[Back]

R. Rosenitsch:
"Eignung von Elektro-Fahrzeugen für den Fuhrpark der M 48";
Report for MA 48; Report No. B10019, 2010; 28 pages.

Fast täglich erscheinen Berichte über aktuelle und zukünftige Katastrophen in den Nachrichten und der vermeintlich hauptschuldige Individualverkehr wird dabei in einem Atemzug genannt. Dazu werden vordergründig einfache Lösungen präsentiert, die zyklisch je nach Interessenlage immer wieder hervortreten und verworfen werden, wie Biotreibstoffe, Wasser-stoff und Elektrizität.
Im Rahmen des Umweltschutzes sind naturgemäß auch staatliche und kommunale Einrich-tungen bemüht, diverse kommunale Aufgaben besonders schonend durchzuführen und Vorbildfunktion zu übernehmen. Selbstverständlich müssen in Zeiten angespannter Wirtschaftlage in ausgewogener Weise Kosten und Umweltschonung in Einklang gebracht werden.
Derzeit werden elektrische Fahrzeugantriebe als ein Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität gesehen, wobei der Schwerpunkt der öffentlichen Wahrnehmung auf der regenera-tiven Energiegewinnung liegt. Nicht zu vergessen ist zusätzlich die lokale Abgasfreiheit und das fehlende Antriebsgeräusch.
Bei allgemeiner Betrachtung wird häufig vergessen, dass es sich nicht nur um Antriebsalter-nativen handeln soll, sondern um ein sinnvolles Mobilitätsgesamtkonzept. Ja mehr noch: um eine gesamthafte Energiebereitstellungsstrategie unter maximaler Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien. Zu den Motorvarianten, wie z.B. Verbrennungsmotor und Elektromo-tor, gehören sehr unterschiedliche Energiebereitstellungsketten, das heißt welchen Wegen und Umwandlungen die Energieträger unterliegen. Zu betrachten sind die Art der Primärenergie-Quelle, Umwandlung in die benötigte Nutzenergie für das jeweilige Fahrzeugkonzept, Transport- und Speicherverhalten. Die Eigenschaften des Elektroautos unterscheiden sich in ihrem Gebrauchsverhalten beispielsweise so stark, dass ein Wechsel nicht ohne weitere Auswirkungen auf die allgemeine Einsetzbarkeit im Betrieb vorausgesetzt werden kann.
Da die Magistratsabteilung 48 der Gemeinde Wien immer danach strebt, den Fuhrpark gemäß der neuesten Entwicklungen auszustatten, soll in diesem Argumentationspapier über die kurz- und mittelfristige Eignung von Elektroantrieben bei Einsatz in Pkws und leichten Nutz-fahrzeugen hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit, Kosten und Umweltrelevanz für den Fuhrpart der MA 48 eine Einschätzung auf Basis des derzeitigen und kurzfristig zu erwartenden Technologiestandes als Orientierungshilfe gegeben werden.