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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

D. Hanic:
"Grenzüberschreitende Projektentwicklung -Thesen zur Erschließung der Vorteile-Am Beispiel der grenzüberschreitenden Wirtschaftsparks";
Betreuer/in(nen): D. Wiegand; Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen (E260), 2012; Abschlussprüfung: 17.04.2012.



Kurzfassung deutsch:
Der Markt mit Wirtschaftsparks ist in Österreich annähernd gesättigt. Grenzüberschreitende Wirtschaftsparks stellen ein Nischenprodukt dar. Die meisten Projektideen für grenzüberschreitende Wirtschaftsparks in Europa stammen aus den Umbruchjahren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. In Deutschland ist die Idee immer noch aktuell.
Die Rahmenbedingungen haben sich seitdem entscheidend geändert.
Haben grenzüberschreitende Wirtschaftsparks signifikante Vorteile gegenüber anderen Wirtschaftsparks und wie sind diese Vorteile zwischen den Akteuren aufgeteilt? Wie sehen diese Vorteile vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen aus? Gibt es einen Erfolgsschlüssel für die Projektentwicklung? Es wurden explorative Fallstudien von ausgewählten, grenzüberschreitenden Wirtschaftsparks in Österreich und Deutschland durchgeführt. Diese hatten den Charakter einer deskriptiven Voruntersuchung. Die grenzüberschreitenden Wirtschaftsparks wurden systematisch charakterisiert und analysiert. Die Analyse der Standort-(Rahmen)bedingungen erfolgte in Anlehnung an die von Havlicek (2008) vorgestellte Systematik, die einzelnen Vorteile wurden nach der Theorie der generischen Wettbewerbsstrategien von Porter (1980) klassifiziert, der Typ der Grenze nach ihrer Durchlässigkeit in Anlehnung an Girtler (1982). Als Hauptquelle dienten Experteninterviews, ergänzt um andere Methoden der empirischen Sozialforschung (v.a. qualitative). Basierend auf den Schlussfolgerungen wurden durch Induktion Rückschlüsse auf die Gesamtheit gebildet und Thesen geäußert. Der Fokus lag auf der betriebswirtschaftlichen Seite.
Grenzüberschreitende Wirtschaftsparks eignen sich für Unternehmen die eine Wettbewerbsstrategie der Kostenführerschaft anstreben. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs waren an der Grenze zu den neuen Märkten v.a. Vorteile, die sich aus harten lang- und mittelfristigen Standortfaktoren ergeben haben, relevant. Durch den Integrationsprozess sind nun nur mehr die weichen, boden- und territorialgebundenen Vorteile tangibel. Zwischen integrierten Wirtschaftsräumen sind v.a. Unterschiede in Rechtssystemen relevant.
Zu den größten Vorteilen, die sich bei der Projektentwicklung von grenzüberschreitenden Wirtschaftsparks ergeben, zählen politische Unterstützung und "Gute Adresse". Der Projektentwickler kann zugleich eine Kostenführerschaft- als auch Differenzierungsstrategie verfolgen. Aus langfristiger Sicht ist nur Kostenführerschaft tragbar.
Es gibt keinen einheitlichen Erfolgsschlüssel. Allgemeingültige Thesen: Politische Unterstützung auf allen Ebenen ist Voraussetzung; Grenzüberschreitende Wirtschaftsparks sind ein spezifisches kurzlebiges Produkt, der Verzug in der Fertigstellung kann ein Umdenken des gesamten Projekts zur Folge haben; Sie müssen ein klares USP haben, dass sie von den einfacher zu entwickelnden Wirtschaftsparks im Inland unterscheidet um Mehrkosten zu rechtfertigen; Grenzüberschreitende Konzeption reicht nicht als USP bei etablierten Binnengrenzen der EU aus; Flexibilität in Parzellenzuschnitten und Zielgruppen ist besonders wichtig; Die interkulturellen Unterschiede und die öffentliche Akzeptanz sind nicht zu unterschätzen; Die Abschaffung von institutionellen Barrieren kann die Entwicklungskosten senken und die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs steigern.

Kurzfassung englisch:
The market with business parks in Austria is almost saturated.
Cross-border business parks are a niche product. Most project ideas for cross-border business parks in Europe were born in the upheaval years after the fall of the Iron Curtain. The conditions have changed crucially since then.
Do cross-border business parks have significant advantages over other business parks, and how are these benefits distributed between the actors? How can these benefits be seen in the light of changed circumstances? Is there a key to success for project development? Exploratory case studies of selected cross-border business parks in Austria and Germany have been made. They had the character of preliminary descriptive studies. The crossborder business parks have been systematically characterized and analyzed. The analysis of the location (frame) conditions was based on Havliceks (2008) presented system, the individual benefits were classified under the theory of generic competitive strategies of Porter (1980), the type of border with its permeability is based on Girtler (1982). Expert interviews served as the main source, supplemented by other methods of empirical social research (mainly qualitative). Via inductive reasoning and based on the argumentation conclusions were drawn on the whole subject and thesis expressed. The focus lies on the business side.
Cross-border business parks are suitable for companies seeking a competitive strategy of cost leadership. After the fall of the Iron Curtail especially the benefits resulting from hard long and medium factors were relevant at the border to the new markets.
Through the integration process only the soft land- and territorial-bound benefits are tangible now. Between integrated economies particularly differences in legal systems are relevant. The biggest advantages that arise during project development of cross-border business parks are political support and "good address". The project developer can also pursue cost leadership as well as differentiation strategy. For long-term perspective only cost leadership is sustainable though. There is no single key to success. General valid propositions:
Political support at all levels is essential; Cross-border business parks are a specific short-living product, a delay in the completion may cause the need of rethinking the entire project; They must have a clear USP that distinguishes them from the easier-to-developing inland-business parks to justify the additional costs; Cross-border-conception is not sufficient as a USP at established borders of the EU; Flexibility in parcelling and target groups is especially important; The cross-cultural differences and public acceptance are not to be underestimated; Removal of institutional barriers can lower development costs and increase the likelihood of success.

Schlagworte:
Wirtschaftspark; EU; Grenzüberschreitend


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_210554.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.