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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

A. Dillinger:
"Einsatz des Instrumentes LEADER+ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) am Beispiel Niederösterreichs";
Betreuer/in(nen): G. Schimak; Fachbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung, 2006; Abschlussprüfung: 28.11.2006.



Kurzfassung deutsch:
LEADER+ - Liaison entre Actions des Developpement de l´ Economie Ruralist - ist eine der vier Gemeinschaftsinitiativen der EU in der Förderperiode 2000-2006. Sie ist ein Teil einer der ältesten europäischen Politiken, der Gemeinsame Agrarpolitik. Seit 1958 dient diese gemeinsame Politik dem Ausgleich von regionalen Disparitäten zwischen den Regionen der Mitgliedsländer. Finanziert wird LEADER+ durch den Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGL) - Abteilung Ausrichtung.
Mit dem Beitritt Österreichs 1995 zur Europäischen Union konnte die Förderschiene LEADER II, als Teil der Strategie zur Entwicklung des ländlichen Raumes, auch in Niederösterreich angewandt werden. An dieser ersten Umsetzungsphase LEADER II von 1995-1999 partizipierten zunächst sechs niederösterreichischen Regionen. In den Jahren 2000 bis 2001 veranlassten die positiven regionalen LEADER II - Impulse, mit 229 umgesetzten Projekten und einem Fördervolumen von rund 5,5 Mio. Euro, insgesamt 15 Regionen sich für die Folgeinitiative LEADER+ zu bewerben.
Die potenzielle LEADER+ Region muss geographisch, wirtschaftlich und sozial eine homogene Einheit bilden. Die Abgrenzung kann unabhängig von Verwaltungsgrenzen erfolgen. Eine LEADER+ Region darf grundsätzlich nicht mehr als 100.000 bzw. weniger als 10.000 Einwohner mit einer maximalen Einwohnerdichte von nicht mehr als 120 Einwohnern pro km² aufweisen. Weiters können Städte mit mehr als 20.000 Einwohner nicht Teil einer LEADER+ Region sein.
Die Gemeinschaftsinitiative LEADER+ in der EU Förderperiode 2000-2006 zielt, wie schon zuvor LEADER II, auf eine integrative und innovative Zusammenarbeit der einzelnen Wirtschaftssektoren ab. Dabei hat die qualitative Entwicklung und Steigerung der Erwerbsmöglichkeiten in der Land- und Forstwirtschaft eine besondere Bedeutung.
Im Vergleich zu anderen Gemeinschaftsinitiativen und Zielprogrammen arbeitet LEADER+ insbesondere mit pilothaften Projekten, die nach dem Bottom-up Prinzip entwickelt werden. Die Organisations- und Entscheidungsstrukturen der LEADER+ Regionsgremien sind grundsätzlich zu gleichen Teilen mit politischen Vertretern und regionalen Akteuren (Interessensvertreter, Vereine, Unternehmer, etc.) besetzt, die in einem Regionalen Entwicklungsplan die Ziele, Strategien und Schlüsselprojekte der zukünftigen Kooperation definieren.
Die 15 LEADER+ Regionen sind eingebettet ein komplexes System von formellen und informellen Ansätzen der Regionalpolitik in Niederösterreich. Es wirken dabei die rechtlich verbindlichen mit den rechtlich unverbindlichen Planungen der Gebietskörperschaften zusammen. Ergänzt werden diese Planungen durch Aktivitäten und Projekte anderer Organisationen und Initiativen. Die Initiative LEADER+ steht jedoch in keinem Widerspruch zu diesen Aktivitäten, sondern ergänzt sie bzw. ermöglicht Synergieeffekte. Sie bildet einen weiteren wichtigen Baustein in den Bestrebungen des Landes die Entwicklung des ländlichen Raumes in Niederösterreich bestmöglich zu unterstützen.

Schlagworte:
EU, ländliche Entwicklung, Raumplanung, Steuerung, Raumplanung, endogen, bottom up, top down

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.