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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

Olivia Wimmer:
"DRIFT - Schiffsanlegestelle für Hainburg an der Donau";
Betreuer/in(nen): Manfred Berthold; Architektur und Entwerfen, 2011; Abschlussprüfung: 13.04.2011.



Kurzfassung deutsch:
Publiziert in:
archdiploma 2013, Seite 81.
ISBN: 978-3-9519905-1-4

Nominiert in: Campus Masters Wettbewerb November / Dezember 2012
http://www.baunetz.de/campus-masters/DRIFT_2897791.html

DRIFT
Entwurf einer Schiffsanlegestelle und Konzept zur Uferneugestaltung in Hainburg an der Donau
Olivia Wimmer, Technische Universität Wien
STANDORT UND KONTEXT
Eingebettet in die Naturlandschaft des Nationalpark Donauauen, zwischen Wien und Bratislava liegt Hainburg an der Donau, eine ca. 6.000 Einwohner starke Stadt im Osten Österreichs.
Vor dem historischen, geographischen und naturräumlichen Hintergrund, und mit dem erklärten Ziel, eine Wieder-Einbindung Hainburgs in die stark wachsenden transnationalen Netzwerke zu erlangen, wird eine Schiffsstation für die Linien- und Passagierschifffahrt auf der Donau und ein Konzept zur Uferneugestaltung entworfen.
GESTALTUNGSKONZEPT UND METAPHORIK
Das immer wiederkehrende Element, das Auwald, Ufer und Donaustrom gleichermaßen auszeichnet, ist das Bruch, Schwemm- und Treibholz. Ein Bild, das die Vorstellung von Dynamik und Statik, sowie Organik und Skulptur vereint und in seiner Essenz als im Wasser treibender Ast stellt die Verbindung zwischen Au-Wald und Donau, zwischen Schwimmen und Anlanden herstellt.
Die physischen und metaphorischen Eigenschaften des Treibholzes bilden in diesem Entwurf den Ausgangspunkt und Kontext für die Gestaltung des Baukörpers der Schiffsanlegestelle.
NUTZUNG
Die Verkehrsbau-Nutzung wurde primär in die untere Ebene des Objekts gesetzt, in unmittelbarer visueller und räumlicher Beziehung zu Wasser und Schiffsverkehr. Ankunfts- und Abfahrtswege werden voneinander getrennt und intuitiv durch die Tektonik des Fußbodens, Materialwechsel, Lichtbänder und Deckenlandschaften verstanden und sind als "sprachloses" Leitsystem entworfen. Die Größe des Docks ist auf die Maße der üblichen Personenschiffe auf der Donau, insbesondere den Twin City Liner abgestimmt. Zwei Erschließungsknoten schaffen vertikale Verbindungen zwischen den Ebenen. Das obere Geschoß dient dem Hauptzugang, vorrangig aber als Multifunktionsfläche, für Gastronomiebetrieb und Veranstaltungen, Ausstellungen oder ähnlichem. Auch hier kann der offene Raum mit den wenigen raumbildenden Elementen Zonen für verschiedene Nutzungen schaffen.
FORM UND GESTALT DES BAUKÖRPERS
Der Baukörper wird in Anlehnung an Beispiele des Idealbilds des Treibholzes geformt und gegliedert: Die grundsätzlich lineare Struktur des Hülle, akzentuiert durch Schürfungen, Aushöhlungen und Verwindungen, insbesondere die "Lamellen"-artige Fassade entspringt direkt der Anatomie bzw. Struktur von Ästen / des Holzes (Faserrichtung). Diese metaphorischen Konzeptideale und -ansprüche werden im Innenraum konsequent fortgesetzt. Wirbel, Höhlen, Fasern, Sprünge definieren Ebenen, Stiegen und Rampen, Lufträume, Brüstungen, Deckenuntersichten und abgeschlossene Raum-Cluster; Raumabschlüsse werden nicht im herkömmlichen Sinne als vertikale bzw. horizontale, abschließende Elemente konzipiert, sondern bilden Teil des Flusses, der Strömungen und Dynamik der Fasern im Baukörper. Die entstehende Tektonik im Innenraum dient außerdem der Zonierung, Bewegungsführung und Blickrichtungen der Besucher, sowie der technischen Infrastruktur (HKLS/E), künstlichen Belichtung und akustischen Maßnahmen.


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_196295.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.