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Zeitschriftenartikel:

A. Kanonier:
"Baulandwidmung und Zersiedlung im Raumordnungsrecht";
Journal für Rechtspolitik, Heft 3 (1996), S. 151 - 159.



Kurzfassung deutsch:
Das Ausufern der Siedlungsgebiete und die Entstehung von isolierten Bausplittern werden als negative Erscheinungsformen des Siedlungswesens angesehen. Auf Gemeinde-, Landes- , Bundes- und europäischer Ebene werden die nachteiligen Auswirkungen der Zersiedlung beklagt und auf deren Eindämmung gedrängt.
Dieser Problemsicht entsprechend enthalten alle Raumordnungsgesetze der Bundesländer in ihren Planungsgrundsätzen unter anderem Zielvorstellung, die sich für einen sparsamen Um-gang mit Grund und Boden oder ausdrücklich gegen das Entstehen von isolierten Siedlungs-splittern aussprechen. Umgesetzt werden diese Ziele in Überörtlichen und kommunalen Pla-nungen, die als hoheitlich Akte Nutzungsbeschränkungen vorsehen können und so zur Zer-siedlungsabwehr beitragen sollen.
Gleichwohl macht ein Blick auf die tatsächliche Siedlungsentwicklung der Gemeinden deut-lich, dass vielfach der Zersiedlung nicht wirkungsvoll begegnet worden ist. Bauführungen in isolierter Lage entstehen nach wie vor und stehen im Widerspruch zu den Planungsgrundsät-zen. Somit kann auf Defizite bei der Umsetzung der Richtlinien geschlossen werden. Die un-befriedigende Siedlungsentwicklung in vielen Gemeinden, die in rechtskräftigen Flächen-widmungsplänen und daraus resultierenden Baubewilligungen ihre rechtliche Grundlage hat, erlaubt zumindest den Versuch, Möglichkeiten und Grenzen, die sich aus den raumordnungs-rechtlichen Bestimmungen und der Rechtsprechung der Höchstgerichte ergeben, bei der Fest-legung von Baulandwidmungen unter dem Gesichtspunkt der Zersiedlung aufzuzeigen.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.