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Dissertationen (eigene und begutachtete):

B. Haselsberger:
"Reshaping Europe. Borders Impact on Territorial Cohesion";
Betreuer/in(nen), Begutachter/in(nen): G. Schimak, S. Fabbro; E280-7, 2010; Rigorosum: 30.04.2010.



Kurzfassung deutsch:
Das Ziel dieser Dissertation ist es, Herausforderungen und Schwierigkeiten bei dem Vorhaben die kulturelle Vielfalt Europas auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen (A Unity of Diversity), aufzuzeigen. Dadurch wird ein wesentlicher Beitrag zur Diskussion über ein "Europa der Regionen" geleistet. Die Idee "einer Einheit der Vielfalt" (A Unity of Diversity) mag zwar widersprüchlich erscheinen, jedoch demonstriert diese Arbeit wie und warum dieser Ansatz für die Strukturierung eines modernen und funktionierenden Europas ernsthaft in Betracht gezogen werden sollte. Diese Forschungsarbeit zeigt auf, dass ein Verlangen nach Gewährleistung der kulturellen und traditionellen Vielfalt Europas sowie dessen unterschiedliche Identitäten, einem Bedürfnis nach territorialer Kohäsion und sozialem Zusammenhalt gegenübersteht. Territoriale Kohäsion und sozialer Zusammenhalt ermöglichen es den Regionen Europas gemeinsam den anstehenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erfolgreich entgegenzutreten.

Die vorliegende Dissertation deckt eine Reihe grundlegender Probleme diverser Vorgänge auf europäischer Ebene auf, die sich als Erschwernisse für den Zusammenhalt der Staaten, der Förderung von Kohäsion in Europa sowie dem Verständnis der unterschiedlichen Volksgruppen füreinander, erweisen. Die Arbeit setzt einen Akzent auf die Auswirkungen territorialer, kognitiver und organisatorischer Grenzen und bietet somit eine fundierte Basis, um die gegenwärtige Situation (die ihrerseits einer geschichtlichen Entwicklung entstammt) verstehen zu können. Diese Akzentuierung ermöglicht es für Europa realisierbare und nachhaltige Wege zu erkennen und zu beschreiten. Theorien der Sozialwissenschaft zu "Identität" und "kollektivem Gedächtnis" genauso wie Planungstheorien zur "Europäischen Raumentwicklung" führen gemeinsam zu neuen interdisziplinären Denk- und Lösungsansätzen bezüglich "grenzüberschreitender Zusammenarbeit". Mit der Anwendung dieser innovativen Denkansätze auf zwei konkrete Fallstudien ("die österreichisch-italienische Grenzregion", "die österreichisch-slowakische Grenzregion") deren Ziel die Erfassung und Einbindung spezifischer interkultureller Aspekte durch den "bottom-up - Ansatz" ist, leistet die vorliegende Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung territorialer Kohäsion und zu sozialem Zusammenhalt in Europa.

Abschließend gelangt die Dissertation zu der Erkenntnis, dass die europäischen Staaten eine gemeinsame "Europäische Identität" benötigen um die negativen Auswirkungen von Grenzen zu beseitigen und somit die Entstehung von "Räumen der Begegnung und des Dialoges" zu ermöglichen. Darüber hinaus wird aufgezeigt, dass der Aufbau einer Europäischen Identität nur dann funktionieren kann, wenn dabei größtmöglicher Wert auf den Erhalt der reichen, kulturellen Vielfalt Europas gelegt wird, die als wesentliches Merkmal des europäischen Kontinents im 21. Jahrhundert betrachtet werden muss.

Kurzfassung englisch:
The main purpose of this thesis is to contribute substantively to past, present as well as future debates about the `Europe of the Regions´ by highlighting the challenges and difficulties towards the building up of `A Unity of Diversity´. Although the idea of building up `A Unity of Diversity´ might appear at first sight to be contradictory, this research demonstrates why and how this approach must be seriously considered for the reshaping of Europe. The thesis demonstrates that whilst there is on the one hand an urgent desire of ensuring the extensive and increasing diversity of the European Union, characterised by differing traditions, cultures and identities, there is at the same time a pressing need for territorial and social cohesion enabling all Europe´s regions to come together to address the emerging issues of the 21st century more effectively.

The research reveals a number of different processes underlying problems which manifest themselves as difficulties in holding together the different nation-states of Europe, promoting European cohesion and uniting its people. The thesis focuses on the impacts of different kinds of borders (including territorial, cognitive, and organisational borders), which provides an enlightening basis both for understanding of the current situation (which has evolved out the past) but also for determining potentially effective future pathways for Europe. Inspired by both social theories on identity and collective memory as well as planning theories on European spatial planning, this thesis offers a set of original interdisciplinary and innovative frameworks for cooperation across borders. By applying these theoretical frameworks to two concrete case studies (the Austrian-Italian border area and the Austrian-Slovakian border area) focused on determining specific inter-cultural aspects emerging out of bottom up collaboration, the thesis makes a valuable contribution for the construction of potentially productive territorial and social cohesion in Europe.

The thesis concludes by suggesting that Europe requires a European Identity, a collective identity which facilitates the overcoming of different kinds of negative border effects and consequently supports the emergence of soft, dynamic spaces of interaction. Moreover it emphasises that one of the success criteria of this intervention is dependent upon maintaining Europe´s rich cultural diversity, which has to be considered as the hallmark of the continent in the 21st century.


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_189885.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.