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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

N. Kreuzinger, H. Schaar:
"Oxidationsverfahren in der Abwasserreinigung";
Vortrag: ÖWAV-Seminar "Neue Herausforderungen an die Wassergütewirtschaft", Wien; 18.03.2009 - 19.03.2009; in: "Wiener Mitteilungen, Band 212", (2009), ISBN: 978-3-85234-104-0; S. 265 - 290.



Kurzfassung deutsch:
Im Lauf der Geschichte musste sich die Abwasserreinigung immer
neuen Herausforderungen stellen und darauf reagieren. Nachdem die großen Probleme der 1980er und ´90er in Gewässern (Saprobie und Trophie) auf Grund der sich fortlaufend verbessernden Abwasserreinigung beseitigt waren, traten vermehrt Stoffe in den Blickwinkel wissenschaftlichen Interesses, die im Gewässer nur in sehr geringen Konzentrationen (μg/l bzw. ng/l) vorkommen.
Dabei handelt es sich meist um Stoffe anthropogenen Ursprungs, wie
Pharmazeutika, hormonell wirksame Substanzen, sowie Kosmetika und
Haushaltschemikalien, die in unserem täglichen Leben vorkommen und unter dem Begriff Mikroschadstoffe zusammengefasst werden können. Da das gereinigte Abwasser einen wesentlichen Eintragspfad für Mikroschadstoffe in die Gewässer darstellt, wurden maßgebliche Prozesse zur Entfernung dieser Stoffe in der Abwasserreinigung untersucht. Da jedoch selbst bei Anlagenbetrieb nach dem
Stand der Technik nicht alle Mikroschadstoffe entfernt werden können, gilt es weitere Reinigungsverfahren zu untersuchen. Die Oxidation von nach dem Stand der Technik gereinigtem Abwasser mittels Ozon erwies sich in zahlreichen Laborversuchen als vielversprechend. Um die großtechnische Implementierung
einer Ozonungsstufe zu untersuchen, wurde eine Pilotanlage auf einer
kommunalen Kläranlage errichtet. Neben dem Potential der Ozonierung für die Entfernung von Mikroschadstoffen wurden weitere Problembereiche, wie hygienische Aspekte und die Eigenfärbung des Kläranlagenablaufs untersucht.
Erste Ergebnisse einer Messkampagne bei einem Ozoneintrag von 7,5 mg/l (spezifische Ozonzehrung 0,9 bis 1 mg O3/mg DOC0) sind erfolgversprechend.
Bei den Mikroschadstoffen wurden viele der analysierten Parameter bis unter die Bestimmungs- bzw. Nachweisgrenze entfernt. Die desinfizierende Wirkung des Ozons zeigte sich in einem Rückgang der Keimzahlen für heterotrophe Bakterien, Gesamtcoliforme und E. coli. Die Färbung des huminstoffgefärbten Kläranlagenablaufs (SAK436) konnte um 50 bis 60% reduziert werden.

Schlagworte:
Ozonierung, AOP, Abwasserreinigung, Spurenschadstoffe

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.