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Diploma and Master Theses (authored and supervised):

M. Brandstötter:
"Conceptual Tool-Development for the Associative Enquiry of National Legal Regulations and Corresponding EU Directives";
Supervisor: T. Grechenig, B. Horn; E183/1, 2012.



English abstract:
The purpose of the directive as a legislative act adopted by the EU (European Union) is to harmonize the European law by setting basic objectives to be met. The national au-thorities have the possibility to adjust the law within a given scope. One drawback of this legislative instrument is that no trivial traceability of implementa-tions of directives exists. Certain aspects of such an act can be implemented differently in different member states of the EU. Furthermore, the implementation of one part of a directive may be spread over several national acts. Therefore, a concept for the realiza-tion of an (web) application enabling the traceability of directive implementations across the European Union is the central aim of this thesis.
At the beginning, boundary conditions and necessary basic decisions were evaluated. This includes issues like how the 23 official Union languages can be used to reach the biggest user community, how the content can be maintained and how up-to-dateness can be ensured. One data model combining specific peculiarities of the different law systems was de-fined. The decision was to construct documents in a tree-based manner for enabling the representation of implementations at different hierarchical layers. For this purpose, sub-parts for tree nodes and textparts for leaves were identified as major document ele-ments. In a next step, legal databases of Austria and the EU were analyzed to define require-ments a Europe-wide legal database has to fulfill.
Documents have to be imported to the system and implementations of directives in national acts have to be defined. To offer a usable application, efficient search possibilities for document and text search need to be available. Additionally, an authentication concept has to be developed to restrict the access to sensitive data. Up-to-dateness and correctness of data is of major importance for the acceptance in the public.
Based on the gained information, a prototypical implementation as a proof-of-concept was developed. One central part of this prototype was the extraction of data from exist-ing legal databases. For each law source, another algorithm was developed to gather information presented at the national institutions web pages. The extracted documents are stored in a tree-based format as XML-files and are stored in the database. A web application was implemented fulfilling the identified requirements. Afterwards a concise testing on functionality and performance identified high database resources needed due to the detailed data model as a bottleneck for the overall application performance.

German abstract:
Das Ziel einer EU-Richtlinie ist die Harmonisierung des Europarechts. Zu diesem Zweck werden grundlegende Ziele festgelegt. Die nationalen Behörden haben bei der Umsetzung einen gewissen Spielrahmen bei der Ausgestaltung der Umsetzung. Ein Nachteil dieses legislativen Instruments ist, dass die Nachverfolgung der Umsetzung einer Richtlinie be-sonders in fremden Ländern nur erschwert möglich ist. Bestimmte Teile einer Richtlinie können auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden.
Ebenso kann ein Teil einer Richt-linie in verschiedenen Gesetzen implementiert sein. Ziel dieser Arbeit ist es daher, ein Konzept zur Realisierung einer Web-Applikation zur Nachverfolgung der Umsetzung von EU-Richtlinien im Kontext der Europäischen Union zu entwickeln.
Zu Beginn wurden Rahmenbedingungen und grundsätzliche Designentscheidungen ana-lysiert. Beispielsweise geht es um die Frage, wie die 23 offiziellen Unionssprachen ge-nutzt werden können, um eine größtmögliche Anzahl an Nutzern anzusprechen. Ebenso wurde evaluiert, wie die Daten gewartet und deren Aktualität gewährleistet werden kann.
Ein Datenmodell, das die spezifischen Eigenheiten der verschiedenen Rechtssysteme kombiniert, wurde entwickelt. Die Dokumente werden dabei in einer Baumform darge-stellt. Auf diese Weise können die Umsetzungen einer Richtlinie auf der jeweiligen Hie-rarchieebene des Dokuments gespeichert werden. Subparts als Knoten und Textparts als Blätter des Baums wurden als die zentralen Elemente eines Dokuments definiert.
Im nächsten Schritt wurden die Gesetzesdatenbanken der EU und von Österreich analy-siert, um Anforderungen an eine EU-weite Rechtsdatenbank zu definieren. Dokumente müssen importiert und Umsetzungen von Richtlinien in nationale Gesetze festgelegt wer-den können. Geeignete Suchfunktionen für Dokumente und für Rechtstexte werden imp-lementiert werden. Ebenso muss es ein Berechtigungskonzept geben, um sensible Daten vor unerlaubter Veränderung zu schützen.
Aktualität und Richtigkeit der Daten ist ebenso ein wichtiger Faktor für die Akzeptanz der Applikation.
Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein Prototyp entwickelt, um die Umsetzbarkeit zu demonstrieren. Ein entscheidender Teil dessen ist das Einlesen der Do-kumente von bestehenden Rechtsdatenbanken. Für jede Datenbank wurde ein eigener Algorithmus entwickelt, um die Informationen zu extrahieren. Die Dokumente werden in der Baumform in eine XML-Datei und in der Datenbank abgespeichert. Die Web-Applikation wurde basierend auf den Anforderungen umgesetzt und abschließend auf Funktionalität und Performance getestet. Aufgrund der detaillierten Speicherung eines Dokuments stellte sich der Datenbankzugriff als Engpass heraus und kann speziell bei großen Dokumenten zu längeren Wartezeiten führen. Generell wurde gezeigt, dass unter Berücksichtigung diverser Rahmenbedingungen die Entwicklung einer EU-weiten Rechtsdatenbank machbar ist

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.