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S. Pichler:
"Empirische Untersuchung von Modellen zur Bewertung bonitätsrisikobehafteter Anleihen öffentlicher Emittenten";
Report for OENB (Jubiläumsfondsprojekt 8808); 2002.

Das erste Ziel war der Aufbau einer qualitativ einwandfreien Datenbasis für die Zinsstrukturen von Anleihemärkten öffentlicher Emittenten im weitesten Sinn für den Euroraum. Dieses Ziel wurde durch den Aufbau der in (3) beschriebenen Datenbank für Staatsanleihen erreicht. In (5) werden spezifische Fragestellungen der Zinskurvenschätzung und der Schätzung von Credit Spreads diskutiert. Das zweite Ziel war ein empirischer Vergleich der Umsetzbarkeit und der Qualität verschiedener Verfahren zur Parameterschätzung von affinen intensitätsbasierten Bewertungsmodellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen finden sich in (1) und (2) sowie mit Bezug auf mögliche Liquiditätseffekte in (4). Die erste projektierte Fragestellung war, welche Faktoren treiben die bonitätsrisikofreie Euro-Zinsstruktur? Ist diese Zinsstruktur direkt beobachtbar? Diese Frage reduziert sich der Literatur folgend auf die Analyse der deutschen Zinsstruktur, für die ein Zweifaktormodell ausreichend zu sein scheint. Die zweite Fragestellung "Welche Faktoren treiben die Spreads zwischen den Zerobondzinssätzen verschiedener Emittenten? Können hier Liquiditätseffekte und Bonitätseffekte unterschieden werden? Gibt es einen Einfluß der Marktstruktur (zB Emissionsverhalten)?" kann eindeutig beantwortet werden. Es gibt sowohl reine Liquiditätseffekte als auch reine Bonitätsrisikoeffekte, obwohl dies a priori nicht unbedingt zu erwarten war. Die dritte Frage war, gibt es gemeinsame Spreadfaktoren innerhalb der EMU-11? Können die aus den Spreads resultierenden Risiken diversifiziert bzw gehedgt werden? Welche Implikationen hat das für das Kreditrisikomanagement? Auch hier zeigt sich eindeutig, dass es zumindest einen gemeinsamen Spreadfaktor im EMU-Raum gibt, dh Diversifikation der Spreadrisiken ist nur sehr eingeschränkt möglich.