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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

D. Wiegand, A. Kovacs, C. Körner:
"Datenbank zur Wohnhaussanierung";
Vortrag: Wissenschaftstag der Fakultät für Raumplanung und Architektur, TU Wien, Wien; 07.11.2012; in: "Mehr-Wert Architektur & Raumplanung", (2012), S. 52 - 53.



Kurzfassung deutsch:
Die Reduzierung von klimarelevanten Emissionen, wie z.B. Kohlendioxid-Emissionen bei der Wärmeversorgung von Wohnungen, ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, zu der die energetische Sanierung von Wohnhäusern einen wesentlichen Beitrag leisten muss.
Durch die Abwicklung einer enormen Anzahl von Förderanträgen für Wohnhaussanierungen verarbeitet der wahnfonds_wien jährlich umfangreiche Daten zu den Bau- und Baunebenkosten energetischer Sanierungen. Auch der Nutzen in Form von reduziertem Heizwärmebedarf oder eingesparten CO2-Emissionen wird dokumentiert.
Die Stiftungsprofessur Projektentwicklung und Projektmanagement der TU Wien entwickelte in enger Zusammenarbeit mit dem wohnfonds_wien eine datenbankbasierte Server-Applikation zur Erfassung der Kosten und Benefits von Wohnhaussanierungen. Das über einen Webbrowser bedienbare Programm ermöglicht nicht nur eine leichte Prüfung der Plausibilität von Förderanträgen respektive von angebotenen Bauleistungen und Kosten sondern auch die Ermittlung der mit Sanierungselementen (Fassade, Fenster, etc.) verbundenen Kosten zur Bauherrnberatung. Zusätzlich können die mit Förderungen erzielten Energie- und C02-Einsparungen ermittelt und damit die Wirksamkeit von Fördergesetzen im Bereich der Wohnhaussanierungen und die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Fördermitteln geprüft werden.
Lang- und mittelfristig wird nicht nur die Bauherrnberatung verbessert, sondern auch die Plausibilitätsprüfung von Förderanträgen vereinfacht. Zusätzlich bietet die Applikation eine einfache und präzise Auswertung zur Effizienz von Förderinstrumenten und ermöglicht Wirtschaftlichkeitsberechnungen aus Sicht der Bauherrnschaft. Damit wird ein Beitrag zur Verbesserung der Lifecycle Cost-Benefit Analysis geleistet.
Aufgrund einer Untersuchung der in Österreich standardisierten und der praktizierten Gliederungen für Kosten von Bauleistungen und Bauelementen bildet das entwickelte Datenmodell die mit Bauleistungen verbundenen Kosten strukturiert nach LB-HB und Bauelementen ab und verknüpft diese mit Benefits in Form von reduziertem Heizwärmebedarf und CO2-Emissionen. Das Modell ermöglicht ebenfalls Gebäudedaten nach Erstellungsdatum, Bauweise und Gebäudezustand und Sanierungsmaßnahmen insbesondere hinsichtlich Investitionsvolumen zu unterscheiden.
Um präzise Aussagen über Kosten und Benefits einer Wohnhaussanierung über Bauelemente treffen zu können, müssen dem Modell genügend Referenzdaten - also vollständig abgerechnete Sanierungsmaßnahmen - zugrunde liegen. Da ein Sanierungsfall mehr als 1500 Leisungspositionen umfasst stellt das Eingeben von allen abgerechneten Leistungspositionen einer gesamten Sanierungsmaßnahme einen erheblichen Zeit- und Personalaufwand dar. Darum unterstützt die Applikation die Dateneingabe mit einer teilautomatisierten Importfunktion und schlägt während der Eingabe aufgrund von Referenzdaten passende Aufteilungen von Bauleistungen zur Elementgliederung vor.
Eine weitere Herausforderung, die Summe der eingegeben Sanierungsmaßnahmen schnell und präzise auf die gewünschten Eckdaten zu filtern und für die jeweilige Problemstellung alle relevanten Sanierungsdaten inklusive relevanter Attribute anzuzeigen, wurde ebenfalls gelöst. Die Applikation aktualisiert die gefunden Sanierungsmaßnahmen während dem Verändern der Filterparameter automatisch und zeigt in verschiedenen Ansichten die jeweils relevanten Sanierungseckdaten gegliedert nach unterschiedlichen Aspekten (Ele- ment, Bauleistung) an. Eine Excel-Export-Funktion ermöglicht zusätzlich zahllose benutzerspezifische Ökoeffizienzanalysen sowie umfangreiche statistische Nachbearbeitungen.

Schlagworte:
Reduzierung von CO2-Emissionen, Sinnhaftigkeit von Fördergesetzen und Fördermitteln, Ökoeffizienzanalyse


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_222799.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.