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Bücher und Buch-Herausgaben:

W. Daxinger:
"Astrogravimetrische Geoidbestimmung für Ingenieurprojekte";
in Buchreihe "Geowissenschaftliche Mitteilungen, Heft 45", Buchreihen-Herausgeber: K. Bretterbauer; herausgegeben von: Studienrichtung Vermessungswesen, Technische Universität Wien; Geowissenschaftliche Mitteilungen, Wien, 1996, ISSN: 1811-8380, 129 S.



Kurzfassung deutsch:
In dieser Arbeit wird ein für den praktisch tätigen Vermessungsingenieur geeignetes Modell zur lokalen Schwerefelduntersuchung vorgestellt. Im Zentrum dieses Modells steht eine Modifikation des astrogravimetrischen Nivellements, die eine Beschränkung auf ein lokales Schwereanomaliefeld und eine beliebige Verteilung der Eingangsdaten (Schwerewerte und Lotabweichungen) erlaubt. Die verwendeten mathematischen und physikalischen Ansätze bei der Datenreduktion werden auf ihre Vollständigkeit hin überprüft und gegebenenfalls erweitert. So zeigt sich u.a., daß das Datum eines Ingenieurnetzes mit dem Datum des Geoides untrennbar verbunden ist. Die gegenseitige Abhängigkeit resultiert aus dem Bezug der astronomischen Koordinaten zu den Achsen des globalen geozentrischen Koordinatensystems. Weiters werden der Einfluß der Konvergenz der Lotlinien, die Auswirkung der atmosphärischen Massen und der Vertikalgradient der Schwereanomalie untersucht und die numerische Integration bei der Berechnung der Attraktionswirkung der topographischen Massen diskutiert. Durch die topographisch-isostatische Reduktion unter Verwendung von Oberflächendichtewerten erhält man ein ruhiges Schwereanomaliefeld mit geringen Amplituden. Dies ermöglicht eine Abwandlung des klassischen astrogravimetrischen Nivellements in der Form, daß die Beschränkung auf eine Mindestausdehnung des Anomaliefeldes zu keiner Verschlechterung der Interpolationsgenauigkeit fuhrt. Um Randeffekte zu vermeiden, müssen sich außerhalb des eigentlich interessierenden Bereiches astrogeodätische Lotabweichungen befinden. Im praktischen Teil der Arbeit erfolgt eine detaillierte Studie des lokalen Schwerefeldes in der Region Prutz in den Tiroler Alpen. Trotz bewegter Topographie wird eine Interpolationsgenauigkeit von ± 1.8 mgal für die Schwereanomalien und ±0.4" fur die Komponenten der Lotabweichung erreicht. Das lokale relative Geoid weist eine Ausdehnung von 20 km x 20 km auf und wird mit einer Genauigkeit von ± 13mm/10km aufgelöst.

Kurzfassung englisch:
In this treatise a suitable model for local gravity determination for the purpose of field surveyors is presented. This model is based upon modified astrogravimetric levelling, allowing the use of gravity anomaly data limited to a certain area and an arbitrary distribution of the observations used (gravity values and deflections of the vertical). The mathematical and physical background of the reduction methods is investigated for completeness and extended if necessary. In this way a close connection of the datum of a geodetic network to the datum of the geoid is revealed. The interdependence results from the astronomic coordinates referring to the axis of the global geocentric coordinate system. Furthermore the influence of the convergence of the plumb lines, of the atmospheric masses and the vertical gradient of the gravity anomaly are analyzed; the use of numerical integration for calculating the terrain effect is discussed. Because of the topographic-isostatic reduction and the use of surface density information smooth gravity anomalies with small amplitudes are received. Thereby a modification of the classical astrogravimetric leveling becomes possible, a minimal range of the anomalies does not cause worse interpolation results. In order to avoid edge effects the astrogeodetic deflections ofthe vertical have tobe extended beyond the original territory ofinterest. The numerical experiments were carried out in the Tyrolian Alps. Despite of the rough topography an accuracy of ± 1.8 mgal for the interpolation of gravity anomalies and ± 0.4" for the deflection components is achieved. For the relative geoidal heights a standard error of ± 13mm/10km is obtained.


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_228865.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.