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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

S. Emrich, M. Scholz-Wäckerle:
"Machbarkeitsstudie: interdisziplinäre Forschungsprojekte im Bereich "Smart Cities"";
Vortrag: Wissenschaftstag der Fakultät für Raumplanung und Architektur, TU Wien, Wien; 07.11.2012; in: "Mehr-Wert Architektur & Raumplanung", (2012), S. 38 - 39.



Kurzfassung deutsch:
In den letzten Jahren hat das Thema "Smart Cities" international eine verstärkte Aufmerksamkeit erlangt. Dies ist einerseits sicherlich auch auf die laufende Diskussion um globale Erwärmung, Ressourcenbedarf und Nachhaltigkeit zurückzuführen. Andereseits öffnet die stetig voranschreitende Miniaturisierunq und Integration von Informationstechnologie ein riesiges Anwendungsspektrum. Dies schlägt sich unter anderem im EU Rahmenprogramm 7 nieder, welches für "Smart Cities" eine eigene Förderschiene vorsieht.
Um die Potentiale der TU Wien hinsichtlich eines interdisziplinären Großprojektes auszuloten, wurde diesbezüglich eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Angelegt war diese als TU-interne Kooperation zwischen dem Forschungszentrum "Energie und Umwelt", dem Institut für Wirtschaftsmathematik (Forschungsgruppe "Politische Ökonomie") und dem Fachbereich für Projektentwicklung und -management.
Ausgehend von einem hypothetischen Großprojekt - einer Simulation der gesamten TU Wien als Smart City - wurde vom Forschungszentrum eine Stichprobe von 21 Organisationseinheiten (Institute, Fachbereiche und Forschungsgruppen) ausgewählt. In Frage kamen primär Organisationseinheiten die Simulation im Bereich "Smart City" einsetzten.
Zur Informationserhebung wurden zwei aufeinander aufbauende Runden explorativer Interviews mit allen 21 Organisationseinheiten geführt. In der ersten Runde lag der Schwerpunkt vor allem darauf, eine solide Übersicht (Forschungsfragen, Lehre, Struktur, eingesetzte Methoden, Projekterfahrung etc.) über die Einheiten zu gewinnen. In der zweiten Runde stand die Vernetzung und Netzwerkanalyse im Vordergrund. Zur Gewichtung der Netzwerkverbindungen wurden von den Einheiten - subjektive
- Reihungen festgelegt.
Die fundamentale Erkenntnis des Projektes ist jene, dass das Vorhaben eine "gekoppelte Gesamtsimulation" zu erstellen nicht möglich ist. Dies ist vor allem durch die exponentiell steigende Komplexität bei der Koppelung von (Teil-) Modellen zu erklären. Technisch kommen noch zusätzliche Faktoren hinzu; die Fragmentierung der verwendeten Simulationsansätze (verschiedene Methoden sowie top-down vs. bottom-up) und die Vielzahl an unterschiedlichen Simulationsumgebungen/Programmen.
Als äußerst positiv muss hingegen das vorhandene Potential und die Bereitschaft für ein solches Vorhaben bewertet werden. Auch die Netzwerkanalyse brachte ein erfreuliches Bild der Forschungslandschaft an der TU Wien. So zeigte sich unter den befragten Einheiten - entgegen den formalen Strukturen - die Tendenz zum interdisziplinären Arbeiten (und Forschen). Weiters wurde bei der Clusteranalyse sichtbar, dass die Organisationseinheiten der Fakultät Architektur nicht nur einem, sondern zwei der drei Forschungsschwerpunkte zuordnenbar sind und außerdem, mit dem Fachbereich E260-3, sogar einen der zentralen Knoten im Netzwerk stellen.
Im Bezug auf die ursprüngliche Fragestellung, ein gemeinsames großes Forschung- & Simulationsprojekt im Bereich "Smart Cities", bedarf es jedoch eines verstärkten Wissensaustausches. Ohne diesen ist eine hinreichend enge, interdisziplinäre Vernetzung nicht möglich. Als Mittel zum Zweck sollten die Orgonisationseinheiten der TU Wien diese Vernetzung institutionalisieren und vor allem auch die Studierenden forciert an interdisziplinäres Denken und Handeln heranführen, etwa durch spartenübergreifende Lehre und eine frühe Einbindung in entsprechende Projekte.

Schlagworte:
Simulation, Smart Cities, Nachhaltigkeit, Case Study


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_222795.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.