Coudenhove Park zusammensetzt, ist stark gesplittet, kann aber durch eine geregelte Wegführung zu einem einheitlichen Ganzen werden. Diese Wegführung durchquert auch das Filmfestival-Gelände, dessen Fassaden- und Dachlandschaft einen artifiziellen Park darstellt und gleichzeitig ein körperhaftes Sehen des belebten Raums ermöglicht. Die Integration der Grünbereiche stellt einerseits eine Auflockerung der Wohngegend und andererseits einen Übergang vom Wohnbereich zum
Kultur- und Freizeitraum des Technischen Museums und des Areals des Schloss Schönbrunn dar. Die Wege sollen neben der Erschließung der Grünräume auch in das urban bebaute Wohngebiet übergehen und diese spangenartig verbinden.
Die scheinbar aufgeklappte topographische Landschaft des Filmfestivals besteht aus schrägen, ineinander übergehende Teilflächen. Der eigentliche Bauplatz wird zu einer freien öffentlichen Bühne durch die großteils begehbaren Dachflächen. Die so entstandenen Körper unterscheiden sich von Konventionalität und fügen sich dennoch integrativ in die Stadtlandschaft ein. Dem Wunsch des öffentlichen Zusammenlebens wird Rechnung getragen. Das eigentliche Potenzial verbirgt sich im Inneren. Die begehbare und belebte Oberfläche lädt die Menschen ein, sich auf ihr aufzuhalten und von den Gedanken zu befreien, sich auf einem gewöhnlichen Dach zu bewegen: Sie entdecken und genießen. Dies sind ebenso die Ansprüche eines Museums, ein Foyer als Landschaft zu gestalten, das zur Reise in das Innere des Gebäude einlädt. Die feine Grenzlinie zwischen aktiver funktionaler Realität und Außenbereich wird verwischt. Die Vitalität des Innenlebens mit seinem Außenleben führt so zu einem spannenden und harmonischen Übergang, einem Erlebnisraum, welcher sich in Akzeptanz fortsetzt.


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_153129.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.