[Back]


Diploma and Master Theses (authored and supervised):

G. Bonvissuto:
"Volkswirtschaftliche Analyse der Auswirkungen des Biomasseanbaus auf die natürliche Ressource Boden";
Supervisor: M. Getzner; Fachbereich für Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik, 2013; final examination: 2013-04-30.



English abstract:
Fossil resources for energy production are getting less and less and also the impact on nature due to their use is getting worse. To stop these developments the government of the province of Lower Austria (NÖ) published a document called "NÖ Energiefahrplan 2030" in 2010. This document contains several goals to reduce the energy consumption, to increase the energy efficiency and the use of renewable energy.
The realisation of all these goals should eventually lead to an already overdue energy revolution. The only problem is that this energy revolution does not only have a good side with positive impacts for the conservation of nature, but also negative effects regarding the energy production out of biomass. The reason is the immense use of land. Intensified by the increase of population, this leads to conflicts in land use between energy production, food production and nature protection. Accordingly the natural resource soil is under big pressure of use.
Because of the described problems and the fact that renewable energy has lately been greatly criticised, the aim of this work is to analyse the "NÖ Energiefahrplan 2030" regarding its economic viability and thereby especially its economic impacts because of the energetic use of biomass. The chosen analysis for this examination is the cost-benefit-analysis. Due to the conflicts in land use, the focus of the examination lies on the ecosystem soil, which is considered an environmental good with special characteristics and hence makes an analysis under economic aspects really hard.
The result shows that, focusing on the influence of cultivating the soil with biomass on the achievement of the ecosystem soil, the negative aspects exceed the positive ones. Therefore the realisation of the goals cannot be recommended. So the presumption that as a first step a social change with a reduction of energy use is necessary is approved. The second step then can contain an expansion of the cultivation of biomass and of renewable energy in general. Not till then can the benefit-cost-relation of biomass cultivation get positive.

German abstract:
Die fossilen Ressourcen für die Energiegewinnung werden immer knapper und auch die mit ihrer Nutzung verbundenen Auswirkungen auf unsere Umwelt steigen gravierend an. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat das Land Niederösterreich im Jahr 2010 den "NÖ Energiefahrplan 2030" veröffentlicht. Es werden darin verschiedene Zielsetzungen zur Reduktion des Energieverbrauchs, zur Steigerung der Energieeffizienz und zum vermehrten Einsatz Erneuerbarer Energieträger festgelegt.
Die durch die Umsetzung dieser Ziele erhoffte 'Energierevolution` hat jedoch vor allem im Bereich der geplanten Ausweitung des Biomasseanbaus zur energetischen Nutzung auch seine Tücken, der Anbau von Energiepflanzen ist mit einem hohen Flächenverbrauch verbunden. In weiterer Folge kommt es, verstärkt durch das stetig ansteigende Bevölkerungswachstum, zu Flächennutzungskonflikten mit der Nahrungsmittel- und Werkstoffproduktion sowie dem Naturschutz. Folglich besteht ein enormer Nutzungsdruck auf der natürlichen Ressource Boden.
Aufgrund der beschriebenen Problematik und der Tatsache, dass vor allem die Erneuerbaren Energieträger in letzter Zeit aus ökologischer Sicht unter großer Kritik standen, untersucht diese Arbeit den "NÖ Energiefahrplan 2030" auf seine Volkswirtschaftlichkeit und dabei speziell auf seine volkswirtschaftlichen Auswirkungen durch den vermehrten Biomasseanbau zur energetischen Nutzung mithilfe einer Nutzen-Kosten-Analyse. Die Flächennutzungs-konflikte machen dabei das Teilökosystem Boden, das als Umweltgut über besondere Charakteristika verfügt und somit nur schwer volkswirtschaftlich bewertbar ist, zu der wesentlichen Wirkungsgröße dieser Untersuchung.
Das Ergebnis zeigt, dass unter ausschließlicher Berücksichtigung des Einflusses des Biomasse-anbaus auf die Leistungen des Umweltgutes Boden, die negativen Effekte die positiven übersteigen. Somit kann eine Umsetzung der geplanten Zielsetzung ohne zusätzliche Maßnahmen nicht empfohlen werden. Durch dieses Ergebnis wird die Annahme, dass es in einem ersten Schritt eines gesellschaftlichen Wandels und damit verbunden einer Abnahme des Energieverbrauchs bedarf, bestätigt. Erst in einem zweiten Schritt kann über den Ausbau der energetischen Nutzung von Biomasse beziehungsweise von Erneuerbaren Energieträgern im Allgemeinen nachgedacht werden und somit möglicherweise ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis des Biomasseanbaus erzielt werden.

Keywords:
ökonomische Bewertung, Ökosystemleistungen, Kosten-Nutzen-Analyse, erneuerbare Energieträger, Biomasse, ökologische Auswirkungen

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.