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Zeitschriftenartikel:

R. Wieser:
"Determinanten der Mietwohnhauspreise in Wien";
IFIP Working Papers, http://www.ifip.tuwien.ac.at/publikationen.htm (2008), 4; 29 S.



Kurzfassung deutsch:
Dieses Arbeitspapier beschäftigt sich mit den Determinanten der Preisentwicklungen bei den Wiener Altmiethäusern im Zeitraum 1987 bis Anfang 2005. Neben den traditionell Preis bestimmenden Faktoren wird auch der Einfluss der Geldpolitik bzw. der Entwicklung der Geldmenge in den Jahren ab 1997 untersucht. Die hohen Preissteigerungen bis zum Anfang der 1990er Jahre waren vor allem verursacht durch die Mietenliberalisierung im Jahr 1986. Die plötzlich entstandene Möglichkeit für die Hausbesitzer, die Mieten bei Neuvermietung auf Marktniveau zu heben, haben zu einem erheblichen Ungleichgewicht zwischen bestehendem Hauspreisniveau und dem von Marktseite
gerechtfertigten Preisen geführt. Zusätzlich haben damals Sonderfaktoren wie die starke Zuwanderung, die verstärkte Nachfrager der Baby-Boomer, steigender Wohnflächenkonsum und kurzfristig auch die Euphorie zur Weltausstellung die Preise getrieben. Die zuletzt beobachtbaren Preissteigerungen am Wiener Mietwohnhaussektor sind nicht mehr allein durch die Mietenliberalisierung erklärbar, sondern zum Teil auf monetäre Entwicklungstendenzen zurückzuführen. Die Geldmenge M3 ist in den letzten Jahren deutlich schneller gestiegen als das nominelle BIP, wodurch ein kräftiger Stock an Überliquidität
geschaffen wurde der die Vermögenspreise stärker als die Verbraucherpreise beeinflusst hat. Der Transmissionskanal zwischen Liquidität und Vermögenspreisen wirkt allerdings nach Vermögensklassen unterschiedlich. Während von den Aktienmärkten unmittelbar ein negatives Feedback dazu führt, dass die Liquiditätsentwicklung gebremst wird, schaukeln sich Häuserpreise und Liquidität über die Kreditschöpfung gegenseitig in die Höhe. Steigende Häuserpreise implizieren steigende Vermögen, die eine steigende Verschuldung zulassen, welche wiederum die Geldmenge erhöht.

Schlagworte:
Häuserpreise, fundamentale Werte, Geldmenge


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/pub-ar_9353.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.