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F Resch:
"On the validation of credit rating systems";
Supervisor, Reviewer: W. Aussenegg, G. Winkler; Institut für Managementwissenschaften, 2011; oral examination: 2011-06-22.

Klassische Methoden zur Beurteilung der Qualität von PD (Probability of Default) Schätzern - die ein zentrales Ergebnis von Systemen zur Bonitätseinstufung von Kundenforderungen sind, wie sie von Industrieunternehmen und Finanzinstituten verwendet werden - haben mehrere Nachteile. So berücksichtigen sie idR die Diskretheit der Ausfallsverteilung nicht, sondern basieren oft auf Normalapproximationen. Des Weiteren werden vorhandene Abhängigkeitsstrukturen zwischen Ratingklassen sowie auch innerhalb von Ratingklassen nicht konsistent abgebildet. Klassische Methoden erlauben es auch nicht, die Qualitätsabschätzung einzelner Ratingklassen mit der Qualitätsbeurteilung für ein ganzes Rating Systems zu kombinieren. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, durch Adaptierung existierender Testmethoden zur Qualitätsbestimmung von PD Schätzern sowie durch die Entwicklung neuer Tests die beschriebenen Nachteile klassischer Methoden zu reduzieren bzw. zu beseitigen.

Zunächst werden zur Bestimmung der Qualität von Ratingsystemen, auf Basis bestehender klassischer Testprozeduren, neue hybride Tests entwickelt, um so die Vorteile exakter und approximativer Tests zu kombinieren. Danach werden erstmals joint Tests konstruiert, die auch Abhängigkeitsstrukturen in Ausfällen berücksichtigen. Und schließlich werden joint Tests und multiple comparison Tests kombiniert, um nicht nur eine globale Qualitätsaussage über ein gesamtes Ratingsystem, sondern auch Qualitätsaussagen über einzelne Ratingklassen zu erhalten (inkl. Berücksichtigung von Abhängigkeiten in den Ausfällen). Anzumerken ist, dass die neu entwickelten Tests, neben ihrer wissenschaftlichen Bedeutung, auch von unmittelbarem praktischem Nutzen sind. Neben der Qualitätsbeurteilung von Ratingsystemen im Finanz-Managementprozess kann das gewonnen Wissen auch für die Qualitätsbeurteilung von Ausfall-Schätzern in anderen Systemen zum Einsatz kommen (z.B. für den Maschinenpark in Produktionsprozessen).