[Back]


Diploma and Master Theses (authored and supervised):

M. Holzinger:
"Konzeptuntersuchung einer Baureihenzusammenführung in der MAN-Produktpalette";
Supervisor: B. Geringer, B. Schneeweiss; E 315 Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik, 2009; final examination: 2009-09-07.



German abstract:
Der Markt der militärischen Nutzfahrzeuge verlangt aktuell Fahrzeuge die sowohl straßen- als auch geländetauglich sind. Benötigt werden einerseits Fahrzeuge mit gängigen zivilen Fahrerhäusern, die hohen Komfortansprüchen gerecht werden, andererseits erfordern militärische Ernstfälle den Schutz der Besatzung, wodurch gepanzerte Kabinen zum Einsatz kommen.
Während die Wettbewerber, also Hersteller von militärischen Lastkraftwagen, aktuell zivile Fahrgestelle mit gepanzertem Fahrerhaus anbieten, gibt es bei der MAN Nutzfahrzeuge Österreich AG eine militärische Baureihe mit wahlweise modularer oder integrierter Fahrerhaus-Panzerung und Fahrzeuge aus der zivilen Baureihe mit zivilem Fahrerhaus. Da es sich bei der militärischen Baureihe um Sonderfahrzeuge handelt sind deren Kosten höher.
Um ein Fahrzeug anbieten zu können, das unterschiedlichste Einsatzanforderungen erfüllen kann, soll ein neuer Lastkraftwagen eingeführt werden, dessen Fahrgestell mit beiden Fahrerhaustypen (also militärische und zivile Kabine) kompatibel ist. Je nach
Einsatzfall soll diese möglichst einfach getauscht werden können. Die Machbarkeit dieser Zusammenführung von ziviler und militärischer Baureihe soll untersucht werden.
Für die Ausarbeitung dieses Konzepts werden sowohl die technische, wie auch die wirtschaftliche Seite betrachtet.
Auf der technischen Seite soll auf die grundlegende Realisierbarkeit des Konzepts eingegangen werden. Zu beachten sind unter anderem die Anbindungspunkte des Fahrerhauses am Fahrgestell und die Aggregatsunterbringung. Hierbei dürfen die gesetzlich (und auch technisch) zulässigen Achslasten und Gesamtgewichte nicht
überschritten werden. Des Weiteren müssen auch die gestellten Kundenanforderungen, wie beispielsweise Geländegängigkeit, Wirtschaftlichkeit oder Besatzungsschutz weiterhin erfüllt werden. Im militärischen Sektor ist auch die Verlastung (mit Schiff, Bahn
oder Flugzeug) ein wichtiger Punkt, weshalb auch auf diesen näher eingegangen wird.
Nach Ausarbeitung eines entsprechenden Konzeptes, das den gesetzlichen und technischen Vorgaben, sowie den Kundenanforderungen entspricht, wird die Wirtschaftlichkeit dieses neuen Fahrzeuges anhand der Herstellkosten untersucht, wodurch eine Empfehlung gegeben werden kann, ob dieses Konzept künftig realisiert werden soll.
Bevor mit der Konzeptausarbeitung begonnen werden kann, muss zunächst ein Anforderungsprofil für das künftige Fahrzeug erstellt werden, wobei sich die Forderungen im militärischen Bereich oftmals stark von jenen des Zivilverkehrs unterscheiden. Des Weiteren ist es notwendig die bestehenden Fahrzeugbaureihen, die für die Konzeptausarbeitung herangezogen werden, näher zu betrachten, um sie danach miteinander vergleichen zu können.
Das erstellte Anforderungsprofil stellt gemeinsam mit dem Fahrzeugvergleich die Ausgangsbasis für die Konzeptausarbeitung dar. Ein Ansatz um künftig Kosten sparen zu können, stellt die vermehrte Verwendung von Serienteilen im Vergleich zu bisher dar. Um der Kundenanforderung nach hoher Geländegängigkeit, die im militärischen
Bereich oftmals besonders wichtig ist, nachzukommen, werden diverse Maßnahmen gesetzt um die Offroad-Tauglichkeit des künftigen Fahrzeuges im Vergleich zur Zivilvariante zu erhöhen.
Detailliertere Untersuchungen der relevanten Schnittstellen der beiden betrachteten Fahrzeugbaureihen sollen die technische Realisierbarkeit des neuen Konzepts zeigen.
Durch die Erstellung von Nutzlast-Verteilungsdiagrammen lässt sich nachweisen, dass auch künftig die gesetzlichen Regulierungen bezüglich zulässiger Achslasten und Gesamtgewichte eingehalten werden. Des Weiteren lassen sich dadurch auch Vergleiche zwischen den bestehenden Fahrzeugen und dem neuen Konzept darstellen.
Dass das erarbeitete Konzept auch wirtschaftlich sehr konkurrenzfähig sein sollte, wird durch eine Analyse der Herstellkosten im Vergleich zu den bisher vorhandenen Fahrzeugbaureihen gezeigt.
In einer abschließenden Bewertung wird das neue Konzept mit den aktuell bestehenden Fahrzeugen, sowie mit Fahrzeugen des Wettbewerbs verglichen. Anhand dieser Evaluierung zeigt sich, dass die Umsetzung des Konzepts sinnvoll erscheint. Die Realisierung des Konzepts ist nur mittel- bis langfristig möglich, da gerade im
militärischen Einsatzbereich die Fahrzeugerprobungen verhältnismäßig viel Zeit beanspruchen. Einzelne Maßnahmen des Konzepts können jedoch auch kurzfristig umgesetzt werden, um möglichst rasch Kosten einsparen zu können.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.