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Books and Book Editorships:

S. Prüller:
"Emissionen und Luftqualität - der Beitrag des Straßenverkehrs Status und zukünftige Entwicklung der Emissionen";
VDI Verlag GmbH, Düsseldorf, 2002, ISBN: 3-18-350412-x; 147 pages.



German abstract:
Ziel dieser Arbeit ist die Berechnung und Bewertung der limitierten und nichtlimitierten Emissionen des Personenkraftwagen- und Nutzfahrzeugverkehrs und die Darstellung des Anteils dieser Emittentengruppen an den gesamten anthropogenen Emissionen global und in Deutschland. Diese Berechnungen liefern die Entwicklung der Emissionen, wobei die aktuelle Gesetzgebung wie Euro 4 bei Personenkraftwagen und Euro IV und V bei Nutzfahrzeugen berücksichtigt wird. Dargestellt wird auch die Entwicklung des Treibhausgaspotentials und des Ozonbildungspotentials des PKW- und Nutzfahrzeugverkehrs und die Einflussmöglichkeiten auf die Emissionsentwicklung.
Als Basis für die Analyse und Bewertung der Emissionen wurde von der Betrachtung der relevanten globalen Gase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N2O) und halogenierte Kohlenwasserstoffe (HKW) ausgegangen. Für diese Komponenten wurden jeweils globale Bilanzen und Bilanzen für Deutschland erstellt. Global wurden die Bilanzierungen der treibhausrelevanten Emissionen nach natürlichen und anthropogenen Emittenten dargestellt.
Bei der Gegenüberstellung der natürlichen und der anthropogenen globalen Emissionen zeigt sich, dass die anthropogenen Kohlendioxid-Emissionen etwa 3,5 % der gesamten CO2-Emissionen betragen, der Anteil der anthropogenen Distickstoffmonoxid-Emissionen hingegen beträgt etwa 113 der gesamten Emissionen. Bei Methan stehen anthropogene Quellen im Vordergrund, halogenierte Kohlenwasserstoffe werden fast ausschließlich von anthropogenen Quellen emittiert.
Für den anthropogenen Treibhauseffekt lässt sich ein Anteil von 0,5 % bis 1 ,5 % abschätzen, der durch Kohlendioxid, Methan, Distickstoffmonoxid (Lachgas), halogenierte Kohlenwasserstoffe sowie Ozon und Wasserdampf verursacht wird.
Unter den genannten Komponenten hat Wasserdampf gefolgt von Kohlendioxid den größten Anteil am gesamten Treibhauseffekt.
Für die Emissionen lokal und regional bedeutsamer Komponenten wie die limitierten Abgasbestandteile Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HC), Stickstoffoxide (NOx) und Partikel sowie für die nichtlimitierten Komponenten Schwefeldioxid (SOv und Benzol (C6H6) wurden die Emissionen des Personenkraftwagen- und Nutzfahrzeugverkehrs berechnet und den gesamten anthropogenen Emissionen in Deutschland gegenübergestellt.
Bei der Auswertung der regional und lokal relevanten Emissionen und Berechnung der Verkehrsemissionen für Deutschland mit der am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau der TU-Wien entwickelten Datenbank, zeigt sich eine deutliche Abnahme bei den limitierten und nichtlimitierten Abgasbestandteilen. Die Emissionen der limitierten Komponenten Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe, Stickstoffoxide und Partikel konnten in den letzten 10 Jahren in Deutschland deutlich gesenkt werden. Diese Emissionsverminderungen sind auch an den fallenden Immissions-Konzentrationen ersichtlich. Zur Erreichung der Emissionshöchstgrenzen der Europäischen Union im Jahr 2010 sind aber noch Reduktionen um 39 % der Nicht-Methan-Kohlenwasserstoff-Emissionen, 31 % der Stickstoffoxid-Emissionen und 32 % der Schwefeldioxid-Emissionen notwendig. Der PKW- und Nutzfahrzeugverkehr wird einen wesentlichen Anteil zur Erreichung dieses Zieles leisten.
Nicht nur der technische Fortschritt sondern auch jeder einzelne Fahrzeugnutzer kann mit seiner Fahrweise helfen, die Emissionen gering zu halten. So lässt sich durch eine angepasste Fahrweise bis zu 25 % Kraftstoff und damit CO2-Emissionen sparen. Eine andere Maßnahme wie die Einführung eines Tempolimits von 100/80/30 kann das Treibhausgaspotential um maximal 10 % vermindern.
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h auf Bundesautobahnen verringert das Ozonbildungspotential um maximal 2, 1 %.
Die Änderungen des Treibhausgaspotentials wie auch des Ozonbildungspotentials sind unter der Voraussetzung berechnet, dass alle Fahrer die Geschwindigkeitsbeschränkungen einhalten, daher der Befolgungsgrad 100 % ist.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.