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Vorträge und Posterpräsentationen (ohne Tagungsband-Eintrag):

A. Aigner:
"Fertig und für immer fixiert? Architektur, Aneignung und Veränderung";
Vortrag: UD-Vortragsreihe 'Wohnen als Praxis' HCU Hamburg, Hamburg (eingeladen); 13.06.2012.



Kurzfassung deutsch:
Architekten tendieren dazu, ein Gebäude nach Fertigstellung als fertig und vollkommen zu sehen. Die fotografische Inszenierung von menschenleeren Neubauten in der Fachpresse und das Verfassen von Architekturkritiken vor jeder Nutzung unterstreichen diese Haltung. Wenn Bewohner das von Architekten Vorgegebene sodann adaptieren, verändern, dekorieren und individualisieren, wird dies oft als störender Eingriff, ja als Entstellung des Werks begriffen.
Eine andere Perspektive wäre: Gebäude als unfertig und als Gegenstand von ständiger Überformung zu sehen; die Nutzer als nachträgliche und letztlich nicht (ganz) kontrollierbare Gestalter miteinzukalkulieren, und die Anpassung an sich verändernde Bedürfnisse, sich wandelnde
kulturelle und technologische Standards als etwas Normales zu verstehen.
Anhand verschiedener Fallbeispiele und Hausbiografien werden in diesem Vortrag unterschiedliche Haltungen zu nutzerseitiger Aneignung herausgearbeitet. Es wird die Frage aufgeworfen, wie mit der Kluft zwischen Architekten- und Laiengeschmack umgegangen werden kann, wie viel an Vorschrift und avancierter Ästhetik den Nutzern im sozialen Wohnbau zugemutet werden kann.

Schlagworte:
Architektur, Veränderung, Aneignung, Wohnen als Praxis

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.