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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

M. Dörn, A. Korjenic, T. Bednar:
"Vergleich von Verbrauchsdaten mit Bedarfsberechnungen für den Energieeinsatz bei Gebäuden";
Vortrag: ökosan´11 Internationale Konferenz für hochwertige energetische Sanierung von großvolumigen Gebäuden, Graz; 28.09.2011 - 30.09.2011; in: "ökosan´11 Internationale Konferenz für hochwertige energetische Sanierung von großvolumigen Gebäuden", (2011), 9 S.



Kurzfassung deutsch:
Zwischen dem im Energieausweis berechneten Energiebedarf eines Gebäudes und dem tatsächlichen Energiebedarf sind, vor allem bei der Zugrundelegung der Normwerte zum Nutzerverhalten, signifikante Unterschiede zu erkennen. Im Zuge von Sanierungsarbeiten (vorwiegend Dämmung der Außenwand und Fenstertausch) wurden drei Einfamilienhäuser (Baujahr 1957, 1965 und 1987) im Vorarlberger Oberland über mehrere Jahre hinweg genauer untersucht. Dank der genauen Aufzeichnungen der Bewohner über den Energieverbrauch vor und nach der Sanierung konnte hier ein Vergleich mit der Bedarfsberechnung gezogen werden.
Als Grundlage der Berechnungen dienten die Klimadaten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) der letzten Jahre, Pläne und Beschreibungen der Gebäude und ein angepasstes Nutzerverhalten, welches durch eine gezielte Befragung der Bewohner erhoben wurde. Die Gebäudedaten wurden mittels Bestandsplänen, einer Besichtigung vor Ort und dem Wissen der Bewohner über die Aufbauten der Außenhülle ermittelt.
Die Lüftungswärmeverluste in alten Gebäuden ohne mechanische Lüftungsanlage werden maßgeblich durch den Infiltrationsluftwechsel (über Spalten, Fugen etc.) verursacht. Durch eine Sanierung der Außenhülle, insbesondere durch einen Fenstertausch kann dieser stark verringert werden. Da eine genaue Erfassung mit einem sehr großen Aufwand verbunden ist, wurde in dieser Arbeit die Dichtheit des Gebäudes in Abhängigkeit von Bauart, Alter und den durchgeführten Sanierungsmaßnahmen abgeschätzt und daraus ein Infiltrationsluftwechsel berechnet. Als Grundlage für den Fensterluftwechsel dienten die Befragung der Bewohner und eine temperaturabhängige Öffnungswahrscheinlichkeit.
Die Genauigkeit des Monatsbilanzverfahrens hängt im Wesentlichen von der Qualität der Eingangsdaten ab. In bestehenden Gebäuden gestaltet sich die Datenbeschaffung oft als sehr schwierig. Genaue Pläne und Beschreibungen der Aufbauten sind bei alten bestehenden Gebäude meinst nicht vorhanden, sodass eine gute Kenntnis der damaligen Bautradition von großer Bedeutung ist.
Besonders bei einem hohen Wärmeeintrag und geringen Wärmeverlusten errechnet sich der Heizwärmebedarf aus der Differenz zweier ca. gleich große Zahlen. Vor allem in dieser Situation pflanzen sich Ungenauigkeiten bei den Eingangsdaten in der Berechnung fort, was zu einem sehr großen Unterschied im Vergleich zwischen Berechnung und dem tatsächlichen Energieverbrauch frühen kann. In der hier vorgestellten Arbeit wurde diese Fehlerfortpflanzung mittels einer Parameterstudie genau unter die Lupe genommen und die daraus resultierenden Ergebnisse präsentiert.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.