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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

C. Rath:
"MoreSpace - Potenziale zur Intensivierung der Raumnutzung über die Zeit bei Österreichischen AHS Bundesschulgebäuden";
Betreuer/in(nen): D. Wiegand; Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, Fachbereich Projektentwicklung und -management, 2011; Abschlussprüfung: 29.06.2011.



Kurzfassung deutsch:
Jede gebaute Umwelt verbraucht in ihrem Lebenszyklus Kosten, Nutzenergie, CO2 - Emissionen und Finanzmittel. Durch eine Verbesserung der Effizienz des Betriebs, das heißt durch eine intensivere Nutzung gebauter Umwelten, könnten große Einsparungen erzielt werden. Die möglichen Einsparungspotenziale sollten anhand der Österreichischen AHS Bundesschulgebäude erfasst und untersucht werden. Basis zur Ausarbeitung war die Auswertung des aktuellen Datenbestandes der AHS Bundesschulgebäude, die Darstellung der zuständigen Akteure und deren Anreizstrukturen in den Verantwortlichkeiten der Finanzierung, der Planung, des Bauens und Betreibens. Sowie eine gebäudekundliche Machbarkeitsstudie über die mögliche Intensivierung der Flächennutzung.

Die AHS Bundesschulgebäude weisen eine Vielzahl an Potenzialen zur Intensivierung der Flächennutzung auf. Durch einen effizienteren Betrieb könnten Nutzungskosten, Nutzenergien, CO2 - Emissionen und Finanzmittel eingespart werden. Die Berechnung der Auslastung der Räume an AHS Bundesschulen hat gezeigt, dass die Unterrichtsräume zu 44 % ausgelastet sind und die Sonderunterrichtsräume zu 47 % im Laufe einer 5 Tage Schulwoche (8 Uhr - 18 Uhr). Bei Anwendung eines veränderten Flächenmanagements könnten bis zu 14 % der Brutto-Grundfläche (BGF) aller AHS Bundesschulen eingespart werden. Das BMUKK, beziehungsweise die Schulleitung, hat das Recht Flächen der Bundesschulgebäude zu vermieten. Die potenziellen Zeitfenster dafür sind die zeitgleiche Mehrfachnutzung, eine Nacheinandernutzung ab 18 Uhr sowie die Nutzung an schulfreien Tagen.
Die zwei wichtigsten Akteure im Sektor Bundesschulen sind das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) sowie die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Als mehrheitlicher Eigentümer der Bundesschulgebäude vermietet die BIG Schulflächen an das BMUKK. Der fehlende Wettbewerb am Immobilienmarkt für Schulgebäude, mit dem gleichzeitig verbundenen gewinnorientierten Handeln der BIG bewirkt keine Anreize, die zu einem effizienten Betrieb eines Bundesschulgebäudes führen würden. Einerseits versucht das BMUKK die Mietkosten möglichst gering zu halten, andererseits muss die BIG die Investitionskosten tragen und durch höhere Mieterlöse die durch die Investitionen verursachten Kosten decken.
Die Analyse der Gebäudetypologie hat ergeben, dass die Umsetzung der Mehrfachnutzung an jedem Bundesschulgebäude realisierbar ist, allerdings spezifisch zu untersuchen ist. Bei der Umsetzung ist darauf zu achten, dass die baulichen sowie finanziellen Maßnahmen dem Aufwand entsprechen und das Gebäude durch den Eingriff nicht an Nutzungsqualität für die SchülerInnen verliert.

Schlagworte:
Lebenszykluskosten, Intensivierung der Flächennutzung, Schulgebäude


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_200788.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.