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Talks and Poster Presentations (with Proceedings-Entry):

I. Kovacic:
"Nachhaltige Nutzung - Building Performance Evaluation";
Talk: 1. International Facility Management Kongress, Wien; 2009-11-27 - 2009-11-28; in: "1. IFM‐Kongress: Wissenschaft trifft Praxis", A. Redlein (ed.); TU Wien International Facility Management, Wien (2009), ISBN: 978-3-200-01403-9; 42 - 54.



German abstract:
Der österreichische Markt ist weltweit führend in Forschung und Praxis der Niedrigenergie- und Passivhaus-Technologie; vor allem im Bereich des Einfamilien-hauses.
Durch die aktuellen, ständig steigenden Anforderungen der EU an die Minimierung der nationalen CO2-Emissionen und Treibhausgase zeigen Developer und Investoren zunehmend Interesse an Alternativkonzepten des Heizens, Kühlens und Lüftens von Gebäuden.
Die ersten Niedrigenergie- und Passivhaus-Bürohäuser wurden bereits in Betrieb genommen, die meisten jedoch wurden für den vorbestimmten Benutzer/Mieter gebaut und gelangen nur in Einzelfällen zur Vermietung auf den freien Markt.
Vordergründig stellt sich die Frage, wie energieeffiziente Gebäude für die Investoren von Interesse und somit folglich von Profit sein könnten, wenn deren Hauptinteressen in den nachhaltigen Mieten und der Vermietbarkeit oder sogar im sofortigen Weiterverkauf (Gebäude als Portfolio-Anlage) liegen.
Die durch innovative Technologien und Bauelemente (e.g. Fassade) erhöhten Herstellungskosten sind sehr langen Amortisationsperioden unterworfen und durch die marktüblichen Mieteinnahmen kaum zu decken.

Die entscheidenden Bewertungskriterien für Development und Planung von Büro- und öffentlichen Gebäuden, wie:
. Lebenszykluskosten-Entwicklung
. Kosten-Nutzen-Analyse im Sinne der Errichtungskosten vs. Profit durch die Mieteinnahmen
. Ressourcen-Verbrauch durch den gesamten Lebenszyklus (Material- und Primärenergieverbrauch für e.g. Reinigung oder Umbau)
. Differenzierter Energieverbrauch für den Betrieb (Beleuchtung, Geräte, Service, Reinigung)
. Abbruch- und Deponiekosten
wurden bislang nicht systematisch erfasst.

Unter holistischem Ansatz wird hier die lebenszyklusorientierte Evaluierungs-Strategie präsentiert, welche das Nachhaltigkeitspotential von Gebäuden quantifiziert und sich in Form des absoluten Werts ausdrückt. Bei dieser Methode wird das Gebäude durch die unterschiedlichen In- und Outputs während des Lebenszyklus, wie Material, Energie und Emissionen, Abfall, Kapital und Informationen - die "Fluss-Analyse" - repräsentiert und mittels Nachhaltigkeits-indikatoren bewertet.
Die Nachhaltigkeitsindikatoren reflektieren die ambivalente Natur des Gebäudes als Komposition aus tangiblen ("rationalen") und intangiblen ("irrationalen") Daten durch Unterteilung in folgende Aspekte ("Dreieck der Nachhaltigkeit"):

. Kosten: für Bauwerk, Errichtung und Life Cycle
(Betrieb, Reinigung, Instandhaltung und Wartung), Erträge
. Ökologie: Ressourcenverbrauch (Energie, Material, Land), Emissionen
. Sozio-kulturelle Aspekte: architektonische Wertvorstellung,
Bedeutung im städtischen Gefüge, behindertengerechtes Bauen usw.

Dieses Konzept steht den bisher üblichen Passiv- bzw. Niedrighaus-Evaluierungs-Methoden gegenüber, bei denen vordergründig die Energie-Performance evaluiert wird, und die sich als solche für Großstrukturen und auch Büro- und Administrativgebäude als unzureichend erweisen.
Durch die Anwendung dieser Strategie können schon in den frühen Planungsphasen unterschiedliche Szenarien entwickelt und kritische Aspekte erörtert werden, um ein ökonomisches sowie ökologisches Performance-Optimum zu erreichen.


Electronic version of the publication:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_172486.pdf


Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.