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Doctor's Theses (authored and supervised):

D. Baillie:
"Improving risk management: Integrating and forecasting behavioral aspects";
Supervisor, Reviewer: W. Aussenegg, E. Kirchler; Institut für Managementwissenschaften, 2012; oral examination: 2012-06-14.



German abstract:
Die Analyse von finanzwirtschaftlichen Phänomenen sowie die Entwicklung finanzwirt-schaftlicher Bewertungsmodellen passiert häufig auf der Annahme rational agierender Indivi-duen (neoklassischer Modellierungsansatz). In der Realität agieren Individuen aber nicht im-mer völlig rational. So genannte cognitive biases können zu erheblichen Fehlbeurteilungen und falschen oder zumindest nicht optimalen Entscheidungen führen. Behavioral Finance ist in diesem Zusammenhang ein wachsender Zweig innerhalb der Finanzierungslehre, der vor allem auch durch den Wirtschaftsnobelpreis von Daniel Kahneman in 2002 zusätzlichen Auftrieb erhalten hat. Innerhalb der (vielen) cognitive biases spielt, wie dies auch Kahneman betont, die Selbstüberschätzung (overconfidence) eine sehr große Rolle. Unternehmen sind, unabhängig von der Branchenzugehörigkeit, einer Vielzahl finanzwirtschaftlicher Risiken (insbesondere durch Währungs-, Rohstoffpreis- oder Zinsschwankungen) ausgesetzt. Die Fehleinschätzung solcher Risiken - oft ausgelöst durch overconfidence - kann für Unternehmen fatale Folgen haben.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Beitrag zur Integration potentieller Verhaltensver-zerrungen von Akteuren im Risikomanagement zu leisten. Dabei geht es im konkreten um die Frage, ob und wie overconfidence sowie der häufig parallel beobachtbare Disposition Effekt (Erfolge werden zu früh realisiert, Verluste hingegen zu spät) gemessen und prognostiziert werden können. Die aus der Beantwortung dieser Frage gewonnenen Erkenntnisse können dann als Basis für die Generierung entsprechender Frühwarnsysteme dienen.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.