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Wissenschaftliche Berichte:

B. Hörl, H. Dörr, N. Hermann, A. Romstorfer, A. Trauner, M. Wanjek, N. Zeleny:
"Metro.Freight.2020 - Transportmittelauswahl für die mittelbetriebliche Wirtschaftt - Strategie zur Stärkung und effizienten Nutzung der Schieneninfrastruktur in Ballungsräumen";
Bericht für Bundesministerium für verkehr, Innovation und Technologie (Hrsg.); 2012; 198 S.



Kurzfassung deutsch:
Kurzfassung der Ergebnisse im Projektporträt:
Ausgehend von einer systematischen und umfassenden Aufbereitung von methodischen Ansätzen zur Raumgliederung, zur Beurteilung der Qualität von Infrastrukturnetzen (Schiene und Straße) sowie der Bewertung der Qualität der Anschlussbahnbedienung wurde in aus-gewählten Untersuchungsräumen Stadtregionen Österreichs (Vorarlberg, Wien, Linz-Wels-Steyr und Graz) eine weitreichende Analyse der gütertransportrelevanten Eisenbahnnetze, der Schienenanbindungspunkte von Verladerstandorten, der relevanten Straßeninfrastruktur (als Konkurrenzverkehrsträger) und der Intermodalen Knoten (Terminals des kombinierten Verkehrs, Häfen) durchgeführt.
Die gewählte Breite der Analyse, die mit den vier untersuchten Stadtregionen unterschied¬liche wirt¬schaftliche, infrastrukturelle, räumliche und logistische Bedingun¬gen für Anschluss¬bahnen abdeckt, ermöglichte es, für Eisenbahnnetze in Stadtregionen, über wel¬che Schienenanbindungspunkte bedient werden, Empfehlungen abzugeben. Die Empfehlungen fokussieren sich dabei auf Maßnahmen, die zum Ziel haben, einerseits technisch und wirt-schaftlich operable Schienenanbindungspunkte und andererseits potentiell geeignete Schienenanbindungspunkte für die Zukunft abzusichern und verstärkt für Quell- und Zieltransporte aus den / in die Stadtregionen zu nutzen. Hier ist einerseits eine verstärkte Integration von Betriebsansiedlungspolitik, Raumplanung, Infrastrukturplanung und von Ver-laderansprüchen mit einer koordinierten Wirtschafts-, Flächen- und Infrastrukturpolitik und mit Instrumenten der Raumplanung zu gewährleisten. Andererseits ist für die Schieneninfra-struktur, die in den Stadtregionen stark von den Ansprüchen des ÖPNV dominiert wird, ein Trassenmanagement notwendig, welches dem (stadtbezogenen) Güterverkehr auch den erforderlichen Stellenwert einräumt. Auch ein Ausbau von Schienentrassen durch Gleiszu-legungen für die Güterbedienung ist dabei anzusprechen.
Aber ebenso sind die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen aufgerufen, mit flexibleren Zugange-boten und mit auf die Verladerlogistik abgestimmten Bedienungsformen einen Beitrag leisten. Hierfür ist aller¬dings ein umfas¬sender zeitgerechter Datenaustausch Voraussetzung. In dieser Hinsicht ergeben sich mittels RFID-Technologie zunehmend Möglichkeiten, dies auch für die Schiene nutzbar zu machen. Außerdem können auch für Kurzstreckenverkehre, die mit Direktzügen zwischen Gleis¬anschlüssen gefahren werden, durchaus wirtschaftliche und attraktive Bedingungen gegeben sein. Die Entschei¬dung für die Schiene bei der Trans-portmittelwahl ist nicht zuletzt abhängig davon, welche Bedingungen am anderen Ende der Transportkette gegeben sind. Hier ist die Verkehrspolitik in die Pflicht ge¬rufen, nachgefragte Relationen im Wagenladungsverkehr - auch grenzüberschreitend - bis zum Emp¬fänger netz-politisch abzusichern, damit Verlader in den Ausbau ihrer Anschlussgleise auch investieren können.
Eine Absicherung von Schienengüterverkehren in Stadtregionen ist nur mit einer koordinier-ten Vorgangsweise zwischen Raum- und Verkehrsplanung für die Zukunft möglich. Dabei können folgende methodische Bausteine, die in der Studie erarbeitet wurden, einen Beitrag liefern:
. die Verkehrszellen-Ebenen Stadtregion, Sektoren, Zonen und Agglomerate als für Maß-nahmenbündel jeweils adäquate Handlungs- und Eingriffsräume der Akteure
. Die multimodale Netztopologie integriert in ihrer Darstellung der Güterverkehrsinfrastruktur alle Transportmodi. Sie sollte sich künftig auf einen verkehrs-trägerübergreifenden öffentlichen Netzgraphen stützen können.
. die Agglomerats-Typologie beschreibt die typischen Ausgangslagen und Entwicklungs-richtungen der güterverkehrsgenerierenden Verkehrszellen
. Die Raumstrukturen (Superstruktur in ihrer Haupteigenschaft als Verkehrsgenerator, die Infrastruktur mit ihren Kapazitätsangeboten und die Metastruktur als nichtbeteiligte, aber extern be¬troffene Siedlungs- bzw. Nutzungsstrukturen) dienen als Zielscheiben und Ein-griffsobjekte für Maßnahmen.

Kurzfassung englisch:
Abstract:
The research project "METRO.FREIGHT.2020" analyses the possibilities of optimal utilization on still dense rail networks within the metropolitan regions in Austria (Vienna, Linz, Graz and the Rhine-Valley in Vorarlberg). It develops an adapted freight transport concept considering efficiency, environmental and infrastructure based objectives having a focus on the choice of transport means for shippers with the perspective on coming transport technologies.
In many European metropolitan areas the rail tracks of the high-industrial period were removed, mostly those serving industries and supply. They were used for public transport, closed down or transformed for other land uses. The main reasons for this development probably are de-industrialization of inner cities and centralization of supply facilities (wholesale markets, shopping centers). Simultaneously, with motorization in urban areas, the road network and an efficient public transportation system under ground or on dedicated tracks were expanded and improved. These have been the major tasks for the Transport Planning Authorities.
The research project "METRO.FREIGHT.2020" analyses the possibilities of optimal utilization of the first and the last miles on the still dense Austrian railways in urbanized areas, and options for short transport chains (under 120 km) on the rails. The principal goal is to find handy arguments for transport policy and feasible technical solutions which sustain an economic evaluation. With a view of the ongoing closing-down of disperse located track connections, the project aims at finding models for an efficient future utilization, parallel and also additional to the current development of the transportation sector. Network solution initiatives of carriers and loaders and existing (niches) offers both at home and abroad are addresses in the project.
The project has three phases. The first phase explores as research areas the most industrial relevant metropolitan regions in Austria, as there are the Vienna region, the metropolitan triangle Linz-Wels-Steyr, the styrian capital region Graz and the urbanized region of the Rhine-Valley in Vorarlberg. During the first phase within the metropolitan regions in question clusters of goods traffic generating industrial locations were identified and zoned into freight service areas, in order to find specific shift potentials towards the rail.

Schlagworte:
Anschlussbahnen Gleisanschlüsse Modal Split Transportlogistik Stadtlogistik Standortpolitik Betriebsstandorte Schienengüterverkehr


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_216046.pdf



Zugeordnete Projekte:
Projektleitung Bardo Hörl:
METRO.FREIGHT.2020 - Transportmittelauswahl für die mittelbetriebliche Wirtschaft - Strategie zur Stärkung und effizienten Nutzung der Schieneninfrastruktur in Ballungsräumen


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.