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Zeitschriftenartikel:

U. Pont:
"Eine Kubareise...";
TU Freihaus - Mitarbeiterzeitung der TU Wien, October 2011 (2011).



Kurzfassung deutsch:
Eine Kubareise

...ist nicht nur in vielen Büchern (z.B. "Die Kubawoche", W.D. Assl, 2006) ein entspanntes und
spannendes Erlebnis, Kuba lädt heute tatsächlich ein erkundet zu werden. Nach Zusammenbruch
des Ostblocks 1989 begann der Tourismus, der viele Jahre brachlag, wieder, inzwischen bereisen
Technische Universität Wien : Menschen http://www.tuwien.ac.at/dle/pr/publishing_web_print/tufreihaus/tufreih...
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jährlich 2,5 Millionen TouristInnen die Karibiknation.
UrlauberInnen aus Europa beginnen die Reise oftmals im Badeparadies Varadero, dessen Sandstrände wie
aus Reisekatalogen entnommen wirken, oder aber auch in der Hauptstadt Havanna, mit 2 Millionen
EinwohnerInnen die bevölkerungsreichste Metropole der Insel. Obwohl zu jeder Jahreszeit eine lebendige und
verkehrsreiche Stadt, vermisst man den Stress vieler anderer Städte - neben der Küstenlage und der
ansprechenden, teilweise verfallenen Erscheinung der Stadt ein Effekt des freundlichen Naturells der
Menschen in Kuba.
Entlang der Küste schlängelt sich kilometerlang der Malecon, ein mehrspuriger Boulevard. Obwohl sich hier
viele Monumente und antike Bauwerke aneinanderreihen (diverse Wehrbauten aus verschiedenen
Jahrhunderten; das Denkmal der USS Maine, deren Sabotage 1898 den spanisch-amerikanischen Krieg
einläutete; das Hotel Nacional von 1930, in dem Persönlichkeiten wie Marlon Brando, Marlene Dietrich und
Frank Sinatra weilten, etc.), gibt es vergleichsweise wenige Bars oder Restaurants. Das hindert die
StadtbewohnerInnen nicht, sich hier abends privat mit FreundInnen auf ein Glas Rum oder einen Cocktail zu
treffen. Auch TouristInnen finden hier rasch Anschluss. Spricht man kein oder wenig Spanisch, wird dennoch
mit Geduld, Humor, Händen und Füssen kommuniziert. Obwohl selbst BilligtouristInnen für KubanerInnen
äußerst vermögend wirken müssen (durchschnittlicher Lohn 14 Euro/Monat), ist Havanna eine sichere Stadt.
Selbst nachts, auf dem Rückweg zur Privatunterkunft (Casa Particular - eine authentische und günstige
Alternative zum Hotel), passieren kaum Raub- oder Gewaltverbrechen. Viele Einheimische scheinen trotz
trister Wirtschaftslage und wenig Perspektive eine optimistische, respektvolle und fröhliche Grundhaltung an
den Tag zu legen.
Besucht man den historischen Kern Vieja, fällt der vergleichsweise gute Zustand der Gebäude auf: Unter der
Leitung des Stadtkonservators E.L. Spengler wurde seit 1985 mit Hilfe der UNESCO und ausländischer
Sponsoren denkmalgerecht saniert, dennoch ist Vieja ein bewohntes und lebendiges Viertel. Weitere
angrenzende Viertel - wo vielerorts an wunderbaren neoklassizistischen, Art-deco- oder modernen
Bauwerken der Zahn der Zeit nagt - sollen ebenfalls saniert werden. Aus Geldmangel bleiben diese
Bestrebungen jedoch meist unvollendet.
Verlässt man Havanna über die ebenfalls nie vollendete Autobahn oder Landstraßen, deren
Erhaltungszustand von gut bis zu "Feldweg" reicht, kann man mittels (teurem) Mietauto oder den lokalen
Buslinien (komfortabel, aber recht unflexible Fahrpläne) die restliche Insel bereisen. Eine gute Karte ist
empfehlenswert, da die Ausschilderung oft fehlt. Als Ziele bieten sich z.B. an: Santiago de Cuba, Geburtsort
des farbenfrohen karibischen Karnevals, Santa Clara, revolutionsgeschichtlich bedeutsame Gedenkstätte für
"Che" Guevara, Trinidad, dessen kolonialer Charme suggeriert, die Zeit wäre stehengeblieben, oder
Cienfuegos, eine Stadt auf einer Landzunge, deren Bucht bereits 1494 von Kolumbus beschrieben wurde.
Neben Sehenswürdigkeiten bietet sich fast überall in Kuba die Gelegenheit an der Küste zu baden oder
Wassersportarten zu betreiben. Im Westen ist ein Mekka des Klettersports und der Speläologie
(Höhlenforschung) entstanden - rund um die charmante Kleinstadt Viñales kann man in den Mogotes des
Karstgebirges klettern, in Höhlen wandern und tauchen.
Viele Menschen denken bei Kuba an Zigarren, Rum, polierte amerikanische Straßenkreuzer aus den 50er
Jahren, Hemingway, Che Guevara, Kommunismus oder karibische Strände. Diese Klischees werden in Kuba
zwar bedient, und vielleicht reduzieren sich die Erlebnisse von Club-UrlauberInnen - der überwiegende
Prozentsatz der TouristInnen - auf diese wenigen Impressionen. Bereist man Kuba jedoch individuell oder in
einer geführten Gruppenreise, offenbart sich eine enorme Vielfalt an Landschaft, Geschichte, Kultur,
Mentalität, Lebensfreude und möglichen Aktivitäten.
Infobox
DI Ulrich Pont war von 2002 bis 2011 als Tutor und Studienassistent an der Abteilung Bauphysik und
Bauökologie tätig. Der studierte Architekt arbeitet seit März 2011 als Assistent an der Abteilung Bauphysik
und Bauökologie und begeistert

Kurzfassung englisch:
see German version

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.