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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

F. Dembski:
"Vista. Strategische Sichtbeziehungen im urbanen Raum als Einflussgröße für Orientierung und Wegfindung. - Paris/Venedig-";
Betreuer/in(nen): C. Czerkauer-Yamu, A. Voigt; Interdisciplinary Centre for Spatial Simulation and Modelling, 2013; Abschlussprüfung: 20.06.2013.



Kurzfassung deutsch:
Stadt und Architektur stehen in einem untrennbaren Verhältnis zueinander. Der Stadtraum beruht auf dem konstituierenden Ordnungsprinzip geometrischer Objekte die selbstähnlich und multiskalar sind (Batty und Longley 1994, Frankhauser 2004, Czerkauer-Yamu 2007, 2011, 2012). Dieses Ordnungsprinzip gehorcht einer hierarchischen Logik, welche auf einer Kaskade ähnlicher Elemente verschiedener Maßstabsebenen - das heißt verschiedenen Ebenen von Detailgenauigkeit - basiert. Im urbanen Kontext sind das beispielsweise: Haus, Block, Stadtviertel, Gesamtstadt - oder aber auch: Pfad, Wohnstraße, Nebenstraße, Hauptstraße, Boulevard, Durchgangsstraße, Autobahn. Dabei drücken verschiedene Hierarchiestufen verschiedene Maßstäblichkeiten der Fortbewegung (im weiteren Sinne der Orientierung) aus (vgl. Stephen Read, abgerufen 2011). Räumlich funktionale Muster von Städten stehen in einem Zusammenhang zwischen Raumnutzung und Bewegungsmuster (Hillier 1996, Hillier und Hanson 1984, Czerkauer-Yamu et al. 2011). Dieser Zusammenhang muss bei der Entwicklung von nachhaltigen Städten berücksichtigt werden. Generell kann behauptet werden, dass sich unterschiedliche Maßstabsebenen bedingen und funktional ineinander greifen (Multi-Level-Interactions; Pumain 2006). Weiters verweist die Idee der Multi-Skalarität auf die Komplexität der gebauten Umwelt. Fragestellungen und Herausforderungen unterliegen einem komplexen Sachverhalt und können nur durch die Verwebung und Verquickung der Maßstäbe (hierarchisches Prinzip) in der Planung und im Entwurf gelöst werden. Dies wiederum führt zu zwei Ansätzen: Bottom-up und Top-down. Planungen verfolgen oft einen Top-down-Ansatz; Selbstorganisationsprozesse (z.B. Nutzerverhalten der städtischen Bevölkerung) einen Bottom-up-Ansatz. Städte vereinen beides.

In dieser Arbeit wird beidem Rechnung getragen. Außerdem wird die Beziehung des architektonischen Objekts zur Stadt und vice versa in diesem Zusammenhang kontextualisiert.In zwei Städten Venedig (SS. Giovanni e Paolo) und Paris (Place de la Bastille) werden temporäre architektonische Interventionen (Pavillons mit einer Fassade aus Spionspiegel) implementiert. Diese bilden die Schnittstelle und das Verbindungselement zwischen dem Individuum (dem Benutzer), der Architektur und der umgebenden Stadt.

Schlagworte:
Stadt, Architektur, strategische Sichtbarkeit, Orientierung und Wegfindung


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_218621.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.