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Vorträge und Posterpräsentationen (ohne Tagungsband-Eintrag):

B. Lendl:
"Sprengstoffdetektion aus der Ferne mittels stand-off Raman Spektroskopie";
Hauptvortrag: Herbsttagung 2012 des Verreins Österreichischer Lebensmittel- und Biotechnologen in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Analytische Chemie, Tulln (eingeladen); 21.11.2012.



Kurzfassung deutsch:
Stand-off Raman Spektroskopie beschreibt eine Analysenmethode, bei der der Anwender mit dem Messsystem in sicherer Entfernung zur Probe Untersuchungen durchführen kann. Dieser Umstand ist besonders bei schwer erreichbaren und/oder gefährlichen Substanzen vorteilhaft. Normalerweise wird dabei aber nur Information von der Oberfläche des zu untersuchenden Objekts gewonnen, außer diese sind optisch transparent. Dies ist aber bei heiklen Angelegenheiten, wie z.B. der Untersuchung von verdächtigen Behältnissen mit potenziell explosivem Inhalt von großem Nachteil, denn optisch nicht transparente Verpackungsmaterialien lassen kein Signal durch oder geben aufgrund von Floreszenz selbst zu hohe Signale, die den Inhalt maskieren. Bei Spatially offset Raman spectroscopy (SORS) wird inelastisch gestreutes Licht (Raman) lateral verschoben zum Fokuspunkt des Anregungslasers aufgenommen [1]. Durch Kombination dieser Technik mit multivariaten Auswertungsmethoden ist es möglich, reine Raman Spektren von Stoffen hinter dem Verpackungsmaterial zu erhalten.
So kann mit einem Testsystem aus NaClO3 in einem opaken Plastikbehältnis bewiesen werden, dass Tiefenauflösung durch SORS auch in 12 m Entfernung möglich ist. Weiters kann durch diese Technik auch ein großer Nachteil der Raman Spektroskopie verbessert werden, die Fluoreszenz. Dazu wurden Plastikgefäße mit fluoreszierenden Oberflächen untersucht, in denen 2-Propanol und H2O2 gefüllt waren. Die Ergebnisse zeigen, dass durch Kombination von SORS und stand-off Raman trotz der starken Fluoreszenz der Oberfläche ein Spektrum des Inhalts erhalten werden kann.
Die Erkenntnisse dieser Untersuchungen sind überall dort interessant, wo gefährliche Proben, wie z.B. Bomben oder chemische Gefahrstoffe in verschiedensten Behältnissen durch optisch nicht transparente Verpackungen analysiert werden sollen. Die Kombination aus SORS und stand-off Raman erlaubt uns eine Analyse solcher potenzieller Gefahren aus sicherer Entfernung, sodass Risiken vermieden werden können.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.