Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):
C. Fleissner:
"Flächeneffiziente Bebauungsstrukturen als Beitrag zu einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung";
Betreuer/in(nen): D. Wiegand;
Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, Fachbereich Projektentwicklung und -management,
2011;
Abschlussprüfung: 25.05.2011.
Kurzfassung deutsch:
In den letzten Jahren standen insbesondere Nachhaltigkeit und Klimawandel immer stärker im Zentrum öffentlicher Diskussion. In diesem Zusammenhang spielte zunehmend das Thema des Flächenverbrauchs und der Flächeneffizienz im Rahmen eines ressourcenschonenden und energieeffizienten Umgangs mit der Umwelt eine bedeutende Rolle.
In Bezug auf Ökologie und Bauwirtschaft werden immer größere Bemühungen zur Optimierung der Gebäudeenergieeffizienz forciert. Die Einhaltung des Kyoto-Ziels prägt ob das Bild der Medien. Bedenkt man, dass 43% der österreichweiten
Emissionen aus der Generierung von Raumwärme entstehen, so sind Bemühungen in der Reduktion dieser von erheblicher
Bedeutung. Doch eine gesamtheitliche Betrachtung der ökologischen Bilanz unter Einbezug der Flächenoptimierung, über
die Optimierung der Gebäudeenergieeffi zienz hinaus, fehlt. So können Passivhäuser "auf der grünen Wiese", ausgeführt als
Einfamilienhäuser, oder energieeffi ziente Siedlungen ohne Anschluss an bestehende Strukturen, aufgrund ihrer Lage und
Ausdehnung, eine weitaus schlechtere Energie- und Umweltbilanz aufweisen, als Energieausweise erkennen lassen. Die Gründe hierfür sind beispielsweise das höhere Verkehrsaufkommen und die ineffiziente Flächennutzung. Die Auswirkungen
der aktuellen Siedlungstätigkeit, insbesondere der ineffizienten Flächeninanspruchnahme, sind weitreichend und betreffen die Ökologie, Ökonomie und auch das Sozialsystem.
Die Erweiterung des Planungsverständnisses in der Immobilienwirtschaft , aber auch der kommunalen und der Raumplanung muss, weg von der primären Betrachtung des Gebäudes und einzelner Aspekte, auf einen ganzheitlichen
Ansatz ausgeweitet werden, der großräumiger greift . Bei der optimierten Nutzung der Ressource "Boden" und der Flächeneffizienz ist es von Bedeutung, dass zum einen das Grundstück selbst und dessen Ausnutzung, andererseits auch
die Eingliederung und Kompaktheit der gesamten Siedlung im Fokus stehen. Dabei werden nicht nur Flächen, die direkt mit dem Gebäude in Verbindung stehen, betrachtet, sondern auch jene, die für Infrastruktur benötigt werden, denn
diese steigen je disperser die Siedlung zusammengesetzt ist. Mit der größeren Ausdehnung wachsen auch Energie- und Kostenaufwand für Herstellung und Betrieb.
Zersiedlung, unkontrollierte Ausweitungen von Siedlungen oder Zerstörung und Zerschneidung des Naturraums, sind
mitunter die Folgen, die in erheblichem Gegensatz zu einer nachhaltigen Entwicklung stehen. Das Bemühen um eine
Reduktion des Energieaufwands für Heizung und Warmwasseraufbereitung kann daher nicht ausreichen. Eine umfassende Sichtweise, die großräumige Aspekte in die Planung integriert und nicht nur die direkt Verantwortlichen, sondern alle Projektbeteiligten einbezieht, ist erforderlich, um in Zukunft gesamteffiziente Siedlungen zu generieren.
Schlagworte:
Nachhaltigkeit, Flächeneffizienz, Siedlungsentwicklung
Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_198628.pdf
Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.