[Back]


Contributions to Books:

J. Bröthaler, G. Gutheil-Knopp-Kirchwald, P. Mayerhofer, S. Schönfelder:
"Hierarchische Analyse der fiskalischen Langzeitwirkungen von Stadtentwicklungsprojekten";
in: "Jahrbuch Raumplanung 2013", NWV Neuer Wissenschaftlicher Verlag, Wien/Graz, 2013, ISBN: 978-3-7083-0890-6, 137 - 153.



German abstract:
Angesichts der demografischen Entwicklung und gleichzeitig tendenziell knapper werdender öffentlicher Budgets stellt sich für Gemeinden zunehmend die Frage, unter welchen Bedingungen sie sich weitere Siedlungsentwicklungen leisten können. In neuen Stadtentwicklungsgebieten entsteht eine Nachfrage nach Infrastruktur, die der öffentlichen Hand nicht zu unterschätzende Investitions- und Betriebsausgaben verursacht. Gleichzeitig leisten aber auch die neu zusiedelnden Einwohner und Beschäftigte direkt oder indirekt über Gebühren und Steuern ihren Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Leistungen. Von welchen Faktoren ist es nun abhängig, ob sich im Gemeindebudget ein Überschuss oder ein Defizit aus einer konkreten Planung niederschlägt?
Im Rahmen eines Forschungsprojekts der TU Wien in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung wurde anhand von Fallstudien ein Modell zur Abschätzung der langfristig (Betrachtungszeitraum 50 Jahre) zu erwartenden Kosten und Erträge, die aus der Erschließung und Besiedlung neuer Stadtteile für die Standortgemeinde resultieren, entwickelt.
Hinsichtlich der Hauptergebnisse können einige vermutete und aus der Literatur bekannte Zusammenhänge bestätigt und wesentliche Einflussfaktoren quantifiziert werden: So ist bei Zuzug keineswegs von automatischen Fiskalgewinnen aufgrund zusätzlicher Steuereinnahmen auszugehen, da diese durch Ausgaben für gebietsbezogene Infrastruktur (über)kompensiert werden können. Auch die Bebauungsdichte und der städtebauliche Kontext der Projektentwicklung beeinflussen das Ergebnis erheblich.
Tendenziell unterschätzte Faktoren sind zum einen die (laufenden) Folgekosten einer Gebietsentwicklung, die fast immer ein Vielfaches der Investitionsausgaben ausmachen, und zum anderen die "demografische Komponente", die bei weitgehend altershomogener Besiedlung kurzfristig Nachfragespitzen erzeugt und langfristig einen Anstieg der altersabhängigen Ausgaben verursacht.

Keywords:
Stadtentwicklung, Fiskalische Wirkungsanalyse, Kommunale Finanzplanung

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.