[Back]

L. Möltner:
"Harnstoffaufbereitung in der Mischstrecke eines SCR - Katalysatorsystems: Untersuchung der Tröpfchenaufbereitung und Wandfilmbildung mittels Messtechnik und Simulationsrechnung -Motorprüfstand-";
Report No. B09024, 2009; 58 pages.

Die selektive katalytische Reduktion ist ein wirkungsvolles Verfahren zur Nachbehandlung von dieselmotorischem Abgas, das speziell für die Anwendung in größeren und somit auch schwereren Fahrzeugen geeignet ist. Die Effizienz der gesamten Prozesskette steht aber unter maßgeblichem Einfluß der Aufbereitung und der gleichverteilten Bereitstellung des Reduktionsmittels Ammoniak vor dem Eintritt
in den SCR-Katalysator.
Die in diesem Bericht beschriebenen experimentellen Untersuchungen wurden unterstützend zur Erstellung eines numerischen Simulationsmodells durchgeführt, mit dem Ziel die physikalischen und chemischen Prozesse mit ausreichender Genauigkeit prädiktiv darzustellen. Ein wesentlicher Schwerpunkt war daher auch ein grundlegendes Verständnis für die in der SCR-Prozesskette stattfindenden Mechanismen zu schaffen.
Diese experimentellen Untersuchungen wurden dabei auf einem Motorprüfstand am IVK der TU Wien durchgeführt wobei in erheblichem Umfang Sondermesstechnik wie z.B. FT-IR-Spektroskopie, Tropfengrößenbestimmung mittels Laserbeugung, Videotechnik zum Einsatz kam. Besonderes Augenmerk wurde auf die Tropfen-Rohrwand-Interaktion gelegt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Funktionalität eines SCR-Systems hat und deren Kenntnis somit außerordentlich relevant für die Auslegung ist.
Die durchgeführten Untersuchungen zum Wandfilmauf- und abbau sind für die Modellerstellung ebenso von absoluter Wichtigkeit wie die Kenntnis der chemischen Zusammensetzung des Wandfilms und dessen physikalische Eigenschaften.
Mit Abschluss dieser Untersuchungen können neben zuverlässigen Aussagen über die Lage der drei untersuchten Betriebspunkte innerhalb der Regimeeinteilung nach Kuhnke auch Fragestellungen zur Wandfilmdynamik beantwortet werden.