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Talks and Poster Presentations (without Proceedings-Entry):

G. Esser:
"Maxentius - Der Baulöwe im spätantiken Rom. Bauten als politisches Manifest.";
Talk: Vortragsreihe des Instituts für Baukunst, Bauaufnahmen und Architekturtheorie, TU Wien; 2003-05-08.



English abstract:
.

German abstract:
Maxentius - Der Baulöwe im spätantiken Rom. Bauten als politisches Manifest.

(Abb.: Gemälde mit Darstellung der Schlacht an der Milvischen Brücke)
1.1 `damnatio memoriae´
Im Jahre 312 nach unserer Zeitrechnung unterliegt der in Rom herrschende Kaiser Maxentius seinem Widersacher Kaiser Konstantin dem Grossen in der Schlacht an der Milvischen Brücke vor den Toren Roms. Während eines Rückzugs vor den Truppen Konstantins ertrinkt Maxentius in den Fluten des Tiber. Seine Leiche wird später aus dem Fluss gefischt, enthauptet und in Rom öffentlich zur Schau gestellt.
Konstantin zieht in einem Triumphzug als Sieger und als Befreier in die Stadt ein. Zu dessen Ehre errichten Senat und Volk Roms dem Kaiser später den bekannten Bogen im Tal des Kolosseums.
Die historischen Quellen schildern das Ereignis folgendermaßen:
"..." (Zitat einer Primärquelle: z.B. Lact. 26; Zosimos 2.9.2-3)
(Abb.: Detail aus dem Relief am Konstantinsbogen)
Der unterlegene Kaiser Maxentius wird der `damnatio memoriae´, der Verbannung aus dem kollektiven Gedächtnis unterzogen, die Zeugnisse seiner Herrschaft werden beseitigt, seine Gebäude werden kurzerhand dem neuen Kaiser gewidmet, Maxentiusstatuen und Widmungsinschriften werden zerstört, die Geschichtsschreibung manipuliert, seine Existenz aus der Geschichte Roms ausradiert.
(Abb. Maxentius und Konstantin - Portraits)
Wie konnte es zu solch einer Entwicklung kommen? War Maxentius wirklich der unrechtmäßige Herrscher, der Usurpator, der die Macht in Rom ohne Zustimmung der staatlichen Repräsentanz und des Volkes an sich gerissenen hatte? War er gar der skrupellose und brutale Unterdrücker des Volkes und der Christenfeind, als den ihn der antike Schriftsteller Eusebius in seiner Vita Constantini beschreibt? Und war er vor allem der klägliche Verlierer, war seine Ablösung durch den großen Konstantin, den ersten christlichen Kaiser, als der er in die Geschichte eingegangen ist, tatsächlich die allfällige Korrektur einer politischen Fehlentwicklung, wie noch ernstzunehmende Historiker bis weit in das 20.Jahrhundert hinein gemeint hatten?

1.2 Geschichtlicher Hintergrund
Die Geschichte Roms am Anfang des 4. Jahrhunderts nach Christus ist eine äußerst komplexe und muss an dieser Stelle zum besseren Verständnis der Vorgänge im Bereich des Bauens kurz angerissen werden.
(Abb.: Tetrarchen in Venedig +
Abb.: Karte Römisches Reich im 4.Jd., dtv-Atlas)
Nach einer Zeit des wirtschaftlichen und politischen Niedergangs unter den Soldatenkaisern mit den Folgen der Unregierbarkeit des Reiches und bürgerkriegsähnlichen Zuständen hatte DIOKLETIAN in einem Akt der Neuorganisation der staatlichen Machtstrukturen im Jahre 293 das Regierungssystem der Tetrarchie etabliert, welches das sich von Spanien bis in den Vorderen Orient und von Britannien bis Nordafrika erstreckende Reich in vier Machteinflusszonen (Präfekturen ) teilte, ohne jedoch eine faktische Aufteilung des Reiches ins Visier zu nehmen. Vielmehr sollte die kaiserliche Macht in regelmäßigen Zeitintervallen von zwei gleichberechtigt regierenden augusti - unter Abdankung derselben - auf ihre designierten Nachfolger, die beiden caesari, übertragen werden, welche ihrerseits einvernehmlich ihre neuen Caesaren aus der Familie des jeweiligen Co-Augustus auswählen und über Heirat mit dem eigenen Schicksal verbinden sollten.
(Abb.: Karte Römisches Reich bleibt stehen
+ Schaubild: Diokletian 284-305
Diokletian und die Tetrarchie 293- 306
Maxentius, Konstantin und andere Tetrarchen 306-312
Konstantin 306-337)
Dieses komplizierte System der Machtübergabe kommt jedoch schon kurz nach Beendigung der ersten Tetrarchie im Jahre 305 aus dem Rhythmus, als der nach dem Tod des Augustus CONSTANTIUS CHLORUS allein regierende GALERIUS aus persönlichem Machtkalkül heraus die zwei späteren Rivalen im Kampf und Söhne von augusti KONSTANTIN (von Constantius Clorus) und MAXENTIUS (von Maximianus Herculeus) aus der Nachfolge ausschließt . Beide aber lassen sich ihren Platz in der Reihe der Kaiser nicht streitig machen und werden schon im Jahre 306 von ihren jeweiligen Truppen in York (Konstantin) und Rom (Maxentius) und gegen den Willen der anderen Machthaber in kaiserlichen Rang erhoben. Während KONSTANTIN schon ein Jahr später die offizielle Anerkennung als Caesar und im Jahre 309 die Erhebung zum Augustus zuteil wird, bleibt MAXENTIUS beides zeit seines Lebens verwehrt. In der Folge dieser Ereignisse kommt es unter Ausbildung wechselnder Koalitionen immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den herrschenden Kaisern, aus denen MAXENTIUS bis zu seinem Tode im Oktober 312 sogar dreimal als Sieger hervorgeht - zweimal kann er Angriffe auf Rom durch die Kaiser SEVERUS und GALERIUS (im Jahre 307) abwehren, 310 gelingt ihm dann sogar die Rückeroberung seiner afrikanischen Gebiete.
(Abb. Constantinus Augustus, Statue in der Vorhalle der Lateran-Basilika)
KONSTANTIN jedoch, der geschickte Machtpolitiker und große Feldherr, bleibt nachdem er auch LICINIUS, seinen letzten Rivalen, aus dem Weg räumen kann (324), als der Alleinherrscher übrig ("Totius Orbis Imperator") und das Bild des glanzvollen Reichseinigers und ersten christlichen Kaisers hat seither unser Geschichtsbild geprägt.

1.3 Forschungsstand im 20.Jd. - Entdeckung maxentinischer Gebäude
Maxentius aber sinkt durch konstantinische Propaganda in den Rang eines Niemand.
(Abb. Circus Via Appia von A. Recoura 1898
und Maxentiusbasilika von P.-M. Gauthier 1814)
Und erstmals in den 20er Jahren des 19.Jahrhunderts können dank der Untersuchungen von Antonio Nibby wieder wichtige Großbauten wie Circus, Mausoleum und Villa der kaiserlichen Residenz an der Via Appia Antica wie auch die große zivile Basilika im Forum Romanum - alle Gebäude hier in Zeichnungen des 19. Jahrhunderts - dem Maxentius als Auftraggeber zugeordnet werden.
(Abb.: Venus und Roma-Tempel Foto von 1995
+ Romulustempel Foto von 1926)
Erst die engagierten Forschungen des 20. Jahrhunderts erweitern das Bild von den baulichen Aktivitäten jenes Kaisers um einige wichtige Elemente. Es sind dies vor allem die maxentinische Bauphase des am höchsten Punkt der Summa Sacra Via gelegenen Venus-und-Roma-Tempels mit ihren beiden Rücken-an-Rücken gesetzten und um Apsiden erweiterten Cellen sowie der als Romulustempel bekannte Rundbau an der Via Sacra, dessen Funktion weiterhin sehr kontrovers diskutiert wird.
(Abb.: Foro di Massenzio von Fiore)
Setzt man die letzten beiden in einen städtebaulichen Zusammenhang mit der zwischen ihnen platzierten Maxentiusbasilika, so kommt man zu der Erkenntnis, hier einen - neben den Bauten der Kaiserresidenz an der Via Appia - zweiten, jedoch innerstädtischen Nukleus maxentinischer Bauten mit ausgesprochen repräsentativem Charakter vor sich zu haben, den Paolo Fiore als erster als das `Forum des Maxentius´ bezeichnete.
Des weiteren können dem Maxentius - um den Stand der Forschungen zu Anfang der 80er Jahre abzurunden - noch der Bau der kaiserlichen Privatthermen auf dem Palatin sowie die Aufstockung der Aurelianischen Stadtmauern über ihre Gesamtlänge von ca. 19 km bis auf das doppelte ihrer Höhe sowie die Verstärkung eines Großteils der zugehörigen 18 Stadttore zugeschrieben werden.
(Abb.: Romkarte mit maxentinischen Gebäuden)
In seiner Gesamtbetrachtung ergibt sich für die mit nur sechs Jahren doch eher kurze Regierungszeit des Maxentius ein recht beachtliches Bild seiner im Stadtgebiet Roms verwirklichten Bauvorhaben, vor allem wenn man die Tatsache in Rechnung stellt, dass Rom mit der Umstrukturierung des Reiches unter den Tetrarchen und der Schaffung einer ganzen Reihe von neuen Residenzstädten wie Trier, Mailand, Sirmium, Nikomedia seine Position als Hauptstadt des Römischen Reiches eingebüsst hatte, ja sogar eigentlich überhaupt nicht mehr als eine offizielle Kaiserresidenz fungierte.
(Abb.: Aurelianische Stadtmauer)
Untersucht man weiterhin die gebaute Geschichte Roms in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts, so kommt man zu dem Schluss, dass mit Ausnahme des unter Aurelian zwischen 270 und 275 erbauten großartigen Tempels des Sol auf dem Marsfeld und der nach eben jenem Kaiser benannten Stadtmauer aus denselben Jahren in Rom nichts von Bedeutung entsteht,
(Abb.: Diokletian)
bis schließlich Diokletian die Bühne der Geschichte betritt.

1.4 Spätantike - Neudefinition einer Epoche
Eine Arbeit, die sich mit dem Bauen unter Maxentius beschäftigt, muss sich immer auch mit der weiteren Zeitepoche befassen, mit dem, was mit dem Begriff `Spätantike´ gemeint ist. War die Spätantike tatsächlich eine Zeit des wirtschaftlichen und kulturellen Niedergangs, eine Zeit des politischen Chaos, der unklaren Verhältnisse, der inneren Kriege, die kaum Luft ließen, den Bedrohungen von außen entgegenzutreten? War das Reich wirklich zu groß und damit unregierbar geworden und hatte sein über Jahrhunderte angehäufter Reichtum ausschließlich zu Genusssucht und Realitätsferne in Bezug auf die anstehenden Aufgaben geführt?
Und war Rom tatsächlich unfähig, in Kunst und Architektur an die hochwertige Produktion und beispiellose Produktivität der frühen Kaiserzeit anzuknüpfen?
Neuere Forschungen entwerfen ein ganz anderes Bild. Es ist das Bild einer sich im Umbruch befindlichen Gesellschaft, einer Gesellschaft, die sich auf politischer Ebene neuorientiert und die über Phasen des Ausprobierens unterschiedlicher Regierungsformen schließlich zu einem Duozentrismus gelangt, der sich schließlich mit dem Jahre 383 in der Teilung des Reiches in eine ost- und eine weströmische Hemisphäre ausdrücken sollte.
(Abb. Darstellung des Sonnengott aus dem Mithräum in Marino
+ Büste Christi aus der Katakombe SS. Marcellino e Pietro))
Im religiösen Bereich sind es die neuen Erlöser-Kulte, die sich mit Macht in den Vordergrund drängen - auf der linken Seite eine Darstellung des Sonnesgottes aus dem Mithräum in Marino.
Unter diesen Kulten mit besonderer Vitalität die monotheistische Religion des Christentums, welche dann schließlich unter Kaiser Konstantin faktisch zur Staatsreligion avanciert.
Für Rom bedeutet dies alles, dass es spätestens mit der Gründung Konstantinopels im Jahre 330 als neue christliche Hauptstadt, erdacht nach dem Vorbild der alten Urbe, seine Vorrangstellung im Reich verliert. Doch vorerst sind die knapp fünf Dekaden zwischen 284 - der Proklamation Diokletians - und 330 für die Stadt Rom noch einmal mit einer intensiven Bautätigkeit verbunden.
(Abb. Forumskarte mit Brandbereichen und Wiederaufbau
Einzeldarstellungen der Restaurierungen)
Ausgelöst wurde diese durch den weite Teile des nördlichen Forums verwüstenden Brand von 283 , dem preziöse Monumentalarchitekturen wie die großen Marktbasiliken Aemilia und Iulia, Teile des Caesarforums mit dem Secretarium Senatus, die Curia Iulia aus der Zeit Caesars, dem Sitz des römischen Senats , sowie das Templum Pacis zum Opfer fielen .
(Abb.: Kurie Diokletians)
Unter Diokletian gelang es vermutlich, einige der Lücken wieder zu schließen - der Wiederaufbau der Curia ist für seine Regierungszeit bezeugt -, doch blieben andere Brandruinen sicherlich vorerst unbearbeitet .
(Abb.: Rekonstruktion der Forumsgestaltung nach Giuliani Verducchi 1987)
Auch erweiterte der tetrarchische Kaiser sein Wiederaufbauprogramm des Stadtzentrums um eine programmatische Umgestaltung des Forumsplatzes: durch die Errichtung des s.g. Fünf-Säulen-Denkmals für die Tetrarchen an seiner westlichen Schmalseite sowie einer ebensolchen Rednertribüne an seinem Ostende und durch die Anlage einer Reihe von sieben Ehrensäulen an der südlichen Längsseite gab er dem ältesten der römischen Plätze eine neue architektonische Gestalt, welche noch viel stärker als zuvor dem Bedürfnis des Staates nach Repräsentation entgegenkam.
(Abb.: Diokletiansthermen, GR und Stichzeichnung Du Perac 16.Jd.)
Das großartigste der baulichen Zeugnisse jener Zeit aber sind zweifelsfrei die Diokletiansthermen . Zwischen 299 und 306 unter Federführung des Co-Augustus Maximian Herculius, Vater des Maxentius, errichtet, nehmen sie die enorme Fläche von 420 x 420 m (ca. 17,6 ha) ein und sind damit die größten Thermenanlagen der Geschichte Roms . Wie die Wiedereinführung der Ziegelstempel in jenen Jahren belegt, wurde zum Zwecke ihrer Errichtung die gesamte römische Bauindustrie umstrukturiert und zu logistischen wie konstruktiven Höchstleistungen angespornt, ein Umstand, der sich noch bis in die Regierungszeit des Maxentius positiv auf die Möglichkeiten des Bauens auswirken sollte.
(Abb.: Diokletiansthermen, Rekonstruktion von Paulin 1882)
Auch in Bezug auf die Konstruktionstechnik mit Gewölbespannweiten bis 24 m, die haustechnische Infrastruktur (Hypokausthenheizung) und die Verwendung wertvollster Baumaterialien stellen die Diokletiansthermen einen Höhepunkt des römischen Bauens dar. Der antike Schriftsteller Olympiodor berichtet von der luxuriösen Ausstattung der Thermen: sie sollten ein Höchstmaß an Badekomfort bieten, besaßen sie doch mit 3200 marmornen Sesseln fast die doppelt Anzahl wie die Caracalla-Thermen.
(Abb.: Maxentius als Pontifex Maximus, Museum in Ostia)
2.1 `renovatio´
Mit dem Jahre 306 nun übernimmt im Kernland des Reiches mit Hilfe seiner Truppen ein Mann die Kaiserwürde, welcher als Sohn des ein Jahr zuvor abgedankten Senior-Augustus Maximian Herculius zwar aus kaiserlichem Geschlecht stammt, jedoch aus der tetrarchischen Nachfolge ausgeschlossen ist. Und dieser Marcus Aurelius Valerius Maxentius ist von Anfang an gezwungen, sein Territorium gegen die Machtansprüche und Angriffe der anderen Kaiser zu behaupten. Sein Faustpfand ist dabei die Stadt Rom, welche zwar nicht mehr als eine der anerkannten Hauptstädte gelten kann, die aber ihre ideelle Bedeutung als Ursprung und Zentrum der römischen Zivilisation nach wie vor behauptet.
(Abb.: maxentinischer Münzen mit Darstellung verschiedener Rundtempel)
Wie der schwedische Historiker Cullhed anhand von maxentinischen Münzemissionen nachweist, bildet sie das feste Fundament der kaiserlichen Legitimationsstrategien.
Maxentius verfolgt - mit Wirkung nach innen wie nach außen - eine konsequente Politik der `renovatio´, der Erhaltung der öffentlichen wie kaiserlich-privaten baulichen und technischen Strukturen Roms und in seinen Münzen bezeichnet er sich als `conservator urbis suae´, wörtlich der "Erhalter seiner Stadt", womit die Stadt des römischen Kulturkreises überhaupt gemeint ist, nämlich Rom, die Keimzelle des Imperiums. Durch die zusätzliche Darstellung der durch ihn geschaffenen Gebäude ruft er sich mit seinen Leistungen ins Gedächtnis und präsentiert sich - wie Scheithauer es ausdrückt - "als Retter und obendrein als Garant des Fortbestands des Imperium Romanum".
Im Lichte eines solch gearteten Anspruchs und in Funktion eines ständigen Werbefeldzugs um die Gunst des römischen Volkes verdichten sich jetzt Einzelergebnisse und in ihrer Bedeutung oft nicht absehbare Randerkenntnisse archäologischer und bauforscherischer Untersuchungen zu einer immer größer werdenden Gewissheit: Maxentius gehört mit seinem umfangreichen und gestalterisch anspruchsvollen Bauprogramm in die erste Reihe der bauenden römischen Kaiser und eine Gesamtuntersuchung seines baulichen Schaffens wird nun mehr zu einem Gebot der Stunde.
(Abb.: Forum mit städtebaulichem Streifen)
2.2 Bauprogramm `renovatio´
Das wohl zentrale Aktionsfeld der Baupolitik unter Maxentius war - wie die Anzahl der bekanntlich oder mutmaßlich ihm zuzuordnenden Baumaßnahmen nach einer vorläufigen Zusammenschau der relevanten Daten ergibt - das alte Forum Romanum sowie der sich östlich anschließende Bereich der Via Sacra bis hin zum Tal des Kolosseums, ein ca. 900 m langer städtebaulicher Streifen, der durch zwei Brände in den Jahren 283 und 307 in großen Teilen erheblich gelitten hatte. Die Möglichkeiten der baulichen Bearbeitung orientieren sich an der Zielrichtung der maxentinischen Legitimationsabsichten: die für die Geschichte Roms bedeutenden Gebäude sollen wiederaufgebaut werden, Zweckbauten dagegen werden verdrängt und durch neue Repräsentationsgebäude ersetzt. In städtischen Freiräumen wird der Bedeutungsgehalt durch Denkmäler und Kleinbauten verdichtet.
(Abb.: Forum Romanum unter Maxentius)
Wie Funde maxentinischer Ziegelstempel bzw. Mauerwerksanalysen in den betreffenden Bauten nahe legen, greift Maxentius das unter Diokletian begonnene Wiederaufbauprogramm des Forums auf, beendet noch nicht abgeschlossene Baustellen und füllt entstandene Lücken.
Nachweisbare Restaurierungsarbeiten betreffen das Secretarium Senatus im Caesarforum - Räume, in denen in Senatsmitglieder betreffenden Angelegenheiten Gericht gesprochen wurde - sowie die große Basilika Aemilia, eine der zwei großen Marktbasiliken am Forum Romanum.
(Abb.: Säulenbasis)
Auch für Maßnahmen an den neu entstehenden diokletianischen Rednertribünen und an den sieben monumentalen Säulenbasen für Götter oder Repräsentanten des Kaiserhauses, Kleinbauten, welche in ihrer Gesamtheit das neue Aussehen des Forumsplatzes prägen, lassen sich Indizien finden.
(Abb.: Denkmal für Mars, Romulus und Remus)
Vor der Kurie findet am Tag der `Parilia´, dem Festtag der Gründung Roms (`natalis urbis´ am 21. April) ein Denkmal für Mars, Romulus und Remus Aufstellung , das an die legendären Gründer Roms erinnern und sie mit dem herrschenden Kaiser in einen schicksalhaften und die Geschicke der Stadt bestimmenden Kausalzusammenhang setzen sollte. In der Unterschiedlichkeit der Maßnahmen - vom monumentalen Bau bis zum Einzeldenkmal - umfasst das städtebauliche Programm alle Maßstäbe und schafft ein bis ins Detail hinunterdekliniertes, mit politischen Inhalten angereichertes neues Stadtbild.
(Abb.: Forum mit Venus und Roma-Tempel
+ Venus und Roma-Tempel von Vaudier 1830)
Doch der Forumsumbau geht noch weiter: auf der Velia, einem Geländesattel zwischen Palatin und Esquilin entsteht ab 307 im Fluchtpunkt der ansteigenden Via Sacra der neu gestaltete, monumentale Venus-und-Roma-Tempel mit seinen den zwei Göttinnen geweihten Cellen: Roma den Hügel hinab in das Tal des alten Forums blickend, Venus in entgegengesetzter Richtung dem flavischen Amphitheater zugewandt. Auch dieser auf Hadrian zurückgehende, griechisch anmutende allansichtige Tempel, dem Maxentius mit den Apsiden und Tonnengewölben eine in Grund- und Aufriss völlig neuartige Raumkomposition verordnet, eignet sich in hervorragender Weise zur kaiserlichen Selbstdarstellung als Wahrer der alten Traditionen, schließlich war Roma die Schutzgöttin der Stadt und Venus seit Augustus die Stammmutter des julischen Kaisergeschlechts und des römischen Volkes.
Diesem großartigen Tempelumbau - fast möchte man sagen Tempelneubau, bei aller Radikalität und Originalität der Maßnahmen -
(Abb.: Forum mit Maxentiusbasilika
+ Maxentiusbasilika von Gauthier 1814)
stellt Maxentius eine große zivile Basilika längs der Via Sacra zur Seite, deren genauer Zweck bis heute im Dunkeln liegt: als Marktbasilika würde sie typologisch in der direkten Nachfolge der Basiliken am Forumsplatz stehen, ihre Funktion als Gerichtsbasilika ist dagegen erst ab Ende des 4.Jahrhunderts belegt, als die für diesen Zweck bestimmte Nordapsis hinzukommt .
(Abb.: Konstantinsstatue als Collage)
Am wahrscheinlichsten ist wohl ihre Funktion als kaiserliche Repräsentationshalle,
wurde doch schon in der Renaissance eine monumentale, den Konstantin darstellende Kolossalstatue in der Westapsis der Basilika gefunden . Doch mag diese Statue - mit lediglich anderen Gesichtszügen - auch schon unter Maxentius an derselben Stelle gestanden haben; eine Umarbeitung des heute im Konservatorenpalast aufbewahrten Kopfes der Kolossalplastik steht jedenfalls außer Frage und eine solche ohne großen Aufwand durchführbare Aktion, welche die Übernahme und Umwidmung der Gebäude und Errungenschaften des verhassten Vorgängers Maxentius zum Ziele hatte, ist Konstantin ohne Frage zuzutrauen. Auf den Überresten der flavischen Pfefferspeicher Horrea Vespasiani aufbauend, bleibt die ca. 84 x 100 m große Basilika mit ihren 23m hohen tonnengewöbten Seitenschiffen und dem 35m hohen kreuzgewölbten Mittelschiff jedoch ein Sonderfall.
(Abb.: Alt-St.Peter + Frigidarium Diokletiansthermen)
So sind die kurze Zeit später unter Konstantin entstehenden großen christlichen Basilken wieder flachgedeckte Gebäude, deren Obergaden auf Säulen und Gebälk lasten . Konstruktiv stellt sie vielmehr eine solitär stehende Variante des aus den Diokletiansthermen herausgelösten Frigidariums dar und sie ist insofern als eine geniale architektonische Schöpfung des maxentinischen Architekten zu betrachten.
(Abb.: Forum mit Romulustempel
+ Aufmaßzeichnung Romulustempel von Fiore)
Das dritte Element des nun immer stärker vermuteten `Maxentiusforums´ ist der weiter östlich stehende Rundbau, der aufgrund seiner Ähnlichkeit zu den verschiedenen auf maxentinischen Münzen dargestellten Kleintempeln in Zusammenhang mit dem Gedenken an den 309 verstorbenen Sohn des Maxentius Romulus gebracht wird und heute fälschlicherweise den Namen Romulustempel trägt. Seine Entstehung kann vielmehr in seiner Funktion als Eingangsgebäude des kurz zuvor restaurierten Forum Pacis gedeutet werden . Vergleicht man nun die Anordnung der drei maxentinischen Gebäude mit jener der Kaiserforen von Caesar bis Trajan, dann fragt man sich, wo genau eigentlich sich das `Forum´ des Maxentius befunden haben könnte, fehlt der bestehenden Anlage doch der gefasste Platzraum und der symmetrische Aufbau der Gebäude.
(Abb.: Forum des Maxentius)
Genauer gesagt muss man eigentlich nach einem über die begradigte Via Sacra als Verkehrs- und Prozessionsachse gespiegelten Pendant zu Basilika und Rundbau fragen und eine Antwort könnte die kürzlich durch M. Döring geäußerte These geben, die Umsetzung der zweiten Forumshälfte als Neubau auf dem Grundstück der damals allerdings noch funktionierenden Horrea Vespasiani sei durch den Tod des Kaisers in der Schlacht an der Milvischen Brücke unterbrochen worden . Für einen möglichen Weiterbau durch Konstantin, dem wohl auch hier die nutzbringende Vollendung eines maxentinischen Vorhabens zuzutrauen wäre, gibt es jedoch keine Anzeichen. Angesichts seiner nur wenige Monate dauernden Aufenthalte in Rom in den Jahren 312/13 und 315 und wie man ja auch am weiteren Verlauf der Geschichte ablesen kann, fehlten ihm für Rom wohl die politischen Visionen, um in ein solch großes ziviles Projekt zu investieren. Überhaupt ist auffällig, dass sich in Konstantins römischem Bauprogramm nicht ein profanes öffentliches Gebäude von Rang und Namen findet .

Doch zurück zu Maxentius und seinen Ambitionen, die Urbe nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Denn, das städtebauliche Band zwischen Forum und Kolosseum sollte möglicherweise noch weitere kleine und große Eingriffe erfahren und so zu einer gigantischen städtischen Bühne maxentinischer Repräsentationsbemühungen werden.
(Abb.: Tal des Kolosseums)
Wir wollen nun das Tal östlich des Venus-und-Roma-Tempels betrachten. Zentrales Element ist hier das flavische Amphitheater der Kaiser Vespasian und Domitian aus den Jahren um 80 nach Christus. Zwischen den beiden Großbauten befanden sich auch damals schon zwei Denkmäler: im Norden der - nach der Beschreibung des Plinius - 35 m hohe Bronzekoloss des Sonnengottes Helios / Sol (der einstige Koloss des Nero), im Süden der dem Konstantin geweihte Triumphbogen.
(Abb.: Helios / Sol und Flavisches Amphitheater, Münze Gordians III)
Wir sehen hier die Kolossalstatue in einer Münzdarstellung aus der Zeit Gordians III aus den 40er Jahren des 3. Jahrhunderts.
Nach ihrer Translozierung durch Hadrian war die Statue im Laufe der Jahrhunderte zu einem Symbol der Potenz und Aeternitas Roms geworden war, bot sie dem Maxentius möglicherweise eine weitere optimale Projektionsfläche für seine dynastisch-politische Propaganda . Nachdem bei Restaurierungsarbeiten am Triumphbogen drei Fragmente einer zweitverwendeten, monumentalen Widmungsinschrift gefunden worden waren , wurde kürzlich von S. Ensoli die These aufgestellt,
(Abb.: Helios-Sockel- Rekonstruktion)
diese hätten ehemals den Sockel des Helios geschmückt, nachdem dieser durch Maxentius dem 309 verstorbenen und anschließend vergöttlichten Sohn Romulus geweiht worden war. Ob die Statue selbst dabei kleinere Veränderungen im Sinne ihrer Umdeutung erfahren hat, bleibt unklar. Doch nicht nur für diese Inschriftenfragmente nimmt Ensoli eine Demontage am Koloss des Helios und ihre Remontage am Triumphbogen an:
(Abb.: 2 Hadrianische Tondi am Konstantinsbogen)
selbst für die 8 hadrianischen Tondi (Rundbilder), welche heute die Mittelzone des Konstantinsbogens schmücken, kann als ihr ursprünglicher Standort die ja hadrianische Basis der Kolossalstatue zumindest hypothetisch angenommen werden, ihre Anzahl (8) und Abmaße (Durchmesser ca. 2 m) sprechen zumindest für eine solche Vermutung. Dann hätte Konstantin nach Übernahme der Herrschaft in Rom Tondi und Inschrift von der Basis entfernen und zur Wiederverwendung an seinem Triumphbogen freigeben lassen.
(Abb.: Konstantinsbogen)
Doch auch über den ursprünglichen Zweck eben jenes Bogens darf gerätselt werden. Zwar präsentiert sich sein Bauschmuck als eine fast durchgängige Schicht aus Spolien unterschiedlichster Herkunft - Coarelli bezeichnet den Konstantinsbogen als "ein regelrechtes Museum der offiziellen römischen Kunst" - , doch unterscheidet sich die Erdgeschosszone in Opus Quadratum-Technik konstruktiv so deutlich von der in Opus Caementitium gegossenen Attika, das auch hier zwei ganz verschiedene Bauherren angenommen werden dürfen; sei der erste nun Hadrian wie von Teilen der Forscherschaft angenommen, dann könnte auch schon Maxentius (vielleicht aus Anlaß seines Triumphes über Domitius Alexander nach dessen gescheiterter Usurpation in Afrika ) - und nicht erst Konstantin - die Wiederverwertung und Aufstockung des älteren Triumphbogens veranlasst haben, den eine perfekte städtebauliche Achse mit dem Koloss des Helios, jetzt vielleicht Romulus, verband.
(Abb.: Helios Venus Roma-Tempel, Maxentiusbasilika, Coquart 1863)
In diesem Fall würde der Bronzekoloss zum Zentrum des neuen maxentinischen Platzes, desto mehr als dann auch eine direkte symbolische Achsenbeziehung zwischen dem Vater, der Kolossalstatue des Maxentius auf der Velia in der Apsis der Maxentiusbasilika, und dem Sohn Romulus / Helios unten im Tal des Kolosseums über den heutigen `Clivo di Venere Felice´ erlebbar war.
(Abb.: Romkarte mit zur Zeit hypothetisch maxentinischen Bauten, Tetrarchisches Bauen)
Die Liste der baulichen Unternehmungen des vielleicht letzten `römischen´ Kaisers, intendiert im Sinne einer den politischen Standort definierenden Verbundenheit mit der Stadt, ließe sich an dieser Stelle noch ohne weiteres fortsetzen. Es wäre zu berichten über eine Reihe von öffentlichen Thermenprojekten, für die man dem Maxentius Restaurierungen oder gar - wie im Falle der s.g. Konstantinsthermen auf dem Quirinal - deren Errichtung zuschreiben kann. Es wäre zu fragen nach den Maßnahmen zur Erhaltung der kaiserlichen Wohnstätte auf dem Palatin wie auch nach dem Maße seines baulichen Engagements in den seiner Familie gehörenden innerstädtischen Villenanlagen ; auch hier sind die verschiedensten Baumaßnahmen nachweisbar oder zumindest erörterbar. Und nicht zuletzt verdienten seine Projekte zur Erhaltung und Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur - wie die Aufstockung der städtischen Wehrmauern, die Restaurierung von Aquädukten zur Sicherung der Wasserversorgung, sowie die Erhaltung der römischen Überlandstraßen - an dieser Stelle diskutiert zu werden.

3.1 Christliches
Doch möchte ich mich nun einem Bereich spätantiken Bauens zuwenden, mit dem Maxentius bis heute nur sehr selten in Verbindung gebracht wird: ich möchte die Frage stellen nach dem Anteil jenes Kaisers an der Christianisierung des römischen Reiches. Und ich möchte gleichzeitig verschiedene Methoden der Bauforschung an einem ausgewählten Beispiel darstellen.
(Abb.: Münze mit christlichem Symbol)
Hans von Schoenebeck erläutert uns in seinem Aufsatz `Beiträge zur Religionspolitik des Maxentius und Constantin´ von 1939 , wie Maxentius schon vor dem - widerwillig erlassenen - Toleranzedikt des Galerius im Jahre 311 und kurz nach den 303 endenden Christenverfolgungen unter Diokletian eine ausgesprochen christenfreundliche Politik vertreten hatte, Zitat:
"So wenig wir sonst von der Religionspolitik der Kaiser vor 313 wissen, eine Ausnahme bildet die Gestalt des als Usurpator nicht anerkannten Maxentius, der in den sechs Jahren seiner Herrschaft eine so weitgehende Toleranz ausübt, dass manches, was Constantin erst zehn Jahre später durchführt, bei ihm bereits begonnen ist."
Die freien Bischofswahlen des Marcellus von 306 und Eusebius von 308 zeugen von dieser ersten Phase der Duldung, doch sind jene Jahre auch geprägt von blutigen Fehden zwischen römischen Christen. Zitat v. Schoenebeck:
"Das Verhalten des Maxentius in diesen Jahren bedeutet liberalste Ausübung einer Toleranz bis zur Gefährdung der staatlichen Ordnung, verschuldet durch eine starre Politik der beiden ersten Häupter der wieder geduldeten Kirche."
Beide Bischöfe muss Maxentius zur Befriedung der christlichen Gemeinde schon nach kurzer Amtszeit verbannen. Nach zweijähriger Sedisvakanz tritt mit Wahl des dritten Bischofs Miltiades im Jahre 311 eine deutliche Beruhigung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche ein, woraufhin noch im selben Jahr eine Rückgabe der Kirchengüter durch den Kaiser angeordnet werden kann.
Ich zeige hier eine maxentinische Prägung des Jahres 307 aus Aquilea aus der Serie Conservator Urbis Suae. Sie zeigt einen sechssäuligen Venus-Tempel, in dessen Giebel christliche Skalpatores ein Kreuz, das Symbol des Christentums, anbringen durften. Ein wohl unglaublicher Vorgang, der vielleicht aber an einem Ausnahmefall zeigt, wie sehr alte und neue Religion Hand in Hand gingen.
(Abb. Lageplan der Titelkirchen, nach HARNACK: Mission und Ausbreitung 2, 1924, S. 846)
Und der Liber Pontificalis, das Buch der Päpste, berichtet über Marcellus, den ersten Bischof unter Maxentius, einige interessante Details , Zitat:
"Hic fecit cymeterium Novellae via Salaria, et (XXV) viginti quinque titulos in urbe Roma constituit, quasi dioceses, propter baptismum et poenitentiam multorum qui convertebantur ex paganis et propter sepulturas martyrum."
In der deutschen Übersetzung etwa:
"Hier baute er den Begräbnisplatz (der Novella?) an der Via Salaria, und richtete 25 Titel - ähnlich der Diözesen - in der Stadt Rom ein, infolge der Taufe und der Reue der Vielen, die von den Heiden bekehrt wurden und nahe bei den Gräbern der Märtyrer."
Marcellus habe also an der Via Salaria einen Begräbnisplatz errichten lassen und den innerhalb der Stadtmauern gelegenen 25 Titelkirchen - in Anlehnung an die weltliche Diözesanverfassung Diokletians - feste Amtsbereiche zugewiesen. Des weiteren ist - den Ausführungen von Schoenebecks folgend - der Vita des Marcellus zu entnehmen, dieser habe im Innenstadtbereich eine Titelkirche gegründet. Die Lage dieser kleinen frühchristlichen Kirche, welche in der Regio VII in der Nähe der Via Lata geortet wurde und die wohl jener der heutigen barocken Kirche von San Marcello al Corso entspricht , lässt das Einsetzen einer Entwicklung erkennen, mit der die Kirchengründungen, erst versteckt, dann immer offensichtlicher näher und näher an das Zentrum der Stadt, das Forum, heranrückten, eine Folge der christenfreundlichen Politik auch schon unter Maxentius.
Nach dieser Karte von Harnack (1924) sind die rot markierten Titelkirchen Gründungen aus der Zeit vor Ende der diokletianischen Verfolgungen, die grün markierten dagegen entstammen dem 4. und 5. Jahrhundert. Die Lage des Titulus des Marcellus ist nördlich der Fora zu finden.
(Abb.: Übersichtskarte Umgangsbasiliken)
Die Erwähnung des Begräbnisplatzes an der Via Salaria aber soll unser Augenmerk auf einen Bautypus richten, welcher erst nach Beendigung der Christenverfolgungen 303 und der anschließenden Konsolidierung der Gemeinde in Rom auftaucht: nämlich jener der Zoemeterial- oder Umgangsbasilika. Von diesen überdachten Friedhöfen mit basilikalem Querschnitt und einem sich aus den Nebenschiffen ergebenden `Chor´-Umgang sind bis heute sechs Bauten in Rom `fuori le mura´ - und zwar ausschließlich dort - bekannt. Ihre charakteristische Lage an den Ausfallstraßen zeigt die Karte.
(Abb.: SS. Pietro e Marcellino)
Die bestimmenden Charakteristika dieser Märtyrern geweihten Kirchenbauten sind der einem römischen Circus ähnelnde Grundriss, sowie ihr - in den meisten Fällen -paariges Auftreten mit einem die anderen Grabanlagen in Größe und Ausstattung weit übertreffenden Stiftermausoleum. So sind - nach Angaben des Liber Pontificalis und in vermutlich annähernd chronologischer Reihenfolge - "SS. Pietro e Marcellino" mit dem Mausoleum der Helena,
(Abb.: San Marco)
"San Marco" an der Via Ardeatina zur der ein Stiftermausoleum fehlt und
(Abb.: Sant Agnese)
"S. Agnese" mit dem Mausoleum der Costantina, sämtlich konstantinische Gründungen vor 350.
(Abb.: San Lorenzo)
"S. Lorenzo fuori le mura" ist vermutlich die späteste dieser Basiliken ,
für die anonyme Basilika bei Tor de Schiavi an der Via Prenestina, zu der ich keine Abbildung bringe, wird die Datierung sehr kontrovers diskutiert , sie reichen hier von `maxentinisch´ (Cecchelli 2000) bis `um 386´ (Rasch).
(Abb. SS.Apostoli: GR, Schnitt- Modell)
Die Basilica Apostolorum an der Via Appia dagegen - heute "S. Sebastiano" - wird von verschiedenen Autoren als die früheste, vielleicht noch maxentinische Gründung eingestuft ; mit ihr möchte ich mich in meinen folgenden Ausführungen beschäftigen.

3.2 SS. Apostoli, die Basilica ad catacumbas
In der heutigen Kirche San Sebastiano an der Via Appia sind weite Teile der alten Umgangsbasilika SS. Apostoli noch erhalten, ein großer Bereich der originalen Struktur ist sowohl im Innenraum wie Außenraum sichtbar, jedoch nur in Teilen ohne Gerüst erreichbar.
(Abb. zusätzlich: Maxent. Residenz: GR +, Foto der Carceres des Circus)
Aufgrund der Konstruktionsart und Ausführung ihres Mauerwerks wurde sie von Krautheimer und Heres mit den Mauerwerksstrukturen der nahen maxentinischen Residenz - hier insbesondere mit dem Mausoleum und Circus - verglichen.
(Abb.: Opus testaceum, Maxentiusbasilika)
Während die maxentinischen Bauten des Forums und des Palatins durchweg in opus testaceum errichtet wurden, einer Wandstruktur aus Ziegelschalen und einem Kern aus römischem Beton (opus caementitium), welche sich durch ihre äußerst konsequente und systhematische Ausführung klar von den unter anderen Kaisern entstandenen Wänden unterscheidet (Kombination von Bipedalislagen und Gerüstlochreihen), ist für seine fuori le mura - also die außerhalb der Stadtmauern gelegenen - Gebäude die Mauertechnik in opus listatum prägend.
(Abb. Opus listatum, Mausoleum des Maxentius)
Beim opus listatum handelt es sich um ein Mauerwerk von alternierenden Lagen der Aussenschale in Ziegel und Tuffstein, dessen frühestes Auftreten in der Spätantike in Rom erst mit Maxentius registriert wird. Sein Vorteil besteht in einem herabgesetzten Anteil an nur unter hohem logistischem Aufwand produzierbaren und deshalb oftmals wiederverwendeten Ziegeln und einem variierbaren Prozentsatz an lokal abbaubarem Naturstein - hier Tuffstein. Sein Nachteil ist dagegen die geringere statische Belastbarkeit und eine weniger exakte Bauweise durch Verwendung der nur grob behauenen Tuffelli.
(Abb.: Photogrammetrie Nordwand mit Analyselayern)
SS. Apostoli nun weist genau diese Konstruktionstechnik auf und wir wollen an dieser Stelle eine Analyse ihres Mauerwerks versuchen.
Neben Datierungsmethoden auf der Basis von Ziegelstempeln oder Münzfunden, welche Aussagen über ein frühest-mögliches Baudatum (terminus post quem) erlauben, stellt die Mauerwerksanalyse - in Korrelation mit anderen Techniken wie z.B. der Auswertung von Inschriften oder historischen Quellentexten - eine gute Möglichkeit der zeitlichen Einordnung historischer Baustrukturen dar. Sie erfasst alle quantifizierbaren und qualifizierbaren systemrelevanten Merkmale eines Mauerwerksverbandes und versucht eine Datierung über Vergleichsbauten mit bekanntem Konstruktionsdatum.
Vereinfacht wird unsere Analyse durch die fotogrammetrische Dokumentation repräsentativer Wandabschnitte, welche auch die Bearbeitung schwer erreichbarer Wände auf der Basis masslich und geometrisch korrekter Ansichtsfotos erlaubt. Nach Ausblendung der rekonstruierten Wandbereiche und der stark gestörten Stellen (Reparaturen, nachträgliche Veränderungen etc.), sowie einer systemischen Rekonstruktion des Originalbestandes (Fensteröffnungen, Bogenbereiche etc.) aufgrund der erkennbaren Regelhaftigkeiten,
(Abb. Entzerrter Wandbereich SS. Apostoli + Apsisbereich)
ergibt die Mauerwerksanalyse zweier ausgewählter Wandfelder, beide der nördlichen Obergadenwand aus dem Bereich zwischen der 4. und 7. Fensteröffnung entstammend und ergänzt um die Sichtanalyse eines Stücks der nordwestlichen Apsisrundung folgende Ergebnisse:
Das vorliegende Opus Listatum besteht in der Regel aus einem streng eingehaltenen Wechsel von einer Ziegellage und einer Tuffsteinlage, dies wird besonders deutlich im Bereich der Apsisrundung, in Ausnahmen kann - möglicherweise aus konstruktiven Gründen - das Verhältnis zu Gunsten von max. 4 Tufflagen zu einer Ziegellage alternieren. Das Mauerwerk zählt im Mittel 13,5 Lagen je Höhenmeter bei sehr guter Horizontierung der Lagen. Verwendet wird Tuff und Ziegelmaterial unterschiedlichster Maße, Herkunft und Farbe, bei den Ziegeln findet sich ein hoher Anteil an wieder verwendetem Material. Es finden sich keine Bipedalis- oder Gerüstlochlagen.
(Abb. Entzerrter Wandbereich Mausoleum des Maxentius + Circus Maxentius)
Ein Vergleich mit zwei repräsentativen Wandstücken des Portikus des Maxentius-Mausoleums sowie dem Südturm der Carceres des angrenzenden Zirkus zeigt bemerkenswerte Ähnlichkeiten des Wandsystems, hingegen aber aussagekräftige Unterschiede bei der Materialwahl:
Wie bei SS. Apostoli erkennt man einen strengen Lagenwechsel von 1/1 Ziegel zu Tuff bei guter Horizontierung der im Mittel 13,0 Lagen pro Meter. Abweichungen vom 1/1-Wechsel sind sehr selten am Mausoleum zu beobachten, öfter hingegen am Zirkus. Dieses Merkmal ist auch an SS.Apostoli zu erkennen: während der 1/1-Wechsel an der Apsisrundung sehr streng eingehalten wird, gibt es häufiger Variationen an der Obergaden-Nordwand.
(Abb. Bipedalislagen am Mausoleum des Maxentius)
Die Mausoleumswand prägt eine in regelmäßigen Abständen durchlaufende Bipedalisreihe in Kombination mit einer Gerüstlochlage. Dieses Charakteristikum ist schon von den maxentinischen Bauten des Forums bekannt, taucht aber in der Regel nur bei Wänden größerer Höhe auf und dient der nötigen Horizontierung zur Sicherung der Arbeitsgerüste. Entsprechend ist diese Besonderheit auch am Zirkus nicht zu beobachten.
(Tab. Ziegellängen + Ziegelmaße)
Eine Untersuchung der Ziegelängen der drei Bauten enthüllt mittlere Werte zwischen 20,1 cm am Mausoleum und 22,3 cm bei SS. Apostoli, die Längen für den Circus liegen mit 20,9 cm genau zwischen beiden. In allen drei Fällen handelt es sich überwiegend um wieder verwendetes Ziegelmaterial, fehlen doch fast gänzlich Längen um die 27,8 cm, das rechnerische Mittel für 18 aus einem Bipedal hergestellte Dreiecksziegel. (Die Praxis der Verwendung von Ziegeln aus zuvor abgerissenen Bauten ist seit Schließung der diokletianischen Ziegelöfen an der Tagesordnung und prägt auch schon die maxentinischen Bauten auf dem Forum.)
(Abb. Mörtelfugen + Tuff-/Ziegelmaterial, hier bei SS. Apostoli innenraum)
Mörtelfarbe und -zusammensetzung sind bei allen Beispielen, sowohl den maxentinischen der Via Appia, wie auch SS. Apostoli nahezu identisch, ein Umstand der in der ganzen Kaiserzeit zu beobachten ist und der auf die gleich bleibend gute Verfügbarkeit der Mörtelzuschläge zurückzuführen ist. Die sehr geringe Breite der Stoßfugen zwischen Ziegeln sowie die einfach geglättete Oberfläche der Mörtelfugen sind dagegen ein typisches Charakteristikum der Spätantike.
(Abb.: QM Mausoleum + SS. Apostoli)
Bedeutungsvolle Unterschiede zeigen sich jedoch in der Wahl des Baumaterials. Diese sind möglicherweise mit einer unterschiedlichen Wertigkeit und Bedeutung der Bauaufgaben und damit im Zusammenhang stehend auch mit unterschiedlichen Verfügbarkeiten erklärbar:
Maxentiusmausoleum und -zirkus - links im Bild - weisen als kaiserliche Prestigeobjekte ersten Ranges durchweg aussortiertes Ziegel- und Tuffsteinmateral auf: die Ziegel sind von einer fast homogenen Färbung, die Tuffsteine kommen in nur zwei Qualitäten vor und wirken ebenfalls sehr homogen. Bei SS. Apostoli - rechts - aber, unter Umständen einer kaiserlichen Schenkung, jedoch keinesfalls ein kaiserliches Bauvorhaben im strengen Sinne, treffen wir 5 verschiedene Tuffsteinqualitäten und 4 verschiedene Ziegelfarben an bei signifikant geringeren Ziegelhöhen.

Widersprüchliche Werte ergeben sich allerdings, wenn man die drei Gebäude bezüglich der mittleren Schichtenzahl je Höhenmeter vergleicht: hier sind SS. Apostoli und das Maxentiusmausoleum mit 13,5 bzw. 13 Lagen/ m nahezu identisch, während am Zirkus nur 12 Lagen je Höhenmeter gezählt werden konnten. Ein gleiches Missverhältnis ergibt sich bei separatem Vergleich von mittleren Schichthöhen für Ziegel respektive Tuff. Als datierendes Kriterium scheiden diese Höhenwerte also aus, da ja die Werte für nachgewiesenermaßen aus denselben Jahren stammende und unter gleicher Bauherrenschaft verwirklichte Gebäude wie Mausoleum und Zirkus sich stark unterscheiden.
An dieser Stelle kann man mit Margherita Cecchelli, die sich mit den Konstruktionstechniken frühchristlicher Bauten in Rom beschäftigt hat , sagen: "Wichtig ist nicht so sehr der Modulus eines Mauerwerks, als vielmehr seine ordinatio", also: weniger der Wert für die mittleren Schichthöhen, aber dafür um so eher die systemische Anlage eines Mauerwerks. Und genau diese enthüllt, bei aller Unterschiedlichkeit in Funktion und Bauaufgabe der untersuchten Beispiele doch ernstzunehmende Gemeinsamkeiten zwischen der frühchristlichen Umgangsbasilika SS. Apostoli und den maxentinischen Residenzgebäuden an der Via Appia.
(Abb.: SS. Apostoli vor dem Umbau, Stich von Lafrery 1575
+ Circus des Maxentius, Stich von Lauro aus dem 17. Jd.)
Wir können unserer kleinen Untersuchung also weitere Indizien dafür entnehmen, dass auch schon dieser sehr frühe und mit seinen Maßen von 73m Länge und 27m Breite ausgesprochen monumentale und repräsentative Kirchenbau unter Umständen in den zeitlichen Zusammenhang einer maxentinischen Gründung zu stellen ist; denn: dass dieser Bautyp der Umgangs- und Zoemeterialbasilika in aller Regel auf kaiserliche Gründungen im Sinne einer Initiierung und auch Mitfinanzierung zurückzuführen ist, belegt allein schon die Tatsache, dass die allermeisten dieser Bauten auf zuvor kaiserlichen Grundstücken errichtet wurden, Grundstücke, die sämtlich nach 312 aus dem Besitz des Maxentius in jenen des Konstantin übergingen. Für drei der vier `jüngeren´ Basiliken ist die konstantinische Stiftung zudem durch den Liber Pontificalis belegt. Lediglich im Falle von SS. Apostoli schweigen die Schriftquellen und auch dies ist meiner Ansicht nach - vor dem Hintergrund der dem Maxentius auferlegten damnatio memoriae - ein eindeutige Aussage. Zudem fehlt ein im Zusammenhang stehendes konstantinisches Stiftermausoleum, wohingegen das maxentinische nur mehr 100 m weiter westlich an der Via Appia zu finden ist.
(Abb.: GR mit Memorie, Modell, Fotoansicht heute))
Und: Diese große Basilika wurde den Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht, den wichtigsten Märtyrern und Heiligen der Christenheit, für die an gleicher Stelle - und zwar genau zentral unter dem Mittelschiff der Kirche - schon für die Zeit ab 258 ein Kult (Gedächtnismahle in der Triclia) belegt ist . Der Bau einer solch bedeutenden Kirche muss - um mit den Worten H. Brandenburgs zu schließen - ein ausgesprochenes Politikum dargestellt haben und gerade das Schweigen der Schriftquellen zu einem solchen Ereignis sollte uns misstrauisch machen. War die Kirche im Jahre 312 etwa schon fertiggestellt und konnte also nicht mehr, wie anderswo geschehen, durch Konstantin beendet und somit ohne Aufsehen zu erregen, dem Nachfolger des Maxentius zugeschrieben werden?
Und: wir sollten uns ein weiteres mal die Frage nach der Bewertung dieses so lange in Vergessenheit geratenen Kaisers stellen: Muss man denn so weit gehen, wie De Decker, der vermutet, dass Maxentius schon Christ war und deshalb von Galerius als neuer Caesar abgelehnt wurde oder ist nicht die sehr viel faktenorientiertere Sichtweise von Fiore vorzuziehen, der sagt, schon Maxentius habe den politischen und religiösen Übergang vorbereitet und in ihm sei - wieder mit De Decker - der wahre Initiator einer Politik der Anerkennung des Christentums innerhalb des römischen Staates zu sehen?
(Abb.: Münzen Maxentius + Konstantin)
Und ich möchte mich dem anschließen mit der Frage: Warum war Konstantin eigentlich so sauer auf Maxentius, warum musste er seinen Vorgänger mit der damnatio belegen, wo doch dieser wohl gar nicht der Usurpator und Christenfeind war, als der er durch konstantinische Propaganda im Nachhinein hingestellt wurde? War Maxentius einfach nur ein so beliebter und guter Kaiser gewesen, der auch nach seinem Tod immer noch viele Anhänger hatte? - Oder wollte Konstantin am Ende nicht nur die kaiserlichen Lorbeeren für sich allein sondern sah auch das klare Ziel vor Augen, sich mit dem zu schmücken, was Maxentius schon angefangen hatte? - War der letzte `römische´ Kaiser also zugleich auch der erste `christliche´?






Struktur des Vortrags:
Ausgangspunkt der Arbeit
. `Damnatio Memoriae´
. Geschichtlicher Hintergrund
. Forschungsstand 20.Jd. - Entdeckung maxentinischer Gebäude (Basilika, Venus und Roma-Tempel, Residenz an der Via Appia, Romulustempel)

Spätantike - Neudefinition einer Epoche
. die althergebrachte Sichtweise: Spätantike = Niedergang des Reiches
. neue Erkenntnisse: Das Reich unter den Soldatenkaisern, Diokletianische Verwaltungsreformen, Neuorgansition der Bauindustrie, großartige Gebäude (Diokletiansthermen etc.) - Zeugen einer großen Zeit
. Umbruchphase: Kaiserkult und Christentum

Maxentius´ Bauprogramm 1 - `renovatio´
. Roter Faden: Mats Cullhed
. Städtische Baumassnahmen in Lichte der Weltpolitik - Landkarte des Standes der Forschungen heute (nur weltliche Gebäude)
. Städtebauliche Schwerpunktbereiche:
o (Infrastruktur - Stadtmauer, Aquädukte)
o Forum Romanum
o Forum des Maxentius
o (Thermen - Restauro (Agrippa, Via Arosto) und Neubau (Cons)
o (Palatin - Anknüpfen (Max.thermen - Domus Augustana)
o (Kaiserliche Villen

Maxentius´ Bauprogramm 2 - Christliches
. Roter Faden: von Schönebeck (Religionspolitik des Maxentius ...)
. Baumassnahmen für die neue Religion - Landkarte des Standes der Forschungen heute (mit Kirchen etc.)
. Bautypen (Titulus, Coemeterialbasilika, Mausoleum)

Methoden der Bauforschung
. Datierungsmöglichkeiten mit Bsp. aus dem `Maxentinischen´ (Schriftquellen - Inschriften - Münzfunde - archäologische Datierungstechniken - Ziegelstempel (Abb. bei Steinby/ Cecchelli 2000) - Mauerwerksuntersuchungen, Probleme der Datierung, Folgerung: Korrelation mit anderen Daten)
. Antike Mauerwerke (Opus Caementitium - Opus Testaceum - Opus Listatum) -Maxentinische Vergleichsbeispiele (Basilika, Romulustempel, Maxentiusmausoleum) und diokletianische, bzw. konstantinische Mauerwerke
. Untersuchung an San Sebastiano - Fotogrammetrie und MWs-Katalog (Ergebnisse!)
. Hintergrund Santi Apostoli und San Sebastiano
. Zusammenhang von Kaiserresidenz, Circus, Mausoleum und Coemeterialbasilika

Der christliche Kontext - Szenario des Entstehens der Hauptstadt der Christenheit
. Bauen unter Konstantin (Apostelkirchen - Märtyrerkirchen - Titelkirchen)
. Bauen unter Maxentius - erste Liberalisierung oder aktive Unterstützung für die Christen? - Folgen der damnatio memoriae (warum war Konstantin eigentlich so sauer auf Maxentius? Wollte er nicht nur die kaiserlichen Lorbeeren für sich? - war der letzte römische Kaiser zugleich auch der erste christliche Kaiser?
o (DECKER, D. DE: La politique religieuse de Maxence, -in: Byzantion XXXVIII (1968) 472-562 ; S.481: D. vermutet, dass Maxentius schon Christ war und deshalb von Galerius als neuer Caesar abgelehnt wurde. zitiert nach Culled 1991, S.15, n.36
o ebenfalls Decker sagt, dass Maxentius schon ab 306 die Christenverfolgungen einstellte und stilisiert ihn zum eigentlichen Initiator der Anerkennung des Christentums innerhalb des römischen Staates (siehe dazu auch Fiore 1980, S.87, Anm.2)
o Fiore 1980, S.87 : schon Maxentius bereitet den politischen und religiösen Übergang vor.
o Lactantius, De mortibus persecotorum : Maxentius wird nicht als Christenverfolger gesehen !, siehe Culled 1991, S.122, Eusebius dagegen beschreibt Maxentius wie auch Maximin beide als solche, ebenda)


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